Welche Folgen hat die Corona-Krise für Deutschlands Wirtschaft?
Aktuell überschattet die Corona-Krise unser Zeitgeschehen. Weltweit sind weit mehr als eine Million Menschen mit dem Virus infiziert. Infektionen mit Sars-Covid-19 kosteten bereits Tausende an Menschen ihr Leben. Schenkt man den Aussagen von Vertretern führender Wirtschaftsforschungsinstitute Glauben, wird die Corona-Krise hierzulande in einer schwerwiegenden Rezession für Deutschland münden.
Nun belegen erste Zahlen aus Gutachten, dass das Bruttoinlandsprodukt aufgrund der Corona-Pandemie hierzulande um 4,2 Prozent zurückgehen wird.
Eine steigende Arbeitslosenzahl ist wahrscheinlich
Die schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden sich gemäß dieser Prognose auch massiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Demzufolge erscheint eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent sowie eine ansteigende Anzahl an Kurzarbeitern auf 2,4 Millionen Personen wahrscheinlich.
Erst kürzlich gab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier von der CDU zu verstehen, dass tiefe Einschnitte des Wirtschaftswachstums in Deutschland eine logische Konsequenz wären. Diese Einschnitte könnten die negativen wirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise aus dem Jahr 2009 sogar noch übertreffen. Damals ging das Bruttoinlandsprodukt, auch als BIP bekannt, um insgesamt 5,7 Prozent zurück.
Ein mehrwöchiges „Shutdown“
Die sogenannten „Wirtschaftsweisen“ präsentierten schon Ende März ein Sondergutachten, in dem sie ein fünfwöchiges Shutdown als wahrscheinlichstes Szenario annahmen. Daraufhin gingen die Wirtschaftsweisen davon aus, dass sich eine kurze Erholungsphase einstellen würde. Würde dieser Fall in der Realität eintreten, würde sich das Bruttoinlandsprodukt für 2020 um 2,8 Prozent reduzieren und im Folgejahr um 3,7 Prozent ansteigen. Schon im ersten Quartal des Jahres 2020 dürfte sich das BIP im Vergleich zum vorherigen Quartal um 1,9 Prozent reduziert haben.
Inwiefern diese Schätzung tatsächlich der Realität entspricht, werden Analysen des Statistischen Bundesamts ergeben. Im zweiten Quartal ist ein massiver Einbruch der Zahlen zu erwarten, der wiederum eine logische Folge des aktuell in Deutschland vorherrschenden Ausnahmezustands ist. Dieser Rückgang um 9,8 Prozent sei der stärkste Rückgang, der seit 1970 als Vierteljahresrechnung jemals ermittelt wurde. Damit wäre dieser Rückgang jedoch doppelt so groß wie jener, der sich im ersten Quartal 2009 als Folge der Weltfinanzkrise ereignete.
Zukunftaussichten
Im Jahr 2021 könnte sich dann laut Aussagen der Institute eine Erholungsphase mit einem Wachstum von rund 5,8 Prozent anschließen. Diese Erholung könnte sogar schon ab dem dritten Quartal des Jahres 2020 beginnen. Außerdem gehen Wirtschaftsexperten davon aus, dass sich aus selbständiger Arbeit erzieltes Einkommen, Vermögenswerte und Lohnsummen im Laufe des Jahres reduzieren werden. Dieser Entwicklung stehe eine schnelle Erhöhung monetärer Sozialleistungen als Folge der Kurzarbeit und erhöhter Arbeitslosigkeit gegenüber.
Ein Vorteil für die hohe Kaufkraft privater Haushalte könnte hingegen der geringe Preisauftrieb sein, der insbesondere aus dem drohenden Absturz von Rohölpreisen resultiert. Gemäß diesem Gutachten werden sich Verbraucherpreise in diesem Jahr nur um etwa 0,6 Prozent erhöhen.