Schwerer Stand der deutschen Brauereien – der Biermarkt schrumpft

Eine neue Branchenanalyse der Bierhersteller zeigt, dass deutsche Brauereien im Wettbewerb der weltweit größten Bierhersteller einen schweren Stand haben. Nach Daten von BarthHaas, dem weltweit größten Hopfenhändler, produzierten die 40 größten Brauereien der Welt zusammen im Jahr 2024 fast 164 Milliarden Liter Bier. Russische Brauereien sorgten dafür, dass die deutschen Bierhersteller an Boden verloren haben.
Rückgang im Vergleich zu 2023
Die Erhebungen zeigen, dass die Bierproduktion im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um 0,6 Prozent zurückging. Im Ranking der 40 weltweit größten Bierhersteller sind zwar immer noch sechs deutsche Brauereien vertreten, doch laut Analyse konnte nur die Bitburger Braugruppe ein Plus verzeichnen. Das Plus für die Bitburger Braugruppe lag bei 1,5 Prozent.
In jedem Jahr wird das Ranking der 40 weltweit größten Brauereien veröffentlicht.
Teilweise basiert es auf Schätzungen. Einige Zahlen aus dem Vorjahr wurden nachträglich korrigiert. Die Rangliste aus 2020 enthielt noch acht deutsche Bierhersteller. Kurzzeitig war noch Veltins gelistet. Auch Warsteiner war noch enthalten. Diese beiden Brauereien sind nicht mehr unter den Top 40. Das zeigt, dass der deutsche Biermarkt tendenziell bereits seit längerer Zeit schrumpft.

Untergeordnete Rolle der deutschen Brauereien auf der Rangliste
Auf der Rangliste der größten Bierhersteller der Welt spielen die deutschen Brauereien schon über längere Zeit nur eine eher untergeordnete Rolle. Die Radeberger Gruppe, zu der die Marken Radeberger, Jever, Berliner Pilsner, DAB und Sternburg gehören, lag im Jahr 2024 mit 1,04 Milliarden Litern Bier international auf Platz 23. Im Vorjahr lag sie noch auf dem 22. Platz.
Der Rückgang bei der Bierproduktion lag bei der Radeberger Gruppe im Vergleich zum Vorjahr bei 1,4 Prozent.
Die TCB Beteiligungsgesellschaft hielt ihre Produktion im Vergleich zum Vorjahr konstant. Sie ist jedoch im Jahr 2024 auf Platz 28 abgerutscht. Im Vorjahr lag sie noch auf Platz 26. Zur TCB Beteiligungsgesellschaft gehören die Brauereien Gilde in Hannover und Feldschlösschen in Dresden.
Einen starken Abstieg musste Oettinger verzeichnen. Die Brauerei lag 2023 noch auf dem 25. Platz. Im Jahr 2024 lag sie nur noch auf dem 30. Platz. Das Minus der Oettinger Gruppe im Vergleich zum Vorjahr lag bei 12 Prozent.
Die Paulaner Gruppe verzeichnete im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 0,6 Prozent. Sie lag 2023 noch auf dem 29. Platz und rutschte 2024 auf Platz 31 ab.
Krombacher musste im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 1,4 Prozent verzeichnen. Die Brauerei lag 2023 auf dem 31. Platz und rutschte 2024 um einen Platz tiefer auf den 32. Platz. Um einen Platz rutschte auch Bitburger ab. Die Brauerei lag im Jahr 2024 auf Platz 33. Im Vorjahr war es noch Platz 32.
AB InBev ist die weltweite Nummer eins. Zu AB InBev gehört auch die deutsche Brauerei Beck’s. Der Bierausstoß von Becks lag 2024 bei knapp 50 Milliarden Litern.

Russische Brauereien auf dem Vormarsch
Die russischen Brauereien rücken im internationalen Ranking auf, nachdem sich viele westliche Hersteller aus Russland zurückgezogen hatten. In der Folge übernahmen russische Hersteller die Braukapazitäten.
Baltika ist die größte Brauerei aus Russland und gehörte früher zum dänischen Konzern Carlsberg.
Inzwischen agiert sie unabhängig und belegt Platz 12 in der internationalen Rangliste. Neu unter den 40 größten Brauereien der Welt ist die Gruppe OPH Vereinigte Brauereien aus Russland. Sie gehörte einst zu Heineken und hat es auf Platz 24 geschafft.
Die Top 10 der Brauereien
Das sind die Top 10, gemessen an ihrem Bierausstoß im Jahr 2023:
- AB InBev aus Belgien mit 506 Millionen Hektolitern Bier
- Heineken aus den Niederlanden mit 243 Millionen Hektolitern Bier
- China Res. Snow Breweries aus China mit 112 Millionen Hektolitern Bier
- Carlsberg aus Dänemark mit 101 Millionen Hektolitern Bier
- Molson Coors aus den USA mit 84 Millionen Hektolitern Bier
- Tsingtao Brewery Group aus China mit 74 Millionen Hektolitern Bier
- Asahi Group aus Japan mit 65 Millionen Hektolitern Bier
- BGI / Groupe Castel aus Frankreich mit 43 Millionen Hektolitern Bier
- Yanjing aus China mit 39 Millionen Hektolitern Bier
- Efes Group aus der Türkei mit 36 Millionen Hektolitern Bier