Artenvielfalt im Boden
Wie Forscher herausfanden, leben rund 60 Prozent aller Arten im Boden. Im Boden leben zwar nur 3,8 Prozent aller Säugetiere. Der Anteil an Weichtieren beträgt jedoch 20 Prozent, der Anteil an Pilzen dafür 90 Prozent. Der Anteil an Bakterien kann nur schwer geschätzt werden.
Eine besonders große Artenvielfalt
Korallenriffe, die Tiefsee oder Wälder bergen zwar auch eine schier unüberschaubare Artenvielfalt. Doch nirgendwo wimmelt es so sehr wie im Boden. Wie ein Team an Wissenschaftlern aus der Schweiz in „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften zu verstehen gab, ist der Boden das artenreichste Ökosystem der Welt.
Nach aktuellen Schätzungen der Forscher leben in diesem Bereich insgesamt 59 Prozent aller bekannten Arten.
Bis dahin betrugen Schätzungen rund 25 Prozent.
Verschiedene Spezies von Springschwänzen
Beispielsweise berichtet das Team von Springschwänzen. Diese ursprüngliche Art der Sechsbeiner gehört nicht der Kategorie der Insekten an. Dieser Typisierung gehören unter anderem der in Neuseeland auftretende bis zu 17 Millimeter lange Holacanthella Spinosa oder der blassgoldene, kugelförmige Dicyrtomina Minuta mit einer Länge bis zu zwei Millimeter an.
Springschwänze fördern die Humusbildung im Boden. Zahlreiche dieser Tiere besitzen an ihrem Körper eine Art Sprunggabel, um bei drohender Gefahr binnen kürzester Zeit zu flüchten.
Unsichere Erkenntnisse
Das Forscherteam nahm Pilze, Viren, Bakterien und andere Lebewesen genauer unter die Lupe. Zahlreiche dieser Lebewesen sind für die Kohlenstoffspeicherung oder den Nährstoffkreislauf unerlässlich. Andere Lebewesen agieren als Partner der Bäume oder sind Krankheitserreger.
Während nur 3,8 Prozent aller im Boden lebende Spezies Säugetiere sind, sind es bei Pilzen etwa 90 Prozent und bei Pflanzen sowie deren Wurzeln insgesamt 86 Prozent. Der Anteil an Weichtieren wie Schnecken beläuft sich auf 20 Prozent. Die Abschätzung von Viren und Bakterien können die Forscher hingegen nicht richtig einordnen.
Studien mit Fachliteratur
Für die Untersuchung nahmen die Wissenschaftler den Boden nicht selbst unter die Lupe. Vielmehr setzten sie sich intensiv mit Fachliteratur auseinander.
Durch eine Kooperation mit Spezialisten der Universität Zürich sowie der landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Agroscope kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass rund um die Thematik noch zahlreiche Wissenslücken bestünden.
Deshalb variiere die Spanne für den Anteil im Boden lebender Bakterien zwischen 25 und 88 Prozent. Weitere Forschungen zu diesem Thema seien deshalb zwingend erforderlich.
Grundlage für wirkungsvollen Bodenschutz
Die Studie soll eine wichtige Basis für einen besseren Bodenschutz sein. Gemäß der Studie sind die Böden einem enormen Druck ausgesetzt – bedingt durch invasive Lebensformen, den Klimawandel und die landwirtschaftliche Nutzung.
Laut den Untersuchungen ist die Vielfalt im Boden besonders groß. Umso wichtiger ist es deshalb, dem Thema Naturschutz so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu widmen.