Konsumkredite werden in Deutschland zukünftig teurer
Ein Großteil aller deutschen Banken geht davon aus, dass die Zinsen für Kredite bereits in den kommenden Wochen deutlich ansteigen werden. Damit nehmen die Finanzinstitute die wahrscheinlich eintretende Zinswende der EZB vorweg.
Zinsanstiege für Immobilien- und Konsumkredite
Wer demnächst für ein Haus, ein Auto oder neue technische Geräte ein Darlehen aufnehmen möchte, sollte nicht mehr lange überlegen.
Aktuell ist davon auszugehen, dass die Zinsen für Immobilien- und Konsumkredite in nächster Zeit deutlich ansteigen werden.
Dieser Trend ergibt sich aus aktuellen Umfragen.
Massive Zinserhöhungen in den nächsten Wochen?
Demzufolge gehen 70 Prozent aller Finanzinstitute laut Ergebnissen der anonymen Befragung davon aus, dass sich die Zinsen in den nächsten Wochen massiv erhöhen werden. Knapp acht Prozent aller Befragten rechnen insbesondere im Umgang mit Konsumkrediten sogar von „stark steigenden“ Zinssätzen.
Orientiert sich ein Immobilienkredit am Zinssatz der Bundesanleihen, erscheint nach Meinung von 15 Prozent aller Geldhäuser ebenfalls ein starker Anstieg als wahrscheinlich (Mehr zum Thema: Lohnt es sich aktuell noch in Immobilien zu investieren?).
Unterschiede zwischen einzelnen Kreditinstituten
Allerdings lassen die Daten derzeit noch keinen Schluss über die Frage zu, in welcher Höhe welches Kreditinstitut die Zinsen nach oben reguliert. Wer als Kunde zukünftig bares Geld sparen möchte, sollte sich unter anderem auf Dienste und Vergleichsangebote wie der Kreditvergleichsseite Kredit Nordic verlassen. Doch schon jetzt preisen Banken die erwartete Zinswende innerhalb der Europäischen Zentralbank intern an.
Nach letztem Stand ist es nicht ausgeschlossen, dass die EZB schon ab Juli den Leitzins anheben wird.
Auf diese Weise möchte die EZB der Teuer-Welle entgegensteuern. Infolge dessen müssen Banken nicht länger für bei der EZB angelegtes Geld Strafzinsen entrichten. Stattdessen müssen sie Geld für Beträge bezahlen, die sie bei der Notenbank beleihen. Dieser Kreislauf betrifft dann wiederum auch Kunden, an welche Banken die Zentralbankzinsen weiterleiten.
Aufgrund dieser Situation ist davon auszugehen, dass mehr Banken dazu übergehen, Minuszinsen für ihre Klientel abzuschaffen. Andererseits müssen Verbraucher und Banken-Kunden damit rechnen, dass zukünftig mehr Banken höhere Zinsen für Kredite erheben werden.
Folgt die Trendwende zum Kriegsende?
Wie Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé betont, ist bei aktuell vermittelten Darlehen noch kein Zinsanstieg erkennbar. Das bedeutet, dass sich das Zinsniveau nach wie vor deutlich unter vier Prozent bewegt. Allerdings zeigt der Blick auf die Vergangenheit, dass Banken unterschiedlich schnell auf neue und vor allem unsichere Situationen reagieren.
Bei steigenden Zinsen werden sich die generell schon recht hohen Zinsunterschiede zwischen einzelnen Banken noch einmal zusätzlich erhöhen. Aktuell ist davon auszugehen, dass das erhöhte Zinsniveau noch mindestens bis zum Ende des Ukraine-Kriegs andauern wird. Zudem beeinflussen getroffene Sanktionen die Höhe und Dauer des erhöhten Zinsniveaus.