Achtung Quallenstich – Tipps zur medizinischen Versorgung
Oftmals sind starke Schmerzen vorprogrammiert, wenn Schwimmer und Badegäste mit Tentakeln von Quallen in Berührung kommen. Drohen gar Verletzungen und lassen die Schmerzen nicht nach, ist schnelles Handeln unerlässlich.
Quallenplagen sind keine Seltenheit
An vielen Badestränden weltweit drohen gelegentlich Quallenplagen.
Die meisten Quallen, die in europäischen Meeren zu Hause sind, sind zwar nicht gefährlich. Doch es gibt einige Ausnahmen.
Die Stiche dieser Tiere verursachen Verletzungen und starke Schmerzen. Schnell wird durch solche Ereignisse die Urlaubsfreude getrübt.
Quallengift erzeugt Schmerzen
Solche giftigen Quallen bezeichnen die meisten Menschen als Feuerquallen. Während die Leuchtqualle überwiegend im Mittelmeer zu Hause ist, leben die Blaue Nesselqualle und Gelbe Haarqualle vor allem in der Nord- und Ostsee.
All diese Tiere verbreiten ein Gift, das auf der menschlichen Haut brennt und Schmerzen bereitet. Möglicherweise entstehen durch die Quallenstiche sogar Blasen auf der Haut.
Klassische Symptome im Überblick
Die Meerestiere bestehen zwar zu 90 Prozent aus Wasser. Doch in den Tentakeln der Tiere befinden sich Millionen an Nesselzellen, die allesamt mit Gift gefüllt sind.
Dieses Gift wird bei einem Quallenstich wie ein Pfeil direkt in die Haut der Opfer injiziert.
Schmerzhafte Symptome wie Schwellungen, Rötungen und Blasenbildung sind die Folge. Zudem verbleiben kaum sichtbare Tentakel-Reste auf der Haut zurück. Die Symptome sind ungefähr mit denen von Berührungen mit einer Brennnessel vergleichbar.
Ein Quallenstich: Was tun?
Beginnt die Haut beim Bad im Meer plötzlich zu schmerzen und zu brennen, sollten Betroffene so schnell wie möglich an Land zurückgehen. Es wäre ein Fehler, beim Kontakt mit einer Qualle wild um sich zu schlagen. Auf diese Weise werden nur noch mehr Nesseln aktiviert. Nach dem Quallenstich ist es hilfreich, die Wunde mit Essigwasser zu reinigen. Ist kein Essigwasser zur Hand, ist Meerwasser eine empfehlenswerte Alternative.
Verzichten Sie zur Reinigung auf Alkohol oder Süßwasser, da bei einem Kontakt mit diesen Flüssigkeiten auf der Haut hinterlassene Nesselkapseln aufplatzen. Wer die beschädigten Hautareale mit Backpulver beträufelt, blockiert die giftigen Bestandteile.
Beseitigung von Tentakelresten
Bei einer Beseitigung des Nesselschleims oder Tentakelresten sollten Betroffene keinesfalls zu einem Handtuch greifen. In diesem Fall ist das Risiko hoch, dass sich der Schmerz durch aufgeplatzte Nesselkapseln zusätzlich verstärkt.
Stattdessen ist es hilfreich, die Tentakel mithilfe einer Pinzette zu entfernen oder die Hautstellen mit Rasierschaum zu versorgen.
Nachdem der Schaum eingetrocknet ist, kann dieser mit einem stumpfen Gegenstand abgeschabt werden.
Im nächsten Schritt kühlen Sie die betroffene Stelle mit Eis. Dann ist es sinnvoll, eine antiallergische Salbe oder Brandsalbe aufzutragen. Entzündungshemmende Pharmazeutika wirken ebenfalls gegen die Schmerzen.
Quallengift: Wann ist eine medizinische Behandlung erforderlich?
Die häufigsten Folgen eines Quallenstichs sind Juckreiz und Rötungen, die gelegentlich auch zu Quaddeln führen. Sind größere Bereiche von den Quallenstichen betroffen oder tritt eine allergische Reaktion ein, ist die Kontaktaufnahme zu einem Arzt unerlässlich. Insbesondere im Mittelmeer oder in tropischen Gewässern besitzen Quallen oftmals sehr starke Toxine, die zu Verbrennungen oder gar einer Narbenbildung führen können. Selten, aber dennoch nicht ausgeschlossen ist eine allergische Schockreaktion.
Bei Atemnot oder drohendem Kreislaufzusammenbruch ist dringend ärztliche Unterstützung erforderlich.
Die gleichen Umstände gelten für den Sonderfall, dass Nesselgift ins Auge gelangt. Wer die Tiere beim Baden im Wasser entdeckt, sollte sich direkt an die Strandwache wenden. Bei giftigen Quallen sorgen Mitarbeiter der Strandwache dafür, dass Badegäste nicht in die Nähe der Tiere gelangen. Vor allem bei stürmischer See ist es nicht ausgeschlossen, dass abgerissene Tentakel im Wasser umher schwimmen und bei Kontakt das Nesselgift verbreiten.
Vorsicht beim Badeurlaub in Australien
Die giftigsten Quallen sind an den Küsten Australiens zu Hause. Bei einem Kontakt mit Würfelquallen ist umgehend ärztliche Hilfe erforderlich. Andernfalls drohen Herz-Kreislauf-Probleme, die sogar zum Tod führen können.
Andere giftige Quallen sind ebenfalls vor Portugal sowie nahe der Kanarischen Inseln zu Hause. Das Gift der sogenannten Portugiesischen Galeere führt häufig zu Ödemen. Bei einem Quallenstich von diesem Tier ist eine ärztliche Konsultation stets zwingend erforderlich.