Ein Insektenhotel selber bauen: Tipps und Tricks
Viele Insekten nutzen ein Insektenhotel, um darin zu nisten oder zu überwintern. Ob Wildbienen, Ohrwürmer oder Florfliegen – diese und viele weitere Tiere finden in einem Insektenhotel einen Unterschlupf. Doch damit sich die Tiere in dieser „Unterkunft auf Zeit“ auch wirklich heimisch und wohlfühlen, spielen verwendete Materialien sowie die Umgebung eine ausschlaggebende Rolle. Anderenfalls besteht das Risiko, dass die Besiedelung mit vielen unterschiedlichen Insektenarten ausbleibt.
Viel Entscheidungsspielraum bei der Wahl der Materialien
Am besten wird ein Insektenhotel im Garten an einem sonnigen und dennoch regengeschützten Ort positioniert. Generell können verschiedene Materialien für die Errichtung des kleinen Baus verwendet werden.
Eine mögliche Variante ist Plattenholz, indem die Vor- und Rückseite aus einem Stück Sperrholz angefertigt werden.
Tipps zur Bauanleitung
Das grundsätzliche Bauprinzip eines Insektenhotels besteht darin, aus stabilen Vierkantholz ein Grundgerüst zu erschaffen. In dieses Grundgerüst werden verschiedene Abteile integriert, die wie in mehrere Hotelzimmer unterteilt werden.
Damit die einzelnen Abteile den Ansprüchen verschiedener Insekten gerecht werden, werden die jeweiligen Untereinheiten mit unterschiedlichen natürlichen Baumaterialien versehen.
Um in den einzelnen Abteilungen Begrenzungen zu erschaffen, werden Dosen, Röhren, Blumentöpfe oder Hohlziegel verwendet. Diese einzelnen Bestandteile können Hobby-Heimwerker mit weiteren Materialien versehen. Ob mit Zweigen, Ästen, Baumscheiben, Schilfhalmen, Eierkartons, Steinen oder Pflanzenstängeln – der Auswahl sind nur wenige Grenzen gesetzt. Wichtig ist jedoch, die Bauanleitung in der richtigen Reihenfolge umzusetzen.
Überblick über die wichtigsten Materialien und Werkstoffe
Bei der Erbauung eines Insektenhotels sind Sie gut beraten, fünf ungehobelte Fichtenbretter mit einer Länge von 4 Metern, einer Breite von 20 Zentimetern sowie einer Stärke mehr als 20 Millimetern bereitzustellen. Außerdem benötigen Sie folgende Materialien:
- zwei Einschlagbuchsen
- zwei Kanthölzer (1,80 Meter hoch, 8×8 cm)
- Dachpappe (ungefähr 140 x 60 Zentimeter)
- Sparks-Schrauben (mehrere Längen)
- Dachpappennägel
- Leisten zum Verschrauben
Die Materialkosten belaufen sich auf etwa 100 Euro. Zuerst schlagen Sie die Kanthölzer unter Nutzung der Einschlaghülsen auf etwa 1,80 Zentimeter großer Höhe als Rechteck in länglicher Form ein. Danach spannen Sie zwischen die eingeschlagenen Pfähle das obere sowie untere Querbrett fest ein. Haben Sie die Fachgröße den Voraussetzungen des jeweiligen Materials angepasst, können Sie nun beim Aufstellen die Pfähle im Boden verankern. Diese Pfähle müssen fest genug positioniert werden, um anschließend dazwischen befindliche Regalbretter sicher und fest anzuschrauben.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sichert die komplette Konstruktion durch Streben an den Außenseiten ab. Für die Erbauung des Dachs sind drei jeweils 1,40 Meter lange Bretter notwendig. Schneiden Sie außerdem zwei Seitenbretter mit Abmessungen von jeweils 1,80 Meter sowie das obere und untere Querfach mit jeweils 1,30 Meter zu, schrauben Sie nunmehr mithilfe der Sparks-Schrauben das Außengerüst zusammen. Alle Bretter, die jetzt noch übrig sind, werden einfach für die innen befindlichen Fächer genutzt.
Insekten brauchen kleine Rückzugsbereiche
Eine mögliche Option für die Innengestaltung der Fächer sind Holzziegel, die Hobby-Heimwerker in verschiedenen Größen und Formen einbauen. Es empfiehlt sich, die Löcher der Holzziegel mit Schilfhalmen zu befüllen, damit Insekten diese Bereiche als Rückzugsorte erkennen. Sogenannte Strangfalzziegel sind zwar ebenfalls eine gute Option. Doch diese Ziegelart ist heutzutage fast ausschließlich durch Ofenbauer erhältlich. Wer sich dennoch für diese Ziegelart entscheidet, muss darauf Acht geben, dass an der Rückwand befindliche Löcher befüllt sind.
Für die Halmbündel kommen neben Schilf ebenfalls Markstäbe, Bambusstäbe oder hohle Pflanzenstängel in Betracht. Optimal werden diese Halme durch Blumendraht miteinander verknüpft. Für eine Befüllung der Fächer ist ein Schilfrohrgeflecht geeignet. Dann steht die Grundkonstruktion des Insektenhotels auch schon.
Keine vorbehandelten Materialien verwenden
Wer das Insektenhotel in Eigenregie erbauen möchte, muss dringend darauf achten, dass sämtliche Materialien vollkommen trocken sowie frei von Lösungsmitteln, Lack und Pestiziden sind. Die naturbelassenen Materialien dürfen keinesfalls mit Imprägnierung oder Holzschutz vorbehandelt werden.
Entstehen größere Lücken zwischen einzelnen Bauteilen, befüllen Sie diese Bereiche bitte mit Rindenstückchen, kleinen Bündeln aus Reisig, Kieselsteinen, Borke, Stroh, Moos oder Lehm.
Diese Füllelemente wirken Zugluft entgegen und tragen im Winter zu einer effizienten Wärmeisolation bei. Haben Sie das Insektenhotel an einem sonnigen sowie vor Wind und Regen geschützten Ort positioniert, sollte die Einflugöffnung in südliche Richtung ausgerichtet sein. Stellen Sie den Unterschlupf nach Möglichkeit im Februar oder März auf, bevor die Tiere aus ihrer Winterruhe erwachen. Dann werden die kleinen Bewohner gewiss schon bald in ihre neue Unterkunft einziehen.