Bitcoin 2025 – Chancen und Risiken für Anleger

Der zweite Wahlsieg Donald Trumps war ein echter Segen für alle Krypto-Jünglinge. Der Bitcoin verzeichnete zeitweise Werte von über 106.000 $. Mittlerweile ist der Kurs wieder gefallen – Krypto bleibt auch im Jahr 2025 volatil. Doch woran liegt das und wo liegen die Chancen und Risiken für Anleger?
Krypto-Briefing 2025
Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die mithilfe der Blockchain-Technologie verschlüsselt werden. Ihre Aufgabe ist die anonyme und dennoch sichere Abwicklung von Zahlungen, fernab staatlich Regulatoren und Banken. Das macht sie vor allem in Krisenzeiten interessant. So sorgt ein Wahlsieg von Donald Trump, der die Weltwirtschaft etwas aus den Fugen bringt, zu einem rasanten Anstieg der gängigen Währungen, wie beispielsweise dem Bitcoin.
Doch wie bei jedem Finanzprodukt gingen auch hier die Prognosen weit auseinander.
Die einen erhofften sich einen weiteren Anstieg zwischen Wahlsieg und Amtseintritt auf über 120.000 $. Die Realität sah anders aus: Satte 20 % musste der Coin in den vergangenen Monaten einbüßen, und rangiert nun bei circa 86.000 $ (Stand 24. März 2025). Eine derartige Korrektur ist durchschnittlich und war nach dem rasanten Anstieg auch zu erwarten. Doch wie sieht es langfristig mit dem digitalen Zahlungsmittel aus?

Krypto und die EU
Um die Chancen der Kryptowährung abwägen zu können, ist es wichtig, sich mögliche Gefahren vor Augen zu halten. Eine der umstrittensten Punkte liegt in der staatlichen Regulatorik. Ansätze, die Coins zu verbieten, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Versuche, sie staatlich zu regulieren, sind jedoch im vollen Gange. Die EU arbeitet derzeit an einer umfassenden Regulierung des Kryptomarktes.
Dabei soll die MiCAR-Verordnung (Markets in Crypto-Assets Regulation) den Verbraucherschutz erhöhen, und gleichzeitig Geldwäsche und Terrorismus bekämpfen.
Hierfür fordert sie Registrierungspflichten und weitere Auflagen, die vom Dienstleister erbracht werden müssen. Kurzfristig könnten sich auch Verbraucher unter Druck gesetzt fühlen, die staatliche Regulatorik als Gefahr für den Kryptomarkt einstufen. Das hätte vermehrte Verkäufe und einen fallenden Kurs zur Folge. Auf der anderen Seite könnte das Vertrauen in den Kryptomarkt gestärkt werden. Der erhöhte Verbraucherschutz und die Auflagen machen ihn sicher, und ziehen so womöglich vermehrt Investoren mit höherem Kapitaleinsatz an.
Darüber hinaus ist ein umstrittenes Gesetz zur weiteren Überwachung von Transaktionen geplant. Das sogenannte DAC8 soll Geldverschiebungen von europäischen Wallets für Behörden sichtbarer machen. Durch die vermehrte Transparenz müssen Kryptobörsen Transaktionen künftig an die Steuerbehörden melden. Das könnte dazu führen, dass sich Anleger gedrängt fühlen Gewinne vor Inkrafttreten der Regelung in Jahr 2026 zu realisieren. Das könnte auch hier zu erhöhten Verkäufen und einem kurzfristig fallenden Kurs führen. Auf Dauer könnte die Regulatorik jedoch institutionelle Anleger anziehen und so den Kryptomarkt stärken.

Bitcoin als Zahlungsmittel
Eine weitere Hoffnung liegt in der Etablierung des Coins als gängiges Zahlungsmittel. Obwohl die weltweite Zahlungsakzeptanz noch lange in Sicht scheint, zeigen sich Tendenzen hin zur Etablierung in der Öffentlichkeit. So hat bereits Anfangs des Jahres 2024 die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC mehrere Bitcoin-ETFs an der New Yorker Börse zugelassen. Als Zahlungsmittel tritt der Coin noch selten in Erscheinung. Einige Unternehmen bieten dennoch Krypto-Zahlungen an. Flüge lassen sich per Bitcoin buchen, Softwares lizenzieren und in EL Salvador konnte man für einige Zeit sogar seine Rechnungen damit bezahlen.
In der Regel ist das jedoch mehr Marketing-Gag als eine tatsächlich komfortable und genutzte Zahlungsform.
Die für Neulinge komplizierte Nutzung, gepaart mit langen Transaktionszeiten und hohen Gebühren machen den Bitcoin für den normalen Gebrauch schlichtweg unattraktiv. Wo er jedoch Anwendung findet, ist in seiner Funktion als alternative Wertanlage in Krisenzeiten. So hat er sich zu einer Art zweitem Gold entwickelt, das jedoch deutlich volatiler ist. Das macht ihn vor allem für Anleger attraktiv, die von Ereignissen in der Geopolitik profitieren wollen.
Der Einfluss der Weltpolitik
So wird der Kurs besonders durch die Entscheidungen der Träger politischer Ämter beeinflusst. Ein andauernder Konflikt in der Ukraine hält die Lage weiter unstabil und könnte den Kurz vorantreiben. Auch die unvorhersehbare Politik der USA wirkt sich stark auf den Krypto-Preis aus. Darüber hinaus beschäftigt sich der Staat selbst mit der Anlage in Bitcoin. Erst vor kurzem gab Trump eine staatliche Reserve der digitalen Währung bekannt. Diese besteht hauptsächlich aus in Strafverfahren beschlagnahmten Coins, zeigt jedoch, dass einer der mächtigsten Staaten der Welt Krypto als Wertanlage ernst nimmt.
Derzeit entspricht das Volumen circa 18 Milliarden $ – ein Wert mit starkem symbolischem Charakter. Die Aussage des Präsidenten den Staat zum „crypto capital of the world“ zu machen, heizte die Kurse Anfang des Jahres weiter an.

Systematische Risiken
Was jedoch bei keiner Anlage in Krypto vergessen werden darf: Hinter der Währung steckt anders als bei Gold kein tatsächlicher Wert. Die als Zahlungsmittel geplante Nutzung ist so gut wie nicht vorhanden, der Coin dient zum Großteil der Spekulation.
Wer grün investieren möchte, wird von der Anlage ebenfalls absehen müssen.
Der Bitcoin wird durch den Miningprozess generiert, was hohe Energieleistungen beansprucht. Ein weiteres unabsehbares Risiko sind die Kosten einer Transaktion. Lagen diese 2021 noch bei 0,30 $ waren es im April 2024 schon 10,76 $. Die Transaktionsgebühren schwanken täglichen und machen es unmöglich für Privatanleger Kosten richtig einzuplanen.
Fazit
Der Bitcoin ist ein viel gehandeltes Anlageprodukt mit einigen Chancen und Risiken. Die Regulatorik der EU könnte die Kurse kurzzeitig fallen lassen, langfristig jedoch durch Vertrauen in den Markt stabilisieren. Als Zahlungsmittel wird er sich auch 2025 nicht etablieren.
Seine Chancen liegen in der Alternative zu Gold als Wertanlage in Krisenzeiten. Vor allem die undurchsichtige Weltlage und die Politik der USA könnten dafür sorgen, dass der Kurs dieses Jahr ein neues Maximum erreicht.