Wie eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen Ihren Schlaf beeinflusst
Kalte Duschen sind normalerweise ein unangenehmes Ereignis, das zum Beispiel dann auftritt, wenn Ihnen das heiße Wasser ausgeht. Einige Leute lieben jedoch das kalte Duschen – vielleicht ja zurecht.
Denn aktuell wird oft dafür geworben, dass eine kalte Dusche durchaus Vorteile haben kann, wenn es darum geht, nachts besser zu schlafen. Aber stimmt das wirklich? Was sagt die Forschung darüber?
Wie wirkt sich eine kalte Dusche auf Ihren Körper und Ihren Schlaf aus?
Seit Hunderten von Jahren ist kaltes Baden eine Möglichkeit, den Körper zu beleben.
Bekannt ist dieser Vorgang vor allem beim Saunieren: Hier ist man erst in mehreren heißen Räumen, bevor man in ein kaltes Bad eintaucht. Das ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, denn man kann auch einfach die Armaturen an der Dusche drehen, um ein kaltes Erlebnis zu bekommen.
Es gibt schon seit langem viele berichtete (und bewiesene) Vorteile von kaltem Baden oder Duschen am Körper.
Diese schließen ein:
- Stärkung der Immunität
- Verbesserung des allgemeinen Vitalitätsgefühls
- Verbesserung der Durchblutung
Forscher in einer älteren Studie aus dem Jahr 2002 fanden heraus, dass Kälteexposition das sympathische Nervensystem aktiviert. Infolgedessen setzt der Körper Hormone wie Noradrenalin und Cortisol frei. Noradrenalin löst insbesondere eine Reaktion in den Blutgefäßen des Körpers aus: Dadurch wird das Blut neu verteilt und der Körper erwärmt.
Die Rolle von Cortisol ist eine weitere Überlegung. Der Körper setzt den ganzen Tag über Cortisol frei. Der Cortisol-Spiegel verfolgt dabei ein ziemlich vorhersehbares Muster. Normalerweise erreicht der Cortisol-Spiegel um 9 Uhr morgens seinen Höhepunkt und fällt gegen Mitternacht auf den niedrigsten Punkt ab. Einige Studien haben einen erhöhten Cortisol-Spiegel in der Nacht mit einem schlechteren Schlaf in Verbindung gebracht.
Beeinträchtigen kalte Duschen den Schlaf?
Die Forscher haben zwar nicht speziell untersucht, ob kalte Duschen den Cortisol-Spiegel erhöhen und den Schlaf beeinträchtigen können. Aber eine Studie zur Kälteexposition ergab ja, dass der Körper Cortisol freisetzt, wenn er der Kälte ausgesetzt ist.
Während eine andere Studie ergab, dass ein erhöhter Cortisol-Spiegel in der Nacht zu einem schlechten Schlaf führen kann. Dies könnte also darauf hindeuten, dass eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen für den Schlaf definitiv weniger vorteilhaft ist.
Kalt duschen beruhigt Muskelkater nach dem Training
Dafür kann kaltes Duschen nachweislich den Muskelkater nach dem Training reduzieren. Profisportler haben lange Zeit Eisbäder benutzt, um Muskelkater nach einem Spiel oder Rennen zu lindern.
Während kalte Duschen den Hormonspiegel bei sitzenden Personen und bei kalten Duschen erhöhen können, können sie bei Sportlern den gegenteiligen Effekt haben.
Bei einer Studie aus dem Jahr 2015 fanden die Forscher heraus, dass diejenigen, die nach dem Training kalt duschten, ihre Herzfrequenz schneller senken konnten und sich wohler fühlten als diejenigen, die nicht kalt geduscht hatten. Das bedeutet, dass Sportler eventuell besser schlafen können, wenn sie kalt geduscht haben.
Wie wirkt sich eine heiße Dusche auf Ihren Körper und Ihren Schlaf aus?
Sie sind ein Warmduscher? Glücklicherweise gibt es noch einige Studien zu heißen Duschen vor dem Schlafengehen. Laut dieser sollen heiße Duschen die Schlafqualität verbessern, den Blutdruck senken und helfen, schneller einzuschlafen.
Der einzige mögliche Nachteil, der dabei festgestellt werden konnte, ist, dass die Haut eventuell schneller austrocknen kann.
Was ist nun besser, um den Schlaf zu verbessern: eine heiße oder eine kalte Dusche?
Die verfügbaren Untersuchungen zu den Auswirkungen heißer oder kalter Duschen auf den Schlaf zeigen, dass Menschen unterschiedlich auf die Wassertemperatur reagieren. Dies lässt die Frage, ob sie Ihren Schlaf verbessern können, wenn Sie heiß oder kalt duschen, eher wie eine Frage der persönlichen Präferenz erscheinen.
Im Allgemeinen gibt es mehr Daten, die belegen, dass heiße Duschen zur Verbesserung des Schlafes beitragen.
Dies ist wahrscheinlich, weil warme Duschen als entspannend angesehen werden, während kalte Duschen als anregend gelten. Es gibt jedoch keinerlei Studien, in denen heiße und kalte Duschen direkt miteinander verglichen werden. Daher können Sie experimentieren und die beste Option für Sie ermitteln.
Welche anderen Lebensstile können den Schlaf verbessern?
Gott sei Dank müssen Sie sich nicht darauf verlassen, heiß oder kalt zu duschen, um Ihren Schlaf zu verbessern. Hier sind einige andere Schritte, die Sie unternehmen können, um nachts besser zu schlafen:
- Jeden Abend zur gleichen Zeit schlafen gehen
- Zimmer abdunkeln
- Aktivitäten, die Ihre Aufmerksamkeit erhöhen und infolgedessen Ihre Fähigkeit zum Einschlafen beeinträchtigen können, vermeiden (Koffein konsumieren, Alkohol trinken oder vor dem Schlafengehen kräftig Sport treiben)
- Schlafzimmer abkühlen (ideale Raumtemperatur liegt bei 18,3 ° C)
- Entspannte Routine vor dem Schlafengehen (warmes Bad, meditieren, lesen, Tagebuch führen)
- Schlafzimmer nur zum Schlafen nutzen (keine Computer-, Telefon- oder Fernsehgeräte)