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Bücher entwickeln sich zum Ladenhüter

Das Interesse an E-Books steigt in deutschen Haushalten stetig an. Doch im Gegenzug reduziert sich die Anzahl der Haushalte, die Geld in Bücher investieren möchten. Diese Tendenz geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor, die die aktuellen Zahlen im Dezember 2018 veröffentlichte.

Sinkende Verkaufszahlen im Jahr 2017

p>Diese Studie weist darauf hin, dass im Jahr 2017 nur noch etwa 20,2 Millionen Bücher an private Haushalte in Deutschland veräußert wurden. Diese Zahl entspricht einem Anteil an 54 Prozent sämtlicher deutscher Haushalte. In diese Zahl sind bereits die 1,6 Millionen Haushalte inkludiert, in denen auch digitale Bücher für E-Books wie den Kindle oder Tolino erworben wurden.

Innerhalb weniger Jahre hat sich der Käuferanteil drastisch reduziert

p>Investierten im Jahr 2017 noch knapp die Hälfte aller deutschen Haushalte in Bücher, war dieser Anteil 2014 mit knapp zwei Dritteln noch wesentlich höher. Damals gaben noch 23,4 Millionen Haushalte Geld für Bücher aus. Dieser Wert entsprach einem Anteil von 65 Prozent. Das bedeutet, dass der Anteil Bücher erwerbender Haushalte innerhalb von drei Jahren um elf Prozent gesunken ist. Von der verbleibenden Anzahl setzten acht Prozent ihr Geld für E-Books ein. Im Jahr 2014 gaben nur fünf Prozent der Haushalte Geld für E-Books aus.

Deutsche geben auch weniger Geld für Bücher aus

p>Außerdem weist die Entwicklung darauf hin, dass sich in den vergangenen Jahren nicht nur die Anzahl an Haushalten mit Bücherkäufen reduziert hat. Zugleich hat sich der durchschnittlich ausgegebene Betrag für Bücher minimiert. Belief sich dieser Anteil 2007 noch auf 19 Euro pro Monat, reduzierten sich die Beträge bis 2017 auf monatlich 17 Euro. Für diesen Wandel könnte der am Umsatz steigende Anteil von E-Books verantwortlich sein. Schließlich kosten E-Books im Vergleich zumeist etwas weniger Geld als Bücher in Papierform. Im vergangenen Jahr wies der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ebenfalls darauf hin, dass der E-Book-Markt 2018 deutlich angestiegen ist. Der durch digitale Medien erzielte Umsatz erhöhte sich zuletzt um 14,9 Prozent auf rund 148,3 Millionen Euro. Innerhalb der ersten drei Quartale des Jahres 2018 wechselten 24,4 Millionen E-Books den Besitzer. Damit ist dieser Anteil um 19 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Durchschnittlich investieren Käufer deshalb 6,07 Euro für ein E-Book und damit exakt 21 Cent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl an E-Book-Käufern hat sich hingegen von Januar bis September leicht um 1,6 Prozent auf 3,1 Millionen deutsche Haushalte erhöht.