Radfahren mit Hund – Wichtige Regeln im Überblick
Die Fahrradsaison nehmen viele Hundebesitzer als Anlass, um einen gemeinsamen Ausflug mit ihrem Haustier zu planen. Dann ist es für Mensch und Tier wichtig, sich an bestimmte Verhaltensregeln zu halten.
Gemäß § 28 StVO sind Hunde die einzigen Tierarten, die am Fahrrad mitgeführt werden dürfen. Hierbei gibt es einiges zu beachten.
Erste Regel: Tiere ans Fahrrad gewöhnen
Wer eine gemeinsame Fahrradtour mit seinem Hund plant, sollte sichergehen, dass die Vierbeiner zuverlässig auf alle wichtigen Kommandos gehorchen. Neben Richtungs- und Tempowechsel gelten die Anweisungen für das Signal, auf Kommando stehenzubleiben.
Außerdem ist es wichtig, dass sich die Tiere gern bewegen sowie ans Fahrrad und damit verbundene Geräusche gewohnt sind.
Der Straßenverkehr darf den Vierbeinern ebenfalls keinen Stress bereiten. Grundsätzlich sollten Tierhalter versuchen, Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen zu meiden. Im Idealfall werden die Hunde schon als Welpen mit dem Fahrrad vertraut gemacht. Hierfür genügt es, anfangs nur mit dem Fahrrad an dem Tier vorbeizurollen.
Besonders sicher bewegen sich die Haustiere auf der rechten Seite des Fahrrads, da die Seite vom Straßenverkehr abgewandt ist. Ist das Training über kürzere Distanzen erfolgreich, dürfen längere Strecken folgen.
Zweite Regel: Radfahren funktioniert nicht mit jedem Hund
Damit Mensch und Tier beim Fahrradfahren harmonieren, sollte der Hund das Tempo vorlegen. Im Idealfall bewegen sich die Vierbeiner im leichten Trab, damit die Tiere nicht überfordert sind. Radfahrer sollten sich an die Geschwindigkeit der Tiere anpassen. Andernfalls droht eine Überanstrengung des Tieres.
Radtouren sind keine gute Option für Hunde, die jünger als 18 Monate sind. Zudem sind Radausflüge für ältere oder kranke Tiere ungeeignet. Ab einem Lebensalter von 18 Monaten sind Gelenke und Knochen genug ausgebildet, um den Anforderungen an eine Radtour zu entsprechen. Kurzatmige Hunderassen wie französische Bulldoggen sind im Korb deutlich besser aufgehoben.
Während schwere Tiere beim Radfahren ebenfalls ihre Probleme haben werden, sind leichte und mittelgroße Hunderassen ideale Fahrradbegleiter. Deshalb sind Tiere Setter, Windhunde oder Border Collies gut für Radtouren geeignet.
Dritte Regel: Richtige Führung mit der Hundeleine
Hört das Tier auf alle wichtigen Kommandos und beherrscht dieses die Bewegung am Fahrrad perfekt, ist eine Hundeleine nicht zwingend erforderlich. Doch in aller Regel ist es sicherer, wenn die Vierbeiner während des Radfahrens an der Leine geführt werden. Allerdings ist es wichtig, dass die Hundeleine nicht mit dem Fahrrad verbunden wird. Andernfalls ist das Risiko für Stürze sehr hoch.
Hundebesitzer umfassen die Leine locker mit zwei Fingern, die vom Lenkergriff abgespreizt sind. Somit könnten Hundehalter jederzeit loslassen, falls das Tier zu sehr daran zerrt.
Im Fachhandel sind spezielle Fahrradleinen erhältlich, durch deren Länge die Hunde den nötigen Freiraum erhalten.
Jedoch ist es wichtig, die Tiere gut an den Umgang mit der Leine zu gewöhnen. Beim Anleinen der Hunde müssen Menschen schließlich auch deren eigenen Charakter berücksichtigen. Doch viele Vierbeiner neigen an der Leine zumeist dazu, schräg zu laufen.
Vierte Regel: Verhaltensregeln bei Wärme und längeren Touren
Im Sommer sollten Mensch und Tier Fahrten in der Mittagshitze vermeiden. Erhitzung durch hohe Temperaturen gleichen die Hunde ausschließlich über ihre Pfoten und durch Hecheln aus. Aus Sicherheitsgründen ist es auf längeren Touren unerlässlich, stets genügend Wasser und einen Trinknapf mit sich zu führen.
Durch alleiniges Mitlaufen neben dem Fahrrad werden die Tiere jedoch nicht geistig ausgelastet. Hierfür ist es wichtig, in Ruhe die Gegend zu erkunden und zu schnüffeln. Deshalb sind gemeinsame Pausen wichtig, bei denen das Tier diesem Drang folgen kann.
Planen Hundebesitzer ihre Route gut ein und wählen sie dann weniger befahrene Straßen aus, sind ideale Bedingungen für den Radexkurs geschaffen. Für Hundepfoten fühlt sich ein natürlicher Untergrund übrigens besser als Asphalt an. Für Ausflüge in der Dämmerung ist es wichtig, dass das Fahrrad, Halsband, Geschirr oder die Leine des Hundes beleuchtet bzw. reflektiert sind.
Fünfte Regel: Radfahren mit Abstandhalter, Anhänger und Fahrradkorb
Eine Alternative zur Hundeleine ist möglicherweise eine Stahlrohr-Halterung, dank der sich die tierischen Begleiter parallel und gerade vom Fahrrad halten. Diese Konstruktion bietet Tierbesitzern den Vorteil, die Hände einfach und bequem am Lenker zu halten.
Am günstigsten ist es, den Abstandshalter am rechten hinteren Rad zu montieren.
Ein Fahren mit dem Rad sollten Mensch und Tier vor ersten größeren Ausflügen zuerst trainieren. Im Idealfall besitzen die Tiere gut sitzendes und nicht scheuerndes Geschirr.
Fahrradkorb als ideale Lösung für kleine Hunde
Für kleine Hunde mit einem Gewicht bis zu fünf Kilogramm ist ein Fahrradkorb erlaubt.
Die meisten Modelle sind aus geflochtener Weide angefertigt und mit Drahtkuppeln versehen, die als Schutz für die Tiere dienen. Abhängig vom jeweiligen Korb, werden die Modelle am hinteren Rahmenrohr oder Lenker befestigt.
Vorteile von Fahrradanhängern
Für Hunde geeignete Fahrradanhänger sind vom Aufbau und der Ausrüstung mit einem Fahrradanhänger für Kinder vergleichbar. Die Tiere werden im Inneren außerdem mit einer Leine verbunden, um unterwegs nicht aus dem Anhänger zu springen.
Die Hundeanhänger sind in unterschiedlichen Formen und Größen erhältlich. Allerdings müssen Tierbesitzer eine maximale Zuladelast von 55 Kilogramm berücksichtigen. Die Modelle sind zum Preis ab 90 Euro erhältlich.