Wodurch zeichnet sich ein guter Wein aus?
Nicht nur Weinkenner wissen: kein Wein ist wie der andere. Für diese Erkenntnis genügt bereits ein Blick auf die Weinkarte, die offensichtliche Unterscheidungen in Weiß-, Rot- und Roséweine preisgibt. Doch abgesehen von dieser Differenzierung variieren die alkoholischen Getränke auch so sehr, dass Laien schnell den Überblick verlieren. Doch warum gibt es zwischen einzelnen Weinsorten eigentlich Geschmacksunterschiede? Hängen die geschmacklichen Nuancen von den jeweiligen Anbaugebieten ab?
Durch diese und viele weitere Fragen unterscheiden sich Weine voneinander. Doch für einen guten Wein gelten noch einmal besondere Kriterien.
Richtige Weinbaugebiete auswählen
Die Traube eines Weins entscheidet über die Qualität der jeweiligen Getränke. Diese Behauptung ist Fakt. Schließlich wirken sich gute Trauben maßgeblich auf das jeweilige Getränk aus. Verarbeiten die Winzer unter anderem unreife oder erkrankte Trauben, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit gewiss, dass das Getränk seinen vollen Geschmack letztendlich nicht entfalten kann.
Deshalb nimmt die Außenwirtschaft für die Weinherstellung eine Schlüsselrolle ein. Eine Grundlage ist das richtige Anbaugebiet. Damit ein Anbaugebiet tatsächlich als potentielle Weinregion bezeichnet werden kann, muss dieses Areal bestimmte Bedingungen erfüllen.
Stimmen die klimatischen Bedingungen?
Beispielsweise benötigen Trauben für den Reifungsprozess viel Sonne. Deshalb ist es erforderlich, dass im jeweiligen Anbaugebiet an mindestens 1.200 Stunden pro Jahr die Sonne scheint. Genauso wichtig wie die Sonneneinstrahlung ist der Regen. Der Jahresdurchschnitt für die Niederschlagsmenge sollte sich in einer potentiellen Anbauregion auf mindestens 600 Millimeter belaufen. Erst unter diesen klimatischen Bedingungen erhalten die Trauben die erforderliche Menge an Flüssigkeit.
Damit Weinreben gut gedeihen können, müssen die Gewächse in einem Gebiet mit einer Durchschnittsjahrestemperatur von über 9 Grad angebaut werden.
Weinstöcke sind zwar relativ frostresistent. Doch bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius drohen die Rebstöcke zu erfrieren. Im Gegenzug dürfen die Temperaturen nicht zu warm sein, da sich anderenfalls der Zuckergehalt der Trauben zu sehr steigert. Dieser Umstand könnte zu einem übermäßig hohen Alkoholanteil im Wein führen.
Spezifika des Weltrebengürtels
In Anbetracht dieser Komponenten sind die idealen Regionen auf den sogenannten Weltrebengürteln zu Hause. Diese Gebiete befinden sich zwischen dem 40. und 50. Breitengrad auf der nördlichen Halbkugel sowie dem 30. und 40. Breitengrad der südlichen Halbkugel. Einige der größten Weinländer weltweit sind neben Deutschland Italien, Österreich, Argentinien oder Frankreich.
Weinanbauregionen wie oberhalb der Mosel gelegene Gefilde sind ein guter Beweis dafür, dass die Weinherstellung ebenfalls oberhalb des Weltrebengürtels möglich ist. Dennoch unterscheiden sich die meisten internationalen Weinanbaugebiete durch kleine Details voneinander.
Nicht jede Weinsorte gedeiht in jedem Weinanbaugebiet
Grundsätzlich kann sich zwar jeder Winzer selbst für den Anbau bestimmter Weinsorten entscheiden. Dennoch gibt es einige geografische Besonderheiten, die diese Auswahl eindämmen. Beispielsweise ist nicht jede Weinsorte dafür geeignet, um auf einer Höhe von weniger als 600 Metern angebaut zu werden.
Da einige Rebsorten nicht gut auf flachen Ebenen gedeihen, müssen spezielle Weinsorten an Hängen angebaut werden.
Aus dem Grund wirkt sich die Lage maßgeblich auf die Rebsorte aus.
Gute Trauben müssen von Hand verlesen werden
Stimmen die geografische Position und Wahl der Rebsorte überein, ist eine wichtige Basis für den Anbau guten Weins geschaffen. Ergänzend wird die Weinqualität jedoch auch durch die Weinlese beeinflusst. Die beste Erntezeit für Weintrauben ist entweder der Spätsommer oder Spätherbst.
Generell gilt: je reifer eine Traube ist, umso mehr Zucker enthält das Obst.
Damit geht bei Weintrauben ein höherer Alkoholgehalt einher. Während der Weinlese müssen die Winzer akribisch darauf achten, dass ausschließlich die Weintrauben geerntet werden, die besonders gut für das Getränk geeignet sind. Bei einigen Weinsorten ist es unerlässlich, dass diese Früchte etwas länger nachreifen. Durch eine maschinelle Weinlese sparen sich Winzer zwar viel Zeit. Allerdings ist es bei dieser Vorgehensweise nicht möglich, zwischen reifen und unreifen Trauben zu unterscheiden. In diesem Fall ist eine Nachlese per Hand notwendig, um qualitativ hochwertige von anderen Früchten zu trennen. Schließlich gibt es bislang noch keine andere Methode, um beschädigte bzw. schlechte Trauben auszusortieren.
Doch wer all diese Aspekte beachtet, erschafft alle wichtigen Voraussetzungen zur Produktion eines guten Weins.