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Grippewelle in Deutschland: Influenza-Zahlen flachen ab

Influenza-Zahlen flachen ab
Grippewelle in Deutschland: Influenza-Zahlen flachen ab | Foto: © StockPhotoPro #304457813 – stock.adobe.com

Seit Oktober 2022 hat sich der Anteil an Grippeinfektionen in Deutschland stetig erhöht. Doch mittlerweile ist ein frühzeitiges Ende der Influenza-Welle in Sicht. Virologen reden deshalb von einer vorgezogenen Grippewelle.

Andere Influenza-Entwicklungen als vor der Corona-Pandemie

Die aktuelle Grippewelle könnte deshalb zu einem ungewöhnlich frühzeitigen Beginn schnell wieder zurückgehen. Dieser Verlauf geht nach Aussagen des Münchner Virologen Oliver Keppler hauptsächlich auf die vorangegangene Grippewelle auf der Südhalbkugel zurück.

Hierzulande ist es eigentlich üblich, dass Influenza im Januar stark ansteigt und bis Anfang April andauert.

In dieser Herbst- und Wintersaison gab es allerdings schon im Spätherbst sehr viele Grippeinfektionen. Nach aktuellen Infektionszahlen des Robert-Koch-Instituts flaut die Influenza-Welle mittlerweile ab.

Influenza meist von Januar bis Anfang April
Hierzulande ist es eigentlich üblich, dass Influenza im Januar stark ansteigt und bis Anfang April andauert | Foto: © nyul #29037567 – stock.adobe.com

Mehr Grippefälle als in den vergangenen Jahren

In denen vergangenen beiden Jahren gab es nur wenige Fälle von Grippe. Doch diese Situation hat sich mittlerweile geändert. Seit Oktober 2022 registrierten Gesundheitsbehörden laut Daten des Robert-Koch-Instituts insgesamt 249.558 Grippeinfektionen.
Den Höchststand erreichte die Grippewelle in der 50. Kalenderwoche mit 12.743 Fällen. Weil die Influenzazahlen aktuell wieder abflachen, ist nicht davon auszugehen, dass die Anzahl Infizierter wesentlich höher als im Zeitraum vor der Corona-Pandemie sein wird.

Mehr Grippefälle als in den vergangenen Jahren
In denen vergangenen beiden Jahren gab es nur wenige Fälle von Grippe | Foto: © Pixel-Shot #241545158 – stock.adobe.com

Überdurchschnittlich viele Krankmeldungen im Dezember 2022

Zusätzlich zu den Grippeinfektionen kursieren hierzulande auch zahlreiche Erkältungen und anderweitige Erkrankungen der Atemwege. In der Vorweihnachtszeit waren insbesondere Kinderstationen in vielen Krankenhäusern überlastet.

Zahlreiche Unternehmen vermeldeten überdurchschnittlich viele Krankmeldungen.

Diese Krankheitswellen hängen nach Aussagen verschiedener Wissenschaftler mit dem Ende von Corona-Maßnahmen zusammen.

Zwei Virusvarianten dominierten

Insbesondere das Influenzavirus und RSV dominierten in jüngster Vergangenheit das Infektionsgeschehen in Deutschland. Allerdings können Forscher nicht genau bestimmen, inwiefern das frühzeitige Auftreten der Influenza-Welle auf den Rückgang der Corona-Maßnahmen oder den aktuell zirkulierenden Influenza-A-Stamm zurückzuführen ist.

Zwei Virusvarianten dominierten
Insbesondere das Influenzavirus und RSV dominierten in jüngster Vergangenheit das Infektionsgeschehen in Deutschland | Foto: © Kateryna_Kon #177983924 – stock.adobe.com

Ungewissheit für Krankheitsverläufe in den nächsten Monaten

RSV ist ein Krankheitserreger, der vor allem bei kleineren Kindern zu einem schweren Krankheitsverlauf führt. Deshalb ist es in den Augen einiger Forscher nicht ausgeschlossen, dass die Entwicklung ebenfalls auf die Aufhebung vieler Corona-Maßnahmen begründet wird. Fakt ist, dass die Influenzawelle in der Saison 2022/23 wesentlich eher als in vorpandemischen Saisons einsetzte.

Zugleich ist der Spitzenwert der Saisons 2018/2019 sowie 2019/2020 längst überschritten. Rückgänge von Arztbesuchen zum Jahresbeginn aufgrund Atemwegsinfektionen wurden auch schon in Jahren vor der Corona-Pandemie registriert. Nun werden die nächsten Wochen zeigen, wie sich die Situation entwickelt.