Gesellschafts Blog

Altersvorsorge für Frauen – Wie Frauen am besten fürs Alter vorsorgen

Altersvorsorge für Frauen
Altersvorsorge für Frauen - Wie Frauen am besten fürs Alter vorsorgen

Über Jahrzehnte hinweg vertraten viele Frauen den Standpunkt, dass ihre Altersvorsorge ihr Ehemann sei. Doch ist dieses Modell heute tatsächlich überholt? Der Blick in deutsche Haushalte beweist, dass noch längst nicht alle Frauen die Initiative für persönliche Geldanlagen ergreifen.

Gender Pay Gap: Der Stundenlohn von Frauen ist niedriger als von Männern

Zweifelsohne befinden sich Frauen wesentlich häufiger in einer schlechten Ausgangsposition als Männer. Hierzulande leidet das weibliche Geschlecht unter der sogenannten Gender Pay Gap.

Dementsprechend entsteht eine Kluft, derzufolge der Bruttostundenverdienst von Frauen zu 20 Prozent geringer als von Männern ist.

Infolge dessen erhalten Frauen zumeist auch eine geringere Rente. Durch die Coronakrise spitzt sich die Situation noch einmal deutlich zu. Die beruflichen Auswirkungen der Pandemie gehen zwar an Männern und Frauen nicht spurlos vorüber. Dennoch verdeutlicht eine Umfrage von Kantar Emnid – beauftragt durch Fidelity International – unter 1.000 Probanden, dass Frauen ihre Altersvorsorge wesentlich öfter kürzen oder gar aussetzen.
Während sich 14 Prozent aller Frauen zu diesem Schritt entschieden, beläuft sich der Anteil bei Männern nur auf ungefähr vier Prozent.

Gender Pay Gap
Der Gender Pay Gap beschreibt den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto Stundenlohn von Frauen und Männern

Ein Umgang mit Geld ist nicht geschlechterspezifisch

Wie Annabel Oelmann als Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen betont, agieren Menschen vollkommen unterschiedlich mit Geld. Der Umgang mit den eigenen Finanzen ist dabei nicht unbedingt eine Frage des Geschlechts.
Unter Männern und Frauen gehen viele Personen sehr sparsam und vorsichtig mit den eigenen Finanzen um. Im Gegenzug gibt es unter beiden Geschlechtern auch die Typen, die ihr Geld schneller investieren.

Dabei ist es insbesondere in Partnerschaften erforderlich, offen mit Finanzen umzugehen und sich auf gemeinsame Strategien zu einigen. Bei diesen Gesprächen ist es durchaus wichtig, dass Frauen an ihren Zielen festhalten und etwaige Einigungen möglicherweise schriftlich fixieren. Schließlich gestaltet sich der Lebenslauf von Frauen zumeist völlig anders als von Männern. Neben der Elternzeit sind Frauen häufig in Teilzeit tätig, um berufliche sowie familiäre Interessen miteinander zu vereinen. Zudem sind Frauen auch häufiger in die Pflege von Angehörigen integriert.

Umgang mit Geld ist nicht geschlechterspezifisch
Ein Umgang mit Geld ist nicht geschlechterspezifisch

Nicht zu spät mit Altersvorsorge beginnen

Nichtsdestotrotz sind Frauen dazu angehalten, rechtzeitig und eigenständig finanzielle Vorsorge zu betreiben. Den meisten Deutschen ist zwar bewusst, dass sie selbst aktiv werden müssen. Doch der Gedanke an eine Altersvorsorge geht im Alltag häufig unter.

Zumeist führen erst negative Erlebnisse dazu, dass Frauen dennoch aktiv werden.

Typische Ereignisse sind Trennungen, Schulden oder ein zu niedriger Rentenbescheid.

Finanzmagazine für Frauen

Um diese Kluft zu kompensieren, schöpfen Frauen heutzutage aus vielen Möglichkeiten.
Beispielsweise gibt es heutzutage eine große Vielfalt an zielgruppenspezifischen Fakten rund ums Thema Altersvorsorge (Hilfreiche Tipps für eine private Altersvorsorge) sowie Geldanlage (Immobilie als Altersvorsorge – sinnvoll oder nicht?). Wurden diese Themen in der Vergangenheit durch die Männerwelt dominiert, zeichnet sich heute ein spezifischeres Bild ab. Mittlerweile sind einige Modelle speziell auf finanzielle Interessen von Frauen angelegt.

Zahlreiche Magazine richten ihren Fokus auf finanzielle Themen, die in erster Linie Frauen betreffen. Zudem gibt es immer mehr Podcasts und Blogs, die sich direkt an weibliche Zielgruppen wenden.
Ein Beispiel ist das Internetmagazin „Hermoney“, das Thematiken wie Brückenteilzeit oder Elterngeld aufgreift. Zugleich informiert das Magazin ebenfalls über Geldanlagen an der Börse.
Ergänzend stehen zahlreiche Blogs wie „Madame Moneypenny“ oder „Geldfrau“ zur Verfügung, die unmittelbar auf die Belange ihrer Leserinnen abzielen. Initiator der Plattform „Finanz-Heldinnen“ ist Commerzbank-Ableger Comdirect.

Finanzielle Nachteile innerhalb der Familie ausgleichen

Zahlreiche Tipps der Blogs und Magazine möchten Frauen verdeutlichen, dass Geldanlage-Modelle nicht unbedingt kompliziert sein müssen.

Ganz im Gegenteil: Zahlreiche Konzepte vermitteln die Botschaft, dass jede Frau ihr eigenes Tempo auswählen kann.

Verbraucherschützer raten Paaren außerdem an, das sogenannte Drei-Konten-Modell auszuwählen. Dieses Konzept sieht vor, dass beide Partner jeweils separate und ein gemeinsames Konto besitzen. Dieses gemeinsame Konto ist für gemeinschaftliche Ausgaben vorgesehen.
Dadurch haben beide Partner einen guten Überblick über sämtliche alltägliche Ausgaben und können verfügbare finanzielle Mittel gerecht verteilen.

Damit Frauen im hohen Alter besser finanziell abgesichert sind, sollten beide Partner über lukrative Sparpläne für den oder die Betroffene nachdenken. Auf diese Weise könnten durch Teilzeitarbeit oder anderweitige familiäre Belastungen entstehende finanzielle Nachteile kompensiert werden.