Curvy Models auf der Fashion Week: die Modebranche im Wandel?
Die Fashion-Industrie befindet sich im Umbruch. Bereits im Herbst 2017 wurde auf der New Yorker Fashion Week ein neuer Rekord aufgestellt. Damals liefen zum ersten Mal 26 Plus Size Models über die Laufstege. Nunmehr schürte diese Entwicklung die Hoffnung, dass sich dieser Trend auf den nachfolgenden Fashion Weeks fortsetzen könnte. Und tatsächlich eroberten Curvy Models wie Jordyn Woods, Ashley Graham oder Hunter McGrady erneut die Laufstege. Dieser Trend setzt sich fort. Getreu dem Motto: „Schönheit kennt keine Größe“ präsentierten insbesondere die Shows von Chromat und Christian Siriano eine Vielzahl der kurvigen Models.
Trends in Richtung Curvy Model bei der New Yorker Fashion Week 2018
Mit der Herbst-/Winterkollektion 2018 feierte Christian Siriano sein zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass engagierte der Gewinner der TV-Show „Project Runaway“ das Supermodel Ashley Graham für seine Eröffnungsshow. Mit diesem Auftritt setzte Siriano ein klares Zeichen. Er möchte Plus Size Haute Couture zunehmend in der Modebranche etablieren. Schon seit langer Zeit ist Christian Siriano als Verfechter für High Fashion in Plus Size-Größen bekannt. Der Designer sammelte bereits positive Erfahrungen mit Schauspielerinnen wie „Ghostbusters“-Star Leslie Jones, die verzweifelt nach einem passenden Look für den Auftritt auf dem roten Teppich suchte. Daraufhin trug die Künstlerin ein rotes Offshoulder-Kleid von Christian Siriano bei der Verleihung der Emmys. Als Muse des Designers gilt die Schauspielerin Danielle Brooks, die aus Netflix-Serienhits wie „Orange is the New Black“ bekannt ist. Mit ihrer Mode bewies die Künstlerin, dass sich modisches Styling und große Größen keinesfalls ausschließen.
Chromat: dieses Label verkörpert neue Trends und Inklusion
Ein weiteres Beispiel ist die Marke Chromat, die der Öffentlichkeit seit 2010 Sport- und Badewear für „kraftvolle starke Frauen“ präsentiert. Das Markenzeichen dieses Labels ist eine Verbindung der Designs zu Architektur, Technologie und Mode. Die Mode aus dem Hause Chromat zeichnet sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit aus, da die Designs für Frauen in allen Farben und Formen kreiert werden. Die Kollektionen punkten mit ihrer hohen Passform und einer Form der Inklusion, die für die Modebranche außergewöhnlich ist. Eine der Repräsentantinnen war auf vergangenen Fashion Weeks das Plus Size Model Denise Bidot, das sich als Gründerin der „No Wrong Way“-Bewegung für Selbstliebe engagiert. Chromat ist ein Aushängeschild der Body Positivity-Bewegung, das für mehr Toleranz gegenüber Frauen in Übergrößen, Hautfarbe, Religion, Erkrankungen oder Behinderungen einsteht. Ein Beispiel ist der sogenannte Hijab Badeanzug aus dem Hause Chromat. Besonders bewegend war ein Auftritt der Brustkrebsaktivistin Erika Hart. Außerdem richteten sich die Augen der Öffentlichkeit auf Viktoria Modesta – ein Model mit Beinprothese.
Immer mehr Labels setzen auf Plus Size Models
Diese Labels präsentieren sich zwar als Vorreiter für Curvy Models auf Fashion Weeks. Dennoch ist ist ein deutlicher Trend erkennbar, dass Plus Size Models immer häufiger über die Laufstege dieser Welt stolzieren. Beispielsweise präsentierte Ashley Graham ein bildhübsches rotes Cut Out Kleid der Marke Prabal Gurung. Das Label Eckhaus Latta präsentierte genderneutrale Models und Curvy Models wie Paloma Elsesser. Mittlerweile ist auf der New Yorker Fashion Week ebenfalls das Plus Size Label Torrid vertreten, das unterschiedliche Designs in verschiedenen großen Größen kreiert. Insbesondere die All-Black-Kombinationen mit Bomberjacke, Body und Bleistiftrock ziehen in allen Größen die Blicke auf sich.
Curvy Models auf der Sydney Fashion Week
An diesen Trend der New York Fashion Week knüpft die Sydney Fashion Week an. Im Frühjahr 2018 feierte diese Modeveranstaltung Weltpremiere. Erstmals eroberte ein Plus Size-Model auch die australischen Laufstege. Zum ersten Mal engagierte ein Bikini-Designer ein Curvy Model. Und die Lady im apricotfarbigen Einteiler war längst keine Unbekannte. Bree Warren ist ein echter Social Media-Star, die das Publikum mit seinem strahlenden Lächeln verzauberte. Die Australierin mit der europäischen Größe 40 äußerte sich nach diesem Auftritt sehr positiv auf ihrer Instagram-Seite. Nicht nur ihre knapp 200.000 Abonnenten konnten mitverfolgen, wie glücklich das kurvige Model über diesen Autritt gewesen ist. Mit der australischen Größe „Size 12“ war Bree Warren das einzige Model der Fashion-Show, das nicht die „Size 8“ bzw. europäische Größe 36 trug. Dieser Social Media-Star ist der beste Beweis dafür, dass sich Rundungen und eine erfolgreiche Karriere keinesfalls ausschließen. Bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend auch in den Folgejahren auf Fashion-Shows weltweit fortsetzt.