Alltag in Corona-Zeiten: Darüber sorgen sich Deutsche am meisten
Einer aktuellen Umfrage zufolge sorgen sich Deutsche aktuell um ein besonderes Thema: Das Thema Impfen hat in Zeiten der Omikron-Welle eine besondere Tragweite.
Sorgen über den Impfstatus vieler Menschen
Über die Hälfte aller Befragten sorgen sich darum, dass immer wieder neue Corona-Wellen auftreten werden, bevor alle Menschen gegen das Virus geimpft sind.
Laut einer Sonderbefragung über die „Ängste der Deutschen in der Coronakrise 2022“ erscheint diese Befürchtung schwerwiegender als alle anderen Sorgen.
Wie die Studie der R+V-Versicherung bestätigt, waren im Januar 43 Prozent aller Probanden vor einer Corona-Infektion beängstigt. Damit hat sich der Wert im Laufe der vergangenen Monate deutlich erhöht.
Keine großen Sorgen um die Wirtschaftslage
Zudem gab die Befragung zu verstehen, dass sich tendenziell wesentlich weniger Menschen (38 Prozent) um eine verschlechterte Lage der Wirtschaft sorgen. Dieser Anteil betrug ein Jahr zuvor noch 59 Prozent. Wie der Heidelberger Politikwissenschaftler Manfred G. Schmidt resümierte, dominiert in Deutschland derzeit Wirtschaftsoptimismus.
Dieser Optimismus basiert auf der Überzeugung, dass der pandemiebedingte Rückgang der Wirtschaft mittlerweile der Vergangenheit angehört und im Jahr 2022 die Zeichen auf Wachstum stehen. Die Sorge vor eigener Arbeitslosigkeit hält sich mit einem Anteil von 19 Prozent ebenfalls in Grenzen. Hinsichtlich der Einschätzung von Impfungen im Kampf gegen zukünftige Wellen scheinen Deutsche sehr realistisch zu sein. Hierbei spielen die Erfahrungen über das Infektionsgeschehen der vergangenen Monate natürlich eine wichtige Rolle.
Sonderumfragen über Corona-Ängste
Bereits seit Anfang der 1990er Jahre führt die R+V-Versicherung regelmäßig Umfragen über die Befindlichkeit der Deutschen zu Themen wie Gesundheit, Familie, Umwelt, Wirtschaft und Politik durch. Die letzte große Untersuchung wurde im September 2021 durchgeführt.
Seit der Pandemie fand nunmehr zum dritten Mal eine Sonderumfrage über Corona-Ängste statt.
Im Rahmen der letzten repräsentativen Online-Befragung wurden insgesamt 1.083 Personen vom 18. bis 20. Januar über ausgewählte Themen der Langzeitstudie befragt.
Unzufriedenheit über Arbeit der Politiker
Insgesamt 49 Prozent aller Befragten befürchten aktuell außerdem, dass Deutschlands Politiker mit der derzeitigen Situation überfordert sind. Diese Werte haben sich im Vergleich zur großen Untersuchung im Juli 2021 deutlich verschlechtert – um insgesamt acht Prozentpunkte. Diese Werte zeigen wiederum auf, dass Deutsche mit der Arbeit der Politiker nicht zufrieden sind.
Die letzte Ausgabe der Langzeitstudie, bei der Ängste übergreifend untersucht wurden, unterstrich ebenfalls die Ängste der Deutschen rund ums Thema Geld. Mehr als die Hälfte aller Befragten äußerten, dass sie sich vor hohen Steuern oder gekürzten Leistungen aufgrund Corona fürchten. Daran schlossen sich Sorgen um Inflationsängste sowie steigende Lebenshaltungskosten an. Die Sorge vor einer Infektion mit Corona rangierte auf dem 14. Rang unter allen Themen.