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Swimmingpool – Unterschätzte Gefahr für Kinder

Swimmingpool - Unterschätzte Gefahr für Kinder
Swimmingpool - Unterschätzte Gefahr für Kinder

Mit dem Beginn des Sommers beginnt auch die Badesaison. Ein eigener Pool im Garten ist toll, um sich an heißen Tagen eine Abkühlung zu verschaffen. Auch Kinder freuen sich über einen Swimmingpool, indem sie planschen können. Doch der Spaß am und im Wasser bringt auch Gefahren mit sich. Ertrinken ist bei Kleinkindern die häufigste tödliche Unfallursache und die zweithäufigste bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren.

Die Gefahr von Swimmingpools wird von Erwachsenen oft nicht erkannt oder unterschätzt. Passen sie nur kurz nicht auf, kann der tragische Unfall schon eintreten, da Kinder schnell und lautlos ertrinken.

Darum stellen Swimmingpools eine Gefahr für Kinder dar

Sieht man im Film jemanden ertrinken, strampelt dieser meist mit den Beinen, schlägt um sich und ruft um Hilfe. In der Realität sieht das allerdings ganz anders aus, vor allem bei Kindern. Sie ertrinken lautlos und schnell.

Kinder haben einen anderen Körperschwerpunkt als Erwachsene. Durch den großen Kopf liegt er viel weiter oben, daher haben Kinder weniger Kontrolle über ihren Körper und sinken schneller. Doch auch flaches Wasser stellt eine Gefahr dar. Kinder unter drei Jahren haben einen sogenannten Totstellreflex, sobald ihr Kopf unter Wasser gerät, können sie ihn nicht mehr heben, da sie vor Angst gelähmt sind.

Zudem verlieren Kinder unter Wasser schnell die Orientierung, wodurch sie nicht mehr eigenständig Auftauchen können.

In dieser Situation können sie auch nicht um Hilfe schreien, weshalb Aufsichtspersonen ihre Kinder stets im Blick haben sollten. Anzeichen dafür, dass das Kind ertrinkt können hektische Bewegungen im Wasser sein und dass der Kopf immer wieder im Wasser verschwindet. Werden die Anzeichen nicht rechtzeitig erkannt, kann es schon nach 30-60 Sekunden zu spät sein.

Doch auch nach Rettung und an Land sind die Kinder nicht vorm Ertrinken sicher. Ist Wasser in die Lunge gelangt, droht Gefahr durch das sogenannte sekundäre Ertrinken. Daher sollten Eltern ihre Kinder nach einem Badeunfall 24 Stunden lang genau beobachten. Atmet das Kind schnell, hustet oder hat verfärbte Lippen, besteht die Gefahr von Sauerstoffmangel. In diesem Fall muss umgehend der Notarzt gerufen werden. Atmet ein Kind beim Spielen Wasser ein, kann es auch Tage später noch ersticken. Dies ist nur selten der Fall, es kann aber vorkommen, dass das eingeatmete Wasser die Lunge nicht erreicht, sondern die Kehlkopfmuskulatur verkrampfen lässt, sich die Atemwege verschließen und es erstickt.

Sicherheitstipps

Um Badeunfälle zu vermeiden, sollten Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden und die Kinder müssen immer unter Aufsicht sein.

Pool absichern

Schon bei der Planung und dem Bau eines Pools im Garten sollten die bautechnischen und rechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Zu denen gehört beispielsweise auch, dass eine sichere Poolumrandung vorhanden sein muss, die eine Rutschgefahr minimiert. Die Installation eines elektronischen Bewegungsmelders sollte ebenfalls in Erwägung gezogen werden.

Fällt das Kind oder auch ein Haustier in den Pool, werden die Bewegungen durch das System wahrgenommen und es ertönt ein unüberhörbares Signal.

Zudem kann mit einem Schutzzaun oder Schutzgitter um den Pool dafür gesorgt werden, dass das Kind nicht ohne Aufsicht zum Wasserbecken gelangen kann. Ein nicht genutztes Schwimmbecken sollte mit einer Poolabdeckung abgedeckt werden. Dabei ist wichtig, dass die Abdeckung kindersicher ist und nicht zu einer Gefahr wird, wenn die Kinder beispielsweise unter die Abdeckung geraten. Es gibt verschiedene spezielle Abdeckungen zu kaufen, mit einer einfachen Plane lassen sich Pools nicht kindersicher abdecken.

Kinder beaufsichtigen - Swimmingpool Gefahr
Kinder sollten am und im Wasser immer unter Aufsicht und in Griffweite sein

Kinder beaufsichtigen

Kinder sollten am und im Wasser immer unter Aufsicht und in Griffweite sein. Vor allem Kinder bis zehn Jahren und bis sie sehr gut schwimmen können, sollten nie aus den Augen gelassen werden.

Sind kleine Kinder verschwunden, sollte immer als erstes dort gesucht werden, wo Wasser ist oder sein könnte. Mit den Kindern sollten zudem Regeln vereinbart werden, wie zum Beispiel, das sie nie alleine zum Pool gehen und am Pool nicht rennen dürfen.

Schwimmhilfen

Schwimmflügel und –westen sind eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen für kleine Kinder. Diese sollten unbedingt zur Größe und dem Gewicht des Kindes passen und auf Sicherheit geprüft sein.

Frühe Schwimmen lernen

Die wichtigste Prävention sind eine frühe Wassergewöhnung und frühes Schwimmen lernen.

Kindern sollte frühzeitig ein angstfreier aber respektvoller Umgang mit Wasser beigebracht werden.

Ab fünf Jahren sollten Kinder einen Schwimmkurs belegen. Die Schwimmkenntnisse des Kindes sollten aber auch nach einem Schwimmkurs nicht überschätzt werden. Kinder, die gerade erst schwimmen gelernt haben, sind im Wasser dennoch nicht sicher.