Welche Dinge nicht in den Papiermüll gehören
Die Mülltrennung ist für viele Menschen nach wie vor ein Fremdwort. Während sich also einige überhaupt nicht daranhalten, versuchen andere ihr Glück zumindest. In Deutschland ist das Bewusstsein zur Mülltrennung glücklicherweise eher hoch, dennoch passieren auch hier zahlreiche Fehler. Wie selbstverständlich werden viele Abfälle dabei im Papiermüll entsorgt, obwohl sie tatsächlich gar nicht dorthin gehören. Was mit einer guten Überzeugung begonnen hat, kann dann während des Recycling-Prozesses schnell zum Problem werden.
Was wirklich ins Altpapier gehört und welche Fehler die meisten machen? Hier sind die Antworten:
No-Go Nummer ein: Pizzakartons mit Essensresten
Grundsätzlich ist die Idee, dass Pizzakartons in den Papiermüll gehören, ja nicht falsch. Allerdings dürfen sie dort nur landen, wenn sich keinerlei Essensreste am Karton befinden.
Können Sie das übriggebliebene Essen also abkratzen, kann die leere Hülle durchaus in den Papiermüll.
Sollte sie nicht jedes Überbleibsel Ihrer leckeren Pizza entfernt werden können, dann gehören Pizzakartons in den Restmüll. Ausgeschlossen sind übrigens ein paar Ölflecken – diese können getrost auf dem Karton bleiben.
Ebenfalls nicht für den Papiermüll geeignet: Kassenzettel
Obgleich Kassenzettel zwar grundsätzlich aus Papier hergestellt werden, handelt es sich jedoch meist um das schlecht abbaubare Thermopapier – und ist im unerwünscht. Da sich Thermopapier nur schlecht recyceln lässt, wird der Verwertungsprozess nämlich gestört. Hergestellt wird der Umweltsünder in einem speziellen, chemischen Verfahren. Früher enthielt es dabei meist die schädliche Substanz Bisphenol A, kurz BPA. Schon bereits seit dem 1. Januar 2020 müssen Kassenzettel in der jedoch EU BPA-frei sein. Laut dem Verband Deutscher Papierfabriken sollten Kassenbons demnach inzwischen für den Papiermüll geeignet sein.
Dem entgegen steht jedoch die Meinung des Umweltbundesamts, welches die Ansicht vertritt, die Kassenzettel lieber weiterhin im Restmüll zu entsorgen. Der Grund ist ganz einfach: Obwohl BPA verboten ist, werden weiterhin phenolhaltige Farbentwickler (zum Beispiel Bisphenol S) genutzt, was ebenfalls als kritisch betrachtet wird. Wir Verbraucher können dann nicht zwischen phenolhaltigen und phenolfreiem Thermopapier unterscheiden und sollten daher auf Nummer Sicher gehen. Gleiches gilt übrigens für Fahrkarten, Koffer-Etiketten oder Eintrittskarten.
Papiertaschentücher kommen in den Papiermüll – oder nicht?
Ja, der Schein kann manchmal trügen, so auch bei den Papiertaschentüchern.
Benutzte Papiertaschentücher kommen nämlich weder in den Papiermüll noch in den Biomüll.
Insbesondere letzteres glauben die meisten Menschen, sind Papiertaschentücher doch abbaubar, oder? Im Grunde schon, aber sobald sie benutzt wurden, kleben daran Körperflüssigkeiten. Aufgrund der Keime sollten sie deshalb stets im Restmüll entsorgt werden.
Back- und Geschenkpapier – klarer Fall für Restmüll?
Jetzt sind Sie vielleicht überrascht, aber tatsächlich kommt Backpapier in jedem Fall in den Restmüll. Tatsächlich gibt es dafür gleich zwei gute Gründe: Erstens hat dieses eine Teflon-Beschichtung, die sich nicht in Wasser auflösen kann und somit für Papierrecycling gänzlich ungeeignet ist. Zweitens ist benutztes Backpapier logischerweise voller Speise- und Ölreste, was ebenfalls problematisch für den Recycling-Prozess ist.
Bei Geschenkpapier ist der Fall nicht ganz so klar. Hier kommt es insbesondere darauf an, wie es um die Beschaffenheit des Papiers steht. Sollte es sich um unbeschichtetes Papier handeln, auf dem keinerlei speziellen Drucke oder Glitzerpartikel sind, kann es im Altpapier entsorgt werden. Allerdings haben die meisten Geschenkpapiere eine Beschichtung aus einer dünnen Folie oder zumindest Lack-, Glanz – oder Funkeleffekte. Solche Papiere dürfen nicht in der Altpapier-Tonne entsorgt werden, sondern gehören in den Restmüll. Übrigens sind zudem einige Lebensmittel in beschichteten Papieren verpackt. Daher sollten Sie bei Haferflocken und Co. immer zweimal hinsehen.
Überblick: Was gehört in die Papiertonne und was nicht?
In die Papiertonne gehört
- Zeitschriften, Illustrierte und Zeitungen
- Kartonagen
- Bücher
- Broschüren
- Briefumschläge und Schreibpapier
- Prospekte und Kataloge
- Papiersäcke und -Tüten
- Sämtliche Verpackungen aus Pappe, Kartonagen und Papier
In die Papiertonne gehört nicht
- Beschichtetes Papier
- Küchen- und Kosmetiktücher
- Getränkekartons
- Fotos
- Servietten und Papiertaschentücher
- Verschmutzte Verpackungen
- Windeln
- Trägerpapier von Aufklebern
- Durchschreibpapier
- Sämtliche Verpackungen, die nicht aus Papier bestehen