Flächendeckendes Breitband Internet lässt deutschlandweit immer noch zu wünschen übrig
Vor kurzer Zeit wurden gleich zwei Studien veröffentlicht, die über den aktuellen Breitband Internet Ausbau in Deutschland informieren. Diese Untersuchungen zeigen ganz klar auf, wo sich der Ausbau hierzulande am besten entwickelt oder im Gegenzug zu wünschen übrig lässt.
Einer Auswertung erhobener Datensätze von einem Portal für Geschwindigkeitsmessungen für DSL-Anschlüsse zufolge sind die alten Bundesländer mit schnelleren Internetanschlüssen als die neuen Bundesländer ausgestattet.
Besseres Breitband-Internet in Deutschlands Großstädten
Analysiert man die Daten der DSL-Kunden detailliert, ist zudem ersichtlich, dass das Breitband-Internet in Deutschlands Großstädten wesentlich besser als in ländlichen Gefilden ausgebaut ist. Hierbei haben Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg die Nase vorn.
In diesem Zusammenhang verweist die Studie darauf, dass die Unterschiede im Stadt-Land-Vergleich besonders deutlich sind. Neben privaten Internetanschlüssen beklagen Gewerbekunden ebenfalls große Defizite. Etwa ein Drittel aller in Deutschland befindlichen Gewerbegebiete ist nicht an schnelles Internet angeschlossen. Dieser Zustand wurde auch schon von Politikern längst kritisiert.
Offerten mehrerer Internetanbieter miteinander vergleichen
Doch obwohl Deutschland noch immer als sogenannte Kupferrepublik gilt, ist ein Vergleich unterschiedlicher Internetanbieter durchaus lohnenswert. Dieser Vergleich ist schon allein deshalb ratsam, um Internetverträge zu besonders günstigen Konditionen abzuschließen. Obwohl DSL-Anbieter in einer Region jeweils die gleiche Infrastruktur nutzen, unterscheiden sich etwaige Internetgeschwindigkeiten durch Softwareeinstellungen oder sogenanntes Supervectoring deutlich. Dann ist es sinnvoll, die Offerten mehrerer DSL-Anbieter genauer unter die Lupe zu nehmen und dadurch die Kosten für den genutzten Anschluss zu reduzieren.
Analysen des Jahrbuchs des Statistischen Bundesamts
Ein Blick ins Jahrbuch 2019 des Statistischen Bundesamts verrät, dass Deutschland zwar im Vergleich mit anderen wohlhabenden OECD-Staaten einen guten Platz einnimmt. Denn in diesem Jahrbuch ist vermerkt, dass rund 87 Prozent aller deutschen Haushalte über einen Breitband-Anschluss verfügen. Dieser Tatsache steht allerdings der Fakt gegenüber, dass andere OECD-Länder überwiegend Glasfasertechnologie verwenden und deutschlandweit vor allem Supervectoring mit Kupferkabeln genutzt wird. Diese Aussagen erscheinen jedoch im ersten Moment konträr. Das Statistische Bundesamt verfolgt die Taktik, einfach mobile Anschlüsse als Breitbandanschluss gelten zu lassen. Allerdings erscheint eine Zusammenführung mobiler Verträge und echter Internetanschlüsse auch nur wenig sinnvoll.
Über die tatsächliche Internetgeschwindigkeit in Deutschland geben Durchschnittszahlen aus Niedersachsen Aufschluss. Darauf basierend, beläuft sich die durchschnittliche Rate in Großstädten wie Bremen auf gerade einmal 27 Megabit pro Sekunde. In ländlichen Gefilden dauert die Verbindungsgeschwindigkeit 14 Megabit pro Sekunde an.
Eine zeitnahe Besserung ist eher unwahrscheinlich
Obwohl durch die Politik kritische Stimmen laut werden, ist aktuell nicht von einer deutlichen Verbesserung der Verbindungsqualität von Internetanschlüssen auszugehen. An vielen Stellen stockt der Breitband-Ausbau, wie Zahlen eindeutig belegen. Während sich die oberen fünf Prozent der schnellsten DSL-Areale Deutschlands seit 2013 um rund 200 Prozent steigerten, legten die unteren fünf Prozent der langsamsten deutschen Internetgebiete um gerade einmal 23 Prozent an Internetgeschwindigkeit zu.
Diese Tendenzen sind besorgniserregend. Denn während sich die Geschwindigkeit des Internets in Ballungszentren stetig erhöht, drohen ländliche Gefilde im Gegenzug immer stärker abzufallen. Für Provider steht fest, dass der Ausbau in Ballungszentren besonders lukrativ ist. Im Gegenzug verlieren ländliche Terrains durch die fehlenden Breitband-Anschlüsse zunehmend an Attraktivität. Von einer Besserung der Lage kann dabei keine Rede sein, ganz im Gegenteil.