Fake News: Dem eigenen Bauchgefühl vertrauen
Heute ist das Internet ein wichtiger Teil unseres Lebens geworden. Von der Kommunikation mit anderen Menschen über die Suche nach Informationen bis hin zur Buchung einer Reise – alles ist im Internet schnell und einfach möglich. Doch die schier unbegrenzten Möglichkeiten des Internets haben auch negative Seiten. Schließlich ist es dadurch problemlos möglich, binnen kurzer Zeit Fake News und Falschmeldungen an viele Menschen zu verbreiten.
Können Programme Fake-News entlarven?
Erst nachdenken und anschließend Informationen teilen. Was dem klassischen Facebook-Nutzer empfohlen wird, sollen schon bald Computerprogramme übernehmen. An diesem Programm tüftelt aktuell ein Facebook-Manager, um eine Ausbreitung von Falschmeldungen im World Wide Web zu verhindern.
Nun bleibt abzuwarten, ob dieses Vorhaben auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden kann.
Denn der Plan ist zwar leicht ausgesprochen. Dennoch mangelt es an der praktischen Handhabung. Schließlich ist es gewiss nicht einfach, künstliche Intelligenz oder Algorithmen zu kreieren, die klar zwischen Lüge, Satire oder auch Wahrheit unterscheiden können.
Je dreister die Lügen, desto größer die Debatten
Ein Beispiel sind Videos, in denen die Hauptdarsteller beispielsweise den Holocaust verleugnen. Häufig funktioniert eine Selbstkontrolle allerdings insofern, als dass andere Internetnutzer anschließend auf die falschen Inhalte verweisen. Dennoch sind Videos mit falschen Inhalten dann schon online. Die Videos werden geteilt und alle nachfolgenden Kommentare erzeugen wiederum einen viralen Hit. Das bedeutet mit anderen Worten, dass Plattformen wie Facebook mit Diskussionen um fragwürdige Videos oder andere Fake-News sogar noch Geld verdienen. Darin liegt das große Problem verborgen.
Schließlich sind die sozialen Plattformen in erster Linie eben nicht dafür eingerichtet, um die Gesellschaft zu demokratisieren. Vielmehr müssen die Portale wirtschaftlich arbeiten und streben somit einen Erlös aus Werbegeldern an. Generell gilt: Je dreister die Lügen dann präsentiert werden, umso ausschweifender sind die Debatten und Diskussionen. Und je spektakulärer die Nachrichten sind, umso stärker werden dann natürlich auch die Debatten angeheizt.
Die Gretchenfrage: Wem darf man denn nun vertrauen?
Vermutlich ist es keine Lösung, dass deutsche Politiker einfach einfordern, Fake-News im World Wide Web zu löschen.
Aktuell ist es schlichtweg unmöglich, weltweit rund 1,8 Milliarden an Facebook-Mitgliedern sowie deren Aktivitäten stetig zu kontrollieren.
Aus dem Grund sollten Internetnutzer auch zukünftig ihrem Bauchgefühl vertrauen und sich fragen, wem sie glauben können und wem nicht. Derzeit stellt Facebook Nachrichten und Meinungen noch ungefiltert der Öffentlichkeit bereit und hat lediglich eine Strategie zur Bekämpfung von Falschmeldungen veröffentlicht. Doch ist es in Zukunft vielleicht notwendig, dass Redakteure für Facebook tätig werden, um eingehende Informationen zu bearbeiten und zu bewerten?
Lösungen finden und dennoch nicht die Meinungsfreiheit einschränken
Eine objektive Antwort auf diese Frage könnte Facebook vor große Probleme stellen. Denn es genügt nicht, Programmierer einfach damit zu beauftragen, eine technische Lösung für dieses Problem zu finden. Im Gegenzug mangelt es Facebook allerdings zunehmend an Glaubwürdigkeit. Aus dem Grund sind Kooperationen mit Politikern und Wissenschaftlern gefragt, um die Glaubwürdigkeit der sozialen Medien besser darzustellen.
Falls Regierungen schließlich soziale Netzwerke regulieren, ist wiederum die Meinungsfreiheit eingeschränkt. An sinnvollen Lösungen sollte deshalb noch gearbeitet werden. Die einfachste Methode ist es für Onlinenutzer allerdings immer noch, erst über die Seriosität und Glaubwürdigkeit von Inhalten nachzudenken und diese erst dann zu teilen.