Zeit in der Natur – Eine Wohltat für die Seele
Seit der Corona-Krise zieht es immer mehr Menschen in die Natur. Für lange Zeit mangelte es an Alternativen, um die eigene Freizeit zu gestalten. Deshalb nahmen Millionen an Menschen mit Spaziergängen vorlieb.
Eine Verwöhnkur für Körper, Geist und Seele
Doch auch wenn die Freizeitgestaltung aufgrund Lockerungen mittlerweile wieder vielfältiger möglich ist, wissen Millionen an Deutschen den Aufenthalt unter freiem Himmel zu schätzen.
Für Körper, Geist und Seele ist es eine Wohltat, sich in der Natur aufzuhalten.
Schenkt man kanadischen Studien Glauben, genügen 20 Minuten an frischer Luft, bis sich ein positiver Effekt einstellt. Diese Aussage bestätigt Andreas Michalsen als Professor für Klinische Naturheilkunde von der Charité. Der Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Immanuel-Krankenhaus in Berlin betont zugleich, dass sich der Puls verlangsamt sowie Stresslevel und Blutdruck im Gegenzug sinken.
Zugleich wird das Immunsystem stimuliert und im Gehirn werden die Bereiche besser durchblutet, die Ruhe sowie Entspannung erzeugen. Klassische ADHS-Symptome junger Patienten lassen beim Aufenthalt in der Natur ebenfalls nach.
Durch viele wissenschaftliche Untersuchungen belegt
Der vitalisierende und stressreduzierende Effekt durch Erlebnisse inmitten der Natur ist mittlerweile sogar durch mehr als 100 wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Diese positive Wirkung ist deshalb keine Esoterik, sondern ein nachweisbarer psychischer und physischer Effekt.
Einerseits sind körperliche Effekte deutlich messbar. Andererseits führen regelmäßige Aufenthalte in der Natur dazu, dass Betroffene seltener unter psychischen Problemen wie Depressionen oder Angst leiden. Um der eigenen Psyche und Gesundheit diese Auszeit zu gönnen, bedarf es nicht der idealen Umgebung wie malerischen Gebirgswelten oder abwechslungsreichen Mischwäldern. Stattdessen ist es hilfreich, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Diese Wohltat für die Sinne setzt ein, wenn man sich einfach auf eine Wiese setzt oder den Himmel beobachtet.
Die Natur mit allen Sinnen erleben
Im Gegenzug ist es nicht wichtig, die Natur haptisch zu erleben und Bäume oder Gräser direkt zu berühren.
Wissenschaftler sind sich einig, dass 70 bis 80 Prozent des Entspannungseffekts über die Optik eintritt.
Der verbleibende Teil schmeichelt dem eigenen Gemüt durch eine Mischung aus guter Luft, wohltuenden Düften oder akustischen Reizen wie dem Rascheln von Laub oder dem Gezwitscher von Vögeln. Aus dem Grund ist es lohnenswert, die Natur allein und leise zu erleben.
Wer sich sportlich auf einem Mountainbike oder beim Jogging durch die Natur bewegt, spendet zwar Herz und Lunge ein besonderes Wohlfühlprogramm. Doch über alle Sinne erlebte Effekte bleiben im Verborgenen.
Regelmäßige kleine Aufenthalte in der Natur
Wer in der Stadt lebt und etwas weiter von grünen Oasen entfernt ist, muss sich auf andere Weise der Kraft der Natur bedienen. Möglicherweise genügt es schon, einfach Bilder von Naturszenen auf sich wirken zu lassen oder einen hübschen Panoramablick aus dem Fenster zu genießen. Inzwischen sind sich Psychologen sogar sicher, dass es hilfreich ist, Naturerlebnisse über virtuelle Realität wahrzunehmen, z.b. die Ostsee (Virtuelle Realität der Ostsee).
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sind bereits Topfpflanzen, die sich in Zimmern von Wohnungen befinden. Kleine Zwitscher-Boxen mit Vogelstimmen oder vor Fenstern gedeihende Bäume wirken sich ebenfalls positiv auf Körper und Geist aus. Kleine Dinge wie diese sind Seelenschmeichler, um jedes Stück Grün leibhaftig zu erleben. Generell gilt die Faustregel: Je öfter, desto besser.
Für unser Wohlbefinden sind regelmäßige kleine Besuche in der Natur wesentlich besser als ein einwöchiger intensiver Wanderurlaub. Jede einzelne Auszeit zählt. Wer wöchentlich einen Aufenthalt in der Natur von zweieinhalb Stunden einplant, schöpft dauerhaft Energie aus der Nähe zur Natur.