Massive Waldschäden nach Extremsommern
Einer Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace zufolge haben die jüngsten Extremsommer massive Schäden in deutschen Wäldern verursacht.
Weniger vitale Wälder in Deutschland
Allein im Zeitraum von 2018 bis 2020 habe sich die Vitalität der Natur auf einer Fläche von knapp 12.000 Quadratkilometern deutlich reduziert. Nach Informationen der Studie mit dem Titel „Der Wald in Deutschland auf dem Weg in die Heißzeit“ entspricht der Anteil ungefähr sieben Prozent der Waldfläche – die übrigens das 13-fache der Fläche des Bundeslands Berlin beträgt.
In der Studie verweist Greenpeace auf einen „Baumvitalitätsverlust historischen Ausmaßes“.
Infolge dessen sind viele Bäume abgestorben. Die einstigen Bestände sind mittlerweile großflächig kahlgeschlagen.
Negativfolgen durch die Forstwirtschaft
Die Autoren und Autorinnen geben der Forstwirtschaft in ihrer Untersuchung eine deutliche Mitverantwortung. Ihrer Meinung nach ist nicht nur die im Boden aufkommende Dürre darüber entscheidend, ob ein Baum in Extremjahren in Mitleidenschaft gezogen wird oder gar abstirbt.
In dem für Greenpeace vom Centre for Economics und Ecosystem Management erarbeiteten Dokument wird ebenfalls darauf verwiesen, dass die waldbauliche Behandlung in der Vergangenheit ebenfalls eine maßgebliche Rolle spielt.
Schlimmere Schäden aufgrund Trockenheit
Die Datenanalyse lässt den Schluss zu, dass die Waldgebiete in von Trockenheit betroffenen Regionen aktuell höchstwahrscheinlich nicht so stark geschädigt wären – unter der Prämisse, dass hierzulande dichtere, größere sowie weniger intensiv bewirtschaftete Laubwälder existiert hätten.
Zudem wäre es nach Aussagen von Greenpeace wichtig gewesen, frühzeitig mehr Nadelbaummonokulturen zu forcieren.
Schlechte Bewertungen für europäische Schutzgebiete
Eine schlechte Bewertung gab es durch die Studie ebenfalls für europäische Schutzgebiete.
Wie es in dem Gutachten heißt, seien Verluste der Vitalität relativ betrachtet mindestens genauso groß wie außerhalb gewesen.
Dieser Umstand wird damit begründet, dass eine reguläre forstliche Nutzung zumeist auch ohne Einschränkungen in sogenannten Natura 2000-Gebieten erfolgt.
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