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Corona-Krise in Deutschland – Droht Maskenpflicht im Klassenzimmer?

Droht Maskenpflicht im Klassenzimmer
Droht Maskenpflicht im Klassenzimmer

Immer mehr Bundesländer ergreifen verschärfte Konsequenzen, um Maskenmuffel zur Verwendung eines Mundschutzes zu bewegen. So kündigten Vertreter des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen an, dass Betroffenen bei einem Verstoß gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro droht – ohne Vorwarnung. In den ersten Bundesländern sind die Sommerferien bereits zu Ende. In anderen Bundesländern nähern sich die großen Ferien dem Ende.

Deshalb werden Diskussionen um eine Maskenpflicht im Klassenzimmer lauter.

Handlungsbedarf durch steigende Corona-Zahlen

Zu diesem Thema bezieht die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aus Halle eindeutig Stellung. Ihrer Meinung nach sollten insbesondere ältere Schüler zum Tragen einer Maske verpflichtet werden, sogar während des Unterrichts.

Seit Mitte Juli steigt die Anzahl in Corona-Fällen in Deutschland wieder. Deshalb ist Handlungsbedarf gefragt.

Sanktionen gegenüber Maskenpflicht-Verweigerern werden verschärft

Deshalb ist davon die Rede, dass die Pflicht zum Tragen von Schutzmasken bei Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs noch nachhaltiger als aktuell durchgesetzt wird. Bislang wurden Bußgelder in Nordrhein-Westfalen bislang nur dann fällig, falls sich die Fahrgäste trotz Aufforderung zum Aufsetzen einer Maske weigerten. Diese Ermahnung soll zukünftig entfallen.

Wie NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst in der Rheinischen Post erklärte, müssen Passagiere ohne Mund-Nasen-Schutz zukünftig an der nächsten Haltestelle aussteigen und ein Bußgeld bezahlen.

Diesem Standpunkt schließt sich Schleswig-Holstein an und möchte ebenfalls Bußgelder für Maskenverweigerer einführen. Das Bundesland Niedersachsen greift die Idee nach nordrhein-westfälischem Vorbild ebenfalls auf und möchte das Bußgeld für Maskenpflicht-Verstöße von 20 auf 150 Euro erhöhen.

Klare Worte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verweist ebenfalls auf die Notwendigkeit, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Der Politiker räumt ein, von dieser Verpflichtung auch gelegentlich genervt zu sein. Dennoch erscheint ihm diese Methode milder als die Maßnahmen, die von März bis Mai für deutsche Bundesbürger galten. Mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen ist eine Maskenpflicht an Schulen bislang höchstens für das Treppenhaus und den Schulhof angedacht. Darauf nimmt eine Stellungnahme der Leopoldina Bezug, derzufolge eine Anordnung über Maskenpflicht in Klassenzimmern ebenfalls ratsam wäre.

Deshalb wird in einem von Personen wie dem Charité-Virologen Christian Drosten unterzeichneten Schreiben empfohlen, Maskenpflicht im Unterricht ab der fünften Klasse einzuführen. Diese Regelung gilt jedoch nur dann, falls nicht genügend Abstand eingehalten werden kann.

Maskenpflicht im Klassenzimmer
Stephan Weil (Ministerpräsident von Niedersachsen) erscheint eine regional begrenzte Maskenpflicht während des Unterrichts in Corona-Hotspots als realistisch

Ein Anrecht auf Bildung einräumen

Im Gegensatz dazu erscheint Stephan Weil als Ministerpräsident von Niedersachsen eine regional begrenzte Maskenpflicht während des Unterrichts in Corona-Hotspots als realistisch. Seiner Meinung nach erscheint es infolge des kommunalen Krisenmanagements durchaus denkbar, dass Verantwortliche im Einzelfall entscheiden, die Maskenpflicht aufgrund akuter Infektionslagen zu verschärfen.

Trotz der bestehenden Corona-Pandemie möchten die Schulen in Deutschland in den Sommerferien wieder in den Regelbetrieb übergehen.

Zu diesem Thema äußerte sich Stefanie Hubig als Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Ihrer Ansicht nach haben Schüler und Schülerinnen ein Anrecht auf Bildung, das am besten in Schulen realisiert werden kann.

Andere Regelungen für die Fußball-Bundesliga

Im Gegensatz zu den Schulen möchte die Fußball-Bundesliga noch nicht wieder in den Regelbetrieb zurückkehren. Allerdings soll einer begrenzten Anzahl an Fans wieder der Einlass in Deutschlands Stadien gewährt werden. Erste Konzepte der Proficlubs schließen Vorschläge ein, vorerst den Eintritt von Gästefans, Stehplätzen sowie Alkohol zu verbieten.

Wie Vertreter des Gesundheitsministeriums verlauten ließen, spiele die Umsetzung an den jeweiligen Veranstaltungsorten eine ausschlaggebende Rolle. Während die Bundesregierung diesen Vorschlägen vorsichtig zustimmte, äußern sich Vertreter einiger Bundesländer eher skeptisch. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation entwickeln wird.