Beginn der Getreideernte – Erträge nicht optimal
Vor wenigen Tagen hat in Thüringen die Getreideernte begonnen. Wie André Rathgeber als Ackerbau-Spezialist des Landesbauernverbands gegenüber der Deutschen Presseagentur mitteilte, sei die Gerste mittlerweile reif. Folgen noch einige warme und trockene Tage, sei das Korn reif genug, um gedroschen zu werden. Deshalb rollen in diesen Tagen die ersten Mähdrescher über das Feld. Weitere Regionen werden in den kommenden Tagen folgen.
Leicht unterdurchschnittliche Erträge
Nach aktuellem Stand der Dinge gehen Landwirte von einem insgesamt leicht unterdurchschnittlichen Ertrag aus. Laut Prognosen der Bauern wird die Ernte zwar nicht optimal, allerdings auch weit vom Totalausfall im Dürresommer 2018 entfernt sein. Zu Beginn des Jahres herrschte auf Deutschlands Feldern ebenfalls eine große Trockenheit vor.
Zur Winterzeit regnete und schneite es zu wenig, so dass sich der Wasservorrat in den Boden aufgrund vorhergehender Jahre auf ein Minimum reduzierte.
Da im Frühjahr zum Teil frostige Temperaturen herrschten, habe die Kälte Raps und Gerste in einigen Gebieten geschadet. Deshalb ist davon auszugehen, dass der Ertrag dieser Kulturen im Jahr 2020 vergleichsweise gering ist. Doch die kühle Witterung und der Regen im Juni läuteten den erhofften Wandel ein. Diese Witterungsbedingungen gaben der Natur die Möglichkeit, sich kontinuierlich zu entwickeln.
Eine positive klimatische Entwicklung im Juni
Der Wetterumschwung folgte für Raps und Gerste zwar zu spät. Allerdings konnten andere Feldfrüchte wie Kartoffeln, Mais, Sommergerste, Zuckerrüben und Weizen durch das günstige Wetter besonders gut gedeihen. Weiden und Wiesen gedeihen seitdem ebenfalls im zarten Grün. Deshalb können Bauern in diesem Jahr vermutlich gute Futtervorräte erwirtschaften.
Laut Auswertungen des Landesamts für Statistik hat sich der Getreideanbau in diesem Jahr im Vergleich zu 2019 um sieben Prozent reduziert. Dennoch beläuft sich der Anteil auf ungefähr 350.300 Hektar und macht somit etwa die Hälfte der durch Bauern bearbeiteten Fläche aus. Der Winterweizen ist mit einer Anbaufläche von 198.400 Hektar die in Deutschland am häufigsten angebaute Getreideart. In nächster Zeit wird ebenfalls der Raps gedroschen, der allein in Thüringen auf einer ungefähr 100.200 Hektar großen Fläche gedeiht.
Erntemaschinen sind auf Thüringens Landstraßen unterwegs
Anfangs holen Bauern traditionell die Wintergerste vom Feld. Dieses Gewächs wird überwiegend als Tierfutter genutzt. Deshalb wies Rathgeber die Einwohner Thüringens schon jetzt darauf hin, dass schon zeitnah zahlreiche Erntemaschinen mit geringem Tempo über die Landstraßen des Bundeslands tuckern werden.
Zur Vermeidung von Unfällen wies der Politiker alle Verkehrsteilnehmer darauf hin, genügend Abstand zu halten und vorausschauend zu fahren.