Aus für den Papierscheck als Bezahlmethode

Die Digitalisierung schreitet auch im Zahlungsverkehr immer weiter fort. Die Deutsche Bundesbank unternimmt jetzt einen wichtigen Schritt hin zur Digitalisierung und verabschiedet sich 2027 endgültig von einer Zahlungsmethode. In Deutschland wird immer noch häufig bar gezahlt, doch auch die Karte und die kontaktlose Zahlung mit der App werden häufig genutzt. Ab Ende 2027 wird die Zahlung mit dem Papierscheck nicht mehr möglich sein.
Papierscheck ist nicht mehr zeitgemäß
Der Papierscheck wird inzwischen kaum noch zur Zahlung benutzt und ist ein Relikt aus der Vergangenheit. Die Deutsche Bundesbank teilte im Oktober 2025 mit, dass sie ab Ende 2027 keine Schecks mehr annehmen wird.
Der Scheck ist laut Begründung der Deutschen Bundesbank nicht mehr zeitgemäß und ist mit hohen Kosten verbunden. Das liegt daran, dass er nur begrenzt automatisiert bearbeitbar ist.
Die Bearbeitung eines Schecks ist ungefähr dreimal so teuer wie bei einer digitalen Zahlung.
Im Jahr 2007 liefen noch mehr als 75 Millionen Transaktionen per Scheck ab. Im Jahr 2024 wurden lediglich noch zwei Millionen Transaktionen mit Scheck abgewickelt, was 0,01 Prozent aller bargeldlosen Zahlungen entsprach.

Schecks nicht mehr sicher genug
Wie das US-Finanzministerium angibt, sind Papierschecks nicht mehr sicher genug. Die Risiken von Verzögerungen, Betrug, Diebstahl, verlorenen Zahlungen und Ineffizienzen sind zu groß. Auch bei Schecks, die von der Regierung ausgestellt werden, besteht eine um das 16-Fache höhere Wahrscheinlichkeit als bei elektronischen Zahlungen, dass sie als verändert oder vermisst gemeldet werden.
Wie das Finanzministerium feststellte, haben Scheckbetrug und Postdiebstahl seit der Corona-Pandemie sprunghaft zugenommen. Beamte meldeten Hunderte von Millionen betrügerischer Aktivitäten mit Papierschecks.

Bargeld verschwindet nicht aus dem Zahlungsverkehr
Wie die Deutsche Bundesbank angibt, haben bereits viele Sparkassen und Banken in Deutschland das Inkassoverfahren für Schecks eingestellt. Immer mehr Menschen, aber auch Unternehmen nutzen Echtzeitüberweisungen, da der Empfänger innerhalb weniger Sekunden das Geld auf sein Konto erhält. Jetzt folgt der deutsche Markt einem internationalen Trend.
Bargeld bleibt weiterhin als Zahlungsmittel erhalten, doch Zahlungen mit Bargeld sind im digitalen Zeitalter rückläufig. Die Deutsche Bundesbank gab 2024 eine Untersuchung über die Rolle von Bargeld in der Zukunft in Auftrag.
Einer Befragung zufolge wünschen sich 93 Prozent aller Deutschen, auch künftig mit Bargeld bezahlen zu können. Nach den Ergebnissen der Studie wird Bargeld nie vollständig verschwinden. Es wird allerdings in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren weiterhin an Bedeutung verlieren.
Der Bundesrat fordert, dass eine digitale Bezahloption zur Pflicht werden soll. Verbraucher sollen wählen können, ob sie mit Bargeld, Karte oder kontaktlos mit einer App bezahlen möchten. In Deutschland ist das bargeldlose Zahlen noch in vielen Cafés und Restaurants nicht möglich. In den meisten Nachbarländern, aber auch in weiteren europäischen Ländern sieht das bereits ganz anders aus.
Nutzung von alternativen Zahlungsmethoden
Neben Barzahlungen, Karten und Bezahl-Apps werden auch weitere alternative Zahlungsmethoden genutzt. Die Deutsche Bundesbank berichtet davon, dass immer häufiger SEPA-Überweisungen genutzt werden. Sie schaltet mit der Einstellung des inländischen Scheckinkassoverfahrens die technische Infrastruktur für das automatisierte Scheckinkasso ab.
Bereits vor dem endgültigen Aus des Schecks ist damit zu rechnen, dass nur noch in wenigen Ausnahmefällen Inlandsschecks verwendet werden können.
Die Deutsche Bundesbank rät Organisationen und Unternehmen, die noch Inlandsschecks verwenden, dazu, die Auswirkungen auf ihre Geschäftsprozesse zu prüfen. Die Unternehmen und Organisationen sollten sich auf andere Zahlungsmethoden vorbereiten.
Bürgergeld bereits häufig nicht mehr per Scheck gezahlt
Das Jobcenter Berlin hat bereits darüber informiert, dass Zahlungen von Bürgergeld ab Oktober 2025 nicht mehr per Scheck erfolgen. Noch vorhandene Schecks können Bürgergeldempfänger bis zum 31. Dezember 2025 in einigen Filialen der Postbank einlösen.
Auch einige andere Jobcenter stellen bereits Ende 2025 die Zahlung von Bürgergeld ein. Sie informieren auf ihren Webseiten darüber.







