Wozu gibt es verschiedene Uhrzeiten und Zeitzonen?
Unser Globus ist in 24 Zeitzonen untergliedert. Diese Untergliederung hat mehrere Gründe. Durch die Erdrotation befinden sich geografische Längen der Erde in verschiedenen Winkeln zur Sonne. Deshalb ist in New York beispielsweise Nacht, wenn in London der Tag beginnt. Vor der Untergliederung der Erde in Zeitzonen wurden die meisten Orte dieser Welt in unterschiedliche Ortszeiten unterteilt, die sich an der Sonne orientierten und mit deren Unterstützung die Sonnenuhr bestimmt wurde. Deshalb war es mit dieser Regelung durchaus möglich, dass in Berlin eine andere Uhrzeit als in Dortmund oder Köln vorherrschte.
Doch diese Unterteilung erwies sich während der Einführung der Eisenbahn in der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend als Problem. Eisenbahnunternehmen wurden vor große Schwierigkeiten gestellt, da die Fahrpläne aufgrund verschiedener Ortszeiten zu stark voneinander abwichen. Deshalb wurde die Nachfrage nach einem einheitlichen Zeitsystem immer höher.
Die Einteilung in die Zeitzonen geht auf einen kanadischen Ingenieur zurück
Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ein aus Kanada stammender Eisenbahningenieur namens Sir Sandford Fleming Ende der 1870er Jahre erstmals ein internationales Zeitzonensystem vorschlug. Diese Einteilung wird bis heute als Basis für die Zeitrechnung auf unserem Globus genutzt.
Diese Einordnung in Zeitzonen verfolgte drei Ziele. Als erster Punkt sollten den Zeitzonen zugehörige Uhrzeiten den Bewegungen der Sonne angepasst werden. Zweitens sollte die Regionen einer Zeitzone angehören, in denen sich der Stand der Sonne ähnelt. Außerdem sollten administrative bzw. kulturelle Einheiten die Gestaltung der Zeitzonen beeinflussen.
Die Unterteilung in Zeitzonen wurde nicht zufällig ausgewählt
Nach Möglichkeit sollte die Regelung so getroffen werden, dass innerhalb eines Landes auch nur eine Uhrzeit gilt. Dieses Konzept konnte zwar nicht für alle Länder verwirklicht werden. Dennoch wurde der Vorschlag des Kanadiers auf der internationalen Meridiankonferenz in Washington im Jahre 1884 bestätigt.
Seitdem setzt sich jede der insgesamt 24 Zeitzonen aus insgesamt 15 Längengraden zusammen, die zu benachbarten östlichen Zeitzonen jeweils eine Stunde plus sowie westlichen Zeitzonen jeweils eine Stunde minus aufweisen.
Die meisten großen Staaten sind in mehrere Zeitzonen untergliedert
Diese Unterteilung der Uhrzeit sieht vor, dass jedes Land in Abhängigkeit der geografischen Ausdehnung in eine oder mehrere Uhrzeiten untergliedert ist.
Die größten Staaten mit mehreren Zeitzonen sind Länder wie Kanada, Brasilien, Australien, USA oder Russland.
Eine Ausnahme ist das Land China, in dem trotz der geografischen Dimensionen nur eine Uhrzeit gültig ist.
Eine besondere Regelung betrifft außerdem Länder wie Nepal oder Indien. In diesen Staaten herrschen spezifische Zeitzonen vor, die jedoch keine volle Stunde zu anderen Zeitzonen abweichen.
Als Ausgangspunkt für die Berechnung aller Zeitzonen gilt der Nullmeridian, der durch Greenwich in London führt. Dieser Nullmeridian gilt als Messpunkt der Weltzeit. Doch heute wird die einst als Greenwich Mean Time betitelte Zeit als Universalzeit bezeichnet.
Eine Universalzeit als Zeitsystem
Diese Universalzeit gilt als ein Zeitsystem, welches wiederum auf astronomischen Beobachtungen basiert. Diese universelle Zeitskala präsentiert sich als Spiegelbild der Erdrotation der Sonne. Bis heute ist diese Zeitskala das in Geowissenschaften sowie in der Astrometrie das am häufigsten genutzte Zeitsystem.
Weil die Erdrotation jedoch mit stetigen Schwankungen verbunden ist, führten Politiker zu Beginn der 1970er Jahre die noch heute gültige UTC, die koordinierte Weltzeit, ein.
Diese UTC ist eine abgewandelte Form der Atomzeit, die im Bedarfsfall mit Unterstützung von Schaltsekunden zusammen mit der Universalzeit synchronisiert wird. Diese UTC gilt wiederum als Grundlage für die deutschlandweit sowie weitere mitteleuropäische Staaten gültige Mitteleuropäische Zeit, die MEZ. Wer diese Zeit errechnen möchte, muss zur UTC ganz einfach eine weitere Stunde hinzu addieren.
Eine weitere Änderung tritt bei einem Wechsel auf die Mitteleuropäische Sommerzeit auf. In diesem Fall wird aufgrund der Zeitumstellung eine weitere Stunde hinzu addiert.