Was muss man über SAP wissen?
Während die Arbeit mit SAP (ausgeschrieben: Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung) in vielen Unternehmen bereits seit Jahren gang und gebe ist, stellen anderen Unternehmen erst nach und nach darauf um. Die Datenverarbeitungssoftware der gleichnamigen Firma aus Walldorf ist in verschiedene Module aufgeteilt, welche jede für sich unterschiedliche Funktionen beinhalten und dennoch sehr stark miteinander verknüpft sind. Daher kann das SAP-ERP im Grunde für alle Bereiche eines Unternehmens verwendet werden und steigert sowohl die Produktivität als auch die Effizienz und somit die Gewinne.
Was sind jedoch die Grundlagen dieser Software? Was muss man zu SAP unbedingt wissen? Dies schauen wir uns nun genauer an.
Wie funktioniert das SAP-System?
Die Funktionsweise von SAP ist schnell erklärt: Aufgrund der Tatsache, dass alle enthaltenen Module so eng miteinander verknüpft sind, erfolgt stets eine automatische Datenübertragung in Echtzeit. Sobald eine Eingabe getätigt wurde, erscheinen die Daten und Informationen sofort auch in anderen relevanten Konten und können dort weiterverarbeitet werden.
Dies funktioniert ohne jegliche weitere Schnittstellen, wodurch viel Wartungsaufwand und natürlich auch viel Geld gespart werden kann.
Auf diese Weise können alle relevanten Unternehmensprozesse und -ressourcen sowohl dargestellt als auch gesteuert werden. Im Zuge der Digitalisierung ist eine entsprechende Lösung hierzu besonders wichtig – diese wird durch SAP gegeben. Zudem dient die Anwendung zur Entwicklung von diversen Lösungen und ermöglicht dadurch auch das Treffen wichtiger Entscheidungen. Allerdings gibt es natürlich ganz verschiedene SAP-Anwendungen.
Welche SAP-Anwendungen gibt es?
Das Stammsystem von SAP beinhaltet die drei Anwendungsbereiche Rechnungswesen (SAP ERP Financials), Logistik (SAP ERP Operations) und Personalwirtschaft (SAP ERP Human Capital Management) und kann beliebig mit weiteren Modulen ergänzt werden.
So gibt es für das Rechnungswesen und Controlling beispielsweise folgende Module:
- FI-GL: Hauptbuchhaltung
- FI-AP: Kreditorenbuchhaltung
- FI-AR: Debitorenbuchhaltung
- FI-AA: Anlagenbuchhaltung
- FI-BL: Bankbuchhaltung
- FI-SL: Spezielle Ledger
- FI-TV: Reisemanagement
- CO-OM: Gemeinkostenrechnung
- CO-PC: Produktkostenrechnung
- CO-PA: Ergebnis- und Marktsegmentrechnung
- EC-PCA: Unternehmenscontrolling
- TR: Finanzmanagement
- RE: Immobilienmanagement
- EC: Unternehmenscontrolling
- IM: Investitionsmanagement
- PS: Projektabwicklung
Für die Logistik sind es diese Module:
- MM: Materialwirtschaft
- SD: Vertrieb
- PP: Produktionsplanung und -steuerung
- QM: Qualitätsmanagement
- LO: Logistik Allgemein
- PM: Instandhaltung
- LE: Lagerverwaltung, Versand & Transport
- CS: Kundenservice
- EHS: Gefahrgutmanagement
- SRM: Lieferantenmanagement
- PLM: Produktentwicklung & Management
Zudem gibt es auch für das Supply-Chain-Management, also die unternehmensübergreifende Koordination von Material-, Finanz- und Informationsflüssen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, zwei spezielle Module:
- SCM: Supply Chain Management
- APO: Advanced Planning & Optimization
Und natürlich bekommt auch das Personal entsprechend eigene Module:
- HCM: Human Capital Management
- ESS: Employee Self-Services
- MSS: Manager Self-Services
Selbstverständlich gibt es schließlich auch noch einige anwendungsübergreifende und technische Module sowie Module, welche für bestimmte Branchen genutzt werden können und dafür entsprechende Funktionen mitbringen.
Diese Vielzahl der Module erfordert je nach Beruf und Einsatzgebiet eine entsprechende Einarbeitung und regelmäßige Auffrischungen in Form von Schulungen, um auch mit Änderungen umgehen zu können.
Weshalb sind SAP-Kenntnisse so wichtig?
Auch wenn natürlich keine IT- oder Programmierkenntnisse für die Nutzung von SAP erforderlich sind, benötigen die Anwender demnach viel Wissen über diese Software. Denn aufgrund der diversen Module, aus denen man Informationen und Daten ziehen kann, muss man sich erst einmal eindenken und alle Funktionen kennenlernen. Dazu werden von den Arbeitgebern meist regelmäßige Schulungen angeboten, welche die Arbeit zunächst überhaupt ermöglichen und später vereinfachen sollen. Gerade für Anfänger stellt dies meist eine Herausforderung dar.
Eine SAP Weiterbildung ist natürlich auch für die weitere Karriere von großem Vorteil und kann die Chancen auf eine neue Stelle beispielsweise sehr erhöhen. Qualifizierte Mitarbeiter mit SAP-Kenntnissen werden immer häufiger gesucht, da so viele Unternehmen auf dieses System umsteigen. Entsprechend bieten immer mehr Bildungsträger Kurse an, die auch mit anerkannten Zertifikaten abgeschlossen werden können.
Was sind Vor- und Nachteile des SAP-Systems?
Natürlich hat aber auch das SAP-System trotz der großen Beliebtheit Vor- und Nachteile.
Vorteile sind wie erwähnt, dass das SAP-System aufgrund der zahlreichen Module in allen Bereichen des Unternehmens genutzt werden kann und keine weiteren Programme verknüpft werden müssen.
Daher müssen auch die Mitarbeiter nur eine SAP-Schulung machen und nicht in diverse Programme eingearbeitet werden.
So kann für mehr Produktivität, Effektivität und am Ende auch für mehr Umsatz gesorgt werden. All das stellt sicher, dass SAP auch zukünftig stets von zahlreichen Unternehmen genutzt werden wird – wenn auch in unterschiedlichem Umfang.
Einen großen Nachteil hingegen stellt die Komplexität der verschiedenen Module dar, die eine gründliche Einarbeitung erfordert und dennoch eine recht hohe Anfälligkeit für Fehler bietet.
Fazit
SAP ist aufgrund der Vielzahl der Module für verschiedene Anwendungsbereiche und Branchen ein großartiges System, um Prozesse zu vereinheitlichen, zu verbessern, den Datenaustausch zu optimieren, Lösungen zu finden und die einzelnen Unternehmensbereiche mehr miteinander zu verknüpfen. Daher ist es auch so beliebt und wird von sehr vielen Unternehmen bereits genutzt – Tendenz steigend.
Sofern die Mitarbeiter regelmäßig und ausführlich eingearbeitet werden, steht dem weiteren Erfolg der Software selbst sowie auch der effektiven Nutzung in den Unternehmen nichts entgegen.