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Warum Selbstgespräche gut für Sie sein können

Warum Selbstgespräche gut für Sie sein können
Warum Selbstgespräche gut für Sie sein können

Ausnahmslos jeder Mensch führt Selbstgespräche. Gemeint ist die innere Stimme, die mal lauter und mal leiser sein kann, jedoch immer darauf aus ist, Probleme zu lösen.
Im Folgenden erklären wir Ihnen, warum diese innere Stimme gut für Sie sein kann.

Was ist mit der inneren Stimme gemeint?

Mit der inneren Stimme ist die Stimme in Ihrem Kopf gemeint. Diese ist allgegenwärtig, sogar jetzt im Moment des Lesens.
Glauben Sie nicht? Wie lesen Sie diesen Text gerade? Lesen Sie laut oder leise? Benutzen Sie dafür Ihre eigene Stimme oder eine andere? Überfliegen Sie den Text oder lesen Sie Wort für Wort?

Bei der Beantwortung dieser Fragen bemerken Sie sicher schon selbst den Zusammenhang mit Ihrer inneren Stimme.

Grundsätzlich kann also jeder das sogenannte innere Sprechen anwenden, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise.

Die inneren Stimme
Mit der inneren Stimme ist die Stimme in Ihrem Kopf gemeint. Diese ist allgegenwärtig, sogar jetzt im Moment des Lesens

Wie kommt es, dass wir eine innere Stimme haben?

Die innere Stimme kommt dann, wenn wir sprechen lernen. Soll heißen: Sobald wir es schaffen, mit anderen Menschen zu kommunizieren, können wir auch mit uns selbst kommunizieren. Das sagt zumindest der aktuelle wissenschaftliche Stand.

Wenn wir Kinder sind und unsere Eltern mit uns sprechen, dann lernen wir nicht nur die Sprache an sich, sondern eben auch das Selbstgespräch. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen der inneren und äußeren Stimme. In uns wird die Sprache formatiert, indem sie fragmentarisch, verkürzt oder lückenhaft vorkommt.

Was ist der Unterschied zwischen der inneren und äußeren Stimme?

Ein Unterschied zwischen der inneren und äußeren Stimme ist offensichtlich: Die innere Stimme oder das innere Sprechen ist sehr individuell und privat.

Rein biologisch betrachtet funktionieren jedoch beide Sprechweisen ähnlich.

Sowohl bei der inneren als auch bei der äußeren Stimme werden dieselben Hirnareale angeregt. Im Gegensatz zum äußeren Sprechen passiert das innere jedoch meist lückenhaft. Das liegt daran, dass wir unserem Gehirn nicht extra erzählen müssen, was wir durch unsere Augen sehen. Das bedeutet gleichzeitig, dass die innere Stimme schneller sprechen kann. Sicher ist Ihnen schon früher aufgefallen, dass stilles Lesen schneller ist als lautes lesen.

Unterschied zwischen der inneren und äußeren Stimme
Sowohl bei der inneren als auch bei der äußeren Stimme werden dieselben Hirnareale angeregt

Wofür die innere Stimme gut sein kann

Tatsächlich ist die innere Stimme in vielerlei Hinsicht gut für uns, denn sie erfüllt unterschiedliche Funktionen. Zum Beispiel kann uns das innere Gespräch zum Handeln bewegen und uns dabei helfen, die Handlungen im Nachhinein zu bewerten und zu reflektieren. Außerdem hilft es dabei, uns selbst bewusster wahrzunehmen.

Übrigens gibt es bei der Häufigkeit einen Zusammenhang zwischen innerem und äußerem Sprechen: Menschen, die grundsätzlich viel kommunizieren und viel mit Sprache zu tun haben, sprechen auch mehr mit sich selbst als andere.

Wir haben nicht nur eine, sondern mehrere Stimmen

Natürlich ist die überwiegende Mehrheit der Menschen weder schizophren noch leiden die meisten an keiner anderweitigen psychisch Störung. Solch eine Erkrankung liegt vor allem dann vor, wenn die innere Stimme zu laut, aggressiv oder dominant wird. In dem Fall sollten Sie das dringend untersuchen und behandeln lassen. Dennoch haben auch gesunde Menschen mehrere Stimmen in ihrem Kopf, die jeweils verschiedene Persönlichkeiten symbolisieren, obwohl der Klang derselbe bleibt.
Laut einer Studie (zur englischen Studie) können je nach Lebenssituation folgende „Persönlichkeiten“ im Selbstgespräch auftauchen:

  • Ein treuer Freund, der mit positiven Gefühlen, Beziehungen und persönlicher Stärke verknüpft ist
  • Ein ambivalenter Elternteil, der gutgemeinte Kritik, Liebe und Stärke vereint
  • Ein stolzer Rivale, der erfolgsorientiert und distanziert ist
  • Ein hilfloses Kind, dass soziale Distanz und negative Emotionen verkörpert

Letzteres, also das hilflose, innere Kind, hat in den letzten Jahren im Rahmen vieler Selbsthilfe-/Ratgeberbücher extrem an Bedeutung gewonnen. In Bezug auf das Selbstgespräch kann jede dieser Persönlichkeiten dabei helfen, Meinungen oder Handlungen neu zu bewerten. Auf diese Weise können wir zum Beispiel leichter mit Problemen umgehen oder diese lösen.