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Kaninchen Starre ist kein Indiz für Entspannung!

Sprache der Kaninchen
Sprache der Kaninchen

Zur Salzsäure erstarrt. Diese Redewendung verwendet man, wenn man vor lauter Entsetzen oder Schreck eigentlich nicht zu Bewegungen fähig ist. Doch diese Verhaltensweise gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Kaninchen und anderen Tieren. Angststarre gleicht einem schützenden Urinstinkt, der die Fluchttiere vor manch tragischer Situation bewahrt.

Das Verhalten von Kaninchen nicht falsch interpretieren

Doch nun weist der IVH – der Industrieverband Heimtierbedarf – darauf hin, dass Menschen dieses Verhalten der Kaninchen zum Teil völlig falsch interpretieren.

Ihrer Meinung nach wirke das Tier entspannt, wenn man dieses am Nackenfell hochhebt oder auf den Rücken dreht.

Leiden die Kaninchen allerdings an einem erstarrten Körper, weit geöffneten Augen sowie heftiger Atmung, kann bei den Heimtieren von Entspannung keine Rede sein. Vielmehr wenden die Kaninchen damit einen besonderen Trick an.

Fluchttiere stellen sich bei drohender Gefahr einfach tot

Mit diesem Trick möchten die Kaninchen signalisieren, eigentlich tot zu sein. Dieses Verhalten ist eine Art Überlebensgarant und setzt ein, wenn die Schnuffelnasen vor ihren Feinden flüchten möchten, jedoch in der Falle stecken. Durch die Starre erhofft sich das Tier, nicht wahrgenommen zu werden. Schließlich jagen Feinde in der Natur überwiegend bewegliche Tiere.

In die Angststarre verfallen die Tiere aber auch, wenn diese von Greifvögeln erfasst und durch die Lüfte bewegt werden. Legen die Greifvögel dann die vermeintlich toten Tiere ab, nutzen die Kaninchen die Gelegenheit zur Flucht.

Ein Griff ins Nackenfell bereitet den Kaninchen Stress

In einer ähnlichen Situation befinden sich die Mümmelmänner auch dann, wenn Menschen die Tiere am Nackenfell packen. Dieser Griff versetzt die Tiere in Panik. Deshalb sollten Menschen diesen Griff auch nicht anwenden. Generell sind Tierbesitzer gut beraten, bei dem Umgang mit den Fluchttieren laute oder hektische Bewegungen sowie Schreckmomente zu vermeiden. Wer die Tiere hochnehmen möchte, sollte diese vorsichtig unter dem Brustkorb sowie an dem Hinterteil umfassen. Am liebsten lassen sich die Tiere streicheln, wenn sie dabei auf dem Boden sitzen. Ihre Bereitschaft für Kuscheleinheiten signalisieren die Tiere, wenn sie zum Schmusen direkt auf ihre Tierhalter zugehen.