Breitbandnetz – Bei welchem Anbieter fließen Daten am schnellsten?
Heutzutage werden an deutsche Breitbandnetze besonders hohe Anforderungen gestellt. Durch die Corona-Pandemie arbeiten immer mehr Deutsche im Homeoffice. In den Abendstunden stehen Streaming-Marathons auf dem Programm. Für Breitbandnetze bestehen hohe Belastungen, die Netzbetreiber erst einmal erfüllen müssen. Wie es scheint, können die meisten Anbieter diese Anforderungen auch erfüllen.
Bundesweite Messungen an über 50 Standorten
Vor wenigen Tagen publizierte das Verbrauchermagazin „Connect“ den aktuellen Test zum Breitband und Festnetz, der die neun wichtigsten Anbieter auf ihre Internet- und Telefonleistungen unter die Lupe nahm.
Messungen erfolgten deutschlandweit an insgesamt 52 Standorten. Die knapp vier Millionen Messwerte wurden über vier Wochen ermittelt. Entsprechende Daten entstammen den Kategorien Web-TV, Web-Services, Datenübertragungen sowie Sprache/Telefonie.
1&1 geht als Testsieger hervor
Beim diesjährigen Test hat unter den überregionalen Anbietern der Dienstleister 1&1 als drittgrößter Player Deutschlands die Nase vorn.
Die Firma beliefert 4,3 Millionen an Festnetzkunden und vereinnahmt einen Marktanteil von 12,4 Prozent. In aller Regel bedient sich 1&1 zwar anderer Anschlussleitungen, besitzt seit 2014 jedoch ein eigenes Glasfasernetz. Dieser Vorteil wirkt sich auf die Kategorie „Highspeed-Internet“ aus, in der 1&1 auf ganzer Linie überzeugt. Im gesamten Test erzielte der Dienstleister 902 von 1.000 erreichbaren Punkten.
Auswertungen in der Disziplin „Sprache“
Im Bereich „Sprache“ nahmen Tester die sogenannte Ende-zu-Ende-Qualität der Telefongespräche ins eigene, andere sowie das Mobilfunknetz in Augenschein.
Besondere Beachtung galt neben der Gesprächsqualität die Dauer des Verbindungsaufbaus.
In dieser Kategorie holte Marktführer Telekom insgesamt 95 Prozent der Gesamtpunktzahl ein. Zudem stellte sich im Test heraus, dass in dieser Disziplin das gesamte Testfeld zufriedenstellende Resultate erzielte. Tests rund um das Highspeed-Internet beziehen sich auf Down- und Uploadraten an Messservern verschiedener Anbieter.
Im Mittelpunkt stand unter anderem die Frage, wie eine Leistung von einzelnen Anschlüssen bei einer erhöhten Auslastung der Gesamtbandbreite ausfällt. In dieser Disziplin gingen 1&1, O2/Telefonica, NetCologne, M-Net sowie EWE mit voller Punktzahl als Sieger hervor.
Sonderregelungen für Vodafone und Unitymedia
Ebenso wie im Vorjahr flossen Daten ein, welche die Bundesnetzagentur durch Crowdsourcing über ein Jahr hinweg sammelte und publizierte. Hierfür reichten Kunden aus insgesamt 107 Stadtkreisen ihre Messwerte des Datendurchsatzes im Down- sowie Uploadbereich ein. Weil die Betreiber Unitymedia sowie Vodafone während des Auswertungszeitraums fusionierten, wurden im Vorfeld ermittelte Daten miteinander verrechnet.
Das gemeinsame Resultat erreichte im Test Durchschnittswerte. Handlungsbedarf besteht bei der Marke Pyur für die Uploadrate.
Verbesserungsbedarf bei Vodafone
Im Vergleich der vier überregionalen Netzanbieter belegt Vodafone den schlechtesten Rang. Bei regionalen Anbietern bildet Pyur das Schlusslicht. Dennoch konnten beide Dienstleister noch immer das Testurteil „gut“ erreichen.
Der Test lässt generell den Schluss zu, dass regionale Anbieter durchaus konkurrenzfähig sind. Beispielsweise reihten sich die Betreiber EWE, M-Net sowie NetCologne in Kategorien wie Highspeed-Internet oder Web-TV auf den vordersten Rängen ein.
Zum mittlerweile elften Mal führte „connect“ den Test in Kooperation mit dem Dienstleistungsunternehmen Zafaco durch. Bezüglich der Anschlusstypen gehen die Tester auf verschiedene Bandbreitenklassen und deren tatsächlicher Verteilung auf dem Markt ein.