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Formel 1 in zweiter Generation – Mick Schumacher startet ab nächstem Jahr im Haas-Team

Mick Schumacher in Formel 1
Formel 1 in zweiter Generation - Mick Schumacher startet ab nächstem Jahr im Haas-Team

Schon lange wurde darüber gemunkelt. Doch jetzt ist es offiziell. Mick Schumacher tritt ab 2021 in die Fußstapfen seines Vaters. Der Sohn des siebenfachen Formel 1-Weltmeisters Michael Schumacher geht ab der Saison 2021 für das Haas-Team an den Start.

Ein wohlverdienter Aufstieg

Wie Teamchef Günther Steiner vor einigen Tagen äußerte, sei er sehr froh, Mick Schumacher als Fahrer für die kommende Saison zu bestätigen. Nach Aussagen des Teamchefs des amerikanischen Rennstalls sei die Formel 2-Meisterschaft schon seit langer Zeit eine Talentschmiede, die in diesem Jahr allerdings besonders stark mit guten Nachwuchsfahrern besetzt war.

Doch trotz der starken Konkurrenz konnte sich Mick durchsetzen und immer wieder Podiumsplätze sichern.

Deshalb ist der Südtiroler auch davon überzeugt, sich den Aufstieg in die Formel 1 redlich verdient zu haben. In diesen Tagen entscheidet sich in Bahrain die Formel 2-Meisterschaft. Doch das Cockpit im Haas-Team ist Mick Schumacher sicher – ganz gleich, wie die Meisterschaft in der Formel 2 verläuft.

Micks Rennkollege ist Schumi-Fan

Der deutsche Nachwuchsfahrer sichert sich im Rennstall von Netflix-Legende Günther Steiner und Gene Haas das zweite Cockpit neben Teamkollege Nikita Masepin.
Masepin erzählte übrigens, ein begeisterter Schumi-Fan zu sein, der stets zu dem mehrfachen Weltmeister aufgeschaut habe. Zudem betont Masepin im Interview, dass sein erster Helm sogar eine Replika von Michaels Helm gewesen sei.

Keine zu hohen Erwartungen stellen

Die Erwartungen an die Paarung Schumacher-Masepin sollten allerdings auch nicht zu hoch gesteckt sein. Schließlich ist Haas längst nicht das leistungsstärkste Team im Formel 1-Feld. Ganz im Gegenteil: In der Saison 2020 fuhr das Team ein schlechtes Auto, möglicherweise das schwächste Fahrzeug der Formel 1. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bis zum nächsten Jahr entwickelt.

Aktuell rangiert Haas in der Konstrukteurs-WM mit drei Punkten am neunten von insgesamt zehn Rängen.

Nur das Team Williams reiht sich noch hinter Haas ein. Geht das Fahrzeug im nächsten Jahr nicht mit einem deutlich verbesserten Motor an den Start, wird sich der Rennstall vermutlich wiederum auf den hintersten Rängen einreihen.

Ohne Druck erste Erfahrungen sammeln

Doch in den Augen von Formel 1-Spezialist Marc Surer ist diese Einstiegsmöglichkeit gar nicht so schlecht. Somit können die Rennfahrer ohne Druck lernen, in den Boliden zu Höchstleistungen zu fahren. Da die Erwartungen an die Rennfahrer nicht allzu groß sind, hält sich der Druck ebenfalls in Grenzen. Die Ausgangssituation ist deshalb mit einer Aufbauphase vergleichbar.

Möglicherweise ist Schumachers Einstieg in die Formel 1 dennoch der Beginn einer neuen erfolgreichen Ära. Im Gegensatz zu Mick Schumacher ist Masepin der Sohn einer russischen Oligarchenfamilie, die höchstwahrscheinlich hohe Summen in die Sicherung des Cockpits investierte. Dank des Namens Schumacher wird Haas im Jahr 2021 eine breite Öffentlichkeit ansprechen. Dieser Wandel könnte für neue Sponsoren interessant sein.

Schumachers Einstieg in die Formel 1
Möglicherweise ist Schumachers Einstieg in die Formel 1 dennoch der Beginn einer neuen erfolgreichen Ära

Schumacher: Dieser Name zieht im Rennsport immer noch

Deshalb geht Surer davon aus, dass sich die Finanzierung positiv gestalten wird. Dieser Wandel werde letztendlich ebenfalls das Entwicklungspotential des Haas-Teams beeinflussen.

Früher oder später wird das Haas-Team gewiss auch einen Aufwärtstrend erleben.

Bleibt jedoch abzuwarten, ob sich dieser Aufwärtstrend schon im nächsten Jahr einstellt. Allerdings betont Surer auch, dass das Alfa Romeo-Team für Mick Schumacher möglicherweise die bessere Wahl gewesen wäre. Doch vermutlich musste Alfa Romeo Rennfahrer Giovinazzi halten, um einen Italiener an Bord zu haben. Sicherlich wäre es für Mick Schumacher gewiss inspirierend gewesen, eine namhafte Renngröße wie Kimi Räikkönen an seiner Seite zu haben. Trifft jedoch ein Neuling auf den anderen, können beide Rennfahrer nur begrenzt voneinander lernen.

Mick Schumachers Aufstieg

Mick Schumachers Werdegang im professionellen Motorsport begann im Jahr 2008. Zu diesem Zeitpunkt war dessen Vater Michael erst etwas länger als ein Jahr von der Formel 1 zurückgetreten. Zu dieser Zeit fuhr der damals Neunjährige seine ersten Go Kart-Rennen unter dessen Mädchennamen Mick Betsch. Bis heute ist sich Michael Schumachers langjähriger Manager Willi Weber sicher, dass sich die Rennsportlegende wünschte, Mick in der Formel 1 zu etablieren und ihn zu managen.

Schritt für Schritt stellte sich der Erfolg ein. Erste Erfolge im internationalen Business feierte Mick Schumacher im Jahr 2014 unter dem Pseudonym „Mick Junior“. Damals belegte Mick in der Deutschen Junioren-Kartmeisterschaft, bei der Kart-EM und -WM den zweiten Platz. Zu diesem Zeitpunkt war Michael Schumachers Sohn gerade einmal 15 Jahre alt und zog erstmals das Interesse der Medien auf sich.

Schritt für Schritt nach oben gearbeitet

Ein Jahr später gelang der Wechsel in die Formel 4, in welcher er im Jahr 2016 sogar als Vizemeister vom Platz fuhr. Im Jahr 2017 vollzog sich der Wechsel in die Formel 3, in der Schumacher schon ein Jahr mit dem Titelgewinn von sich reden machte. In der Formel 2 benötigte Mick Schumacher wiederum eine Saison, um die Öffentlichkeit als Meisterkandidat zu begeistern.

Zu seinem Formel 1-Debüt wird Mick Schumacher eineinhalb Jahre jünger als sein Vater beim Eintritt in die „Königsklasse“ sein. Allerdings startete Vater Michael von Anfang an in einem besseren Team. Während das Team Jordan vor 29 Jahren Rang 5 unter 18 Teams belegte, rangiert Haas aktuell auf dem vorletzten Rang.