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Bouldern – Der Trendsport für Körper und Geist

Bouldern
Bouldern - Der Trendsport für Körper und Geist | Foto: ©Monstar Studio #245504218 – stock.adobe.com

Boulderhallen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der den Sport zu seiner persönlichen Leidenschaft erklärt hat und jede Woche glücklich aufs Neue zum Klettern geht. Doch was ist dran am Bouldern, warum ist es so beliebt und welche Vorteile bringt es mit sich?

Was ist Bouldern?

Bouldern ist eine Form des Kletterns, die in niedriger Höhe und ohne Seile, Gurte oder sonstige Befestigung stattfindet. Die Wände, die Sportler erklimmen, sind meist zwischen 3 und 5 Metern hoch. Die Route des Kletterns nennt sich auch Boulderproblem. Damit ist die Abfolge von Bewegungen gemeint, die ein Kletterer ausführt, um nach oben zu gelangen. Hierfür wird den Sportlern viel Kraft und Geschick abverlangt.

Die Wände liegen meist in Kletterhallen, können aber auch natürliche Felsen sein.

Je nach Schwierigkeitsgrad sind kreative Lösungen gefordert, um ans Ziel zu gelangen. So gibt es verschiedene Schwereklassen, sodass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene an den Wänden ihren Spaß finden. Da man ohne Seile und Gurte klettert, wird die Sicherheit von unten gewährleistet. Neben den Wänden liegen weiche Matten, die einen Sturz abfedern.

Bouldern ist eine Form des Kletterns
Bouldern ist eine Form des Kletterns, die in niedriger Höhe und ohne Seile, Gurte oder sonstige Befestigung stattfindet | Foto: ©xartproduction #279663378 – stock.adobe.com

Beliebtheit des Boulderns

Aus den 20 Kletterhallen im Jahr 1989 sind mittlerweile über 500 in ganz Deutschland geworden. Der Sport erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit, was auch an der großen Zugänglichkeit liegt. Die Hallen sind meist täglich von morgens bis abends geöffnet. Die meisten Besucher kommen unter der Woche nach der Arbeit zwischen 16 und 20 Uhr, oder auch am Wochenende in den Morgenstunden.
Warum der Sport so beliebt ist, liegt auch an seiner Zugänglichkeit. Er erfordert keine teure Ausrüstung oder spezielle Vorkenntnisse. Für den Einstieg reichen bequeme Sportkleidung und Kletterschuhe, die in den meisten Hallen vor Ort ausgeliehen werden können. Darüber hinaus ist Bouldern ein geselliger Sport. Oft arbeiten mehrere Personen gemeinsam an einem Boulderproblem, tauschen sich aus und motivieren sich gegenseitig.

Beliebtheit des Boulderns
Aus den 20 Kletterhallen im Jahr 1989 sind mittlerweile über 500 in ganz Deutschland geworden | Foto: ©Martina #242156607 – stock.adobe.com

Körperliche Vorteile des Boulderns

Bouldern ist ein anspruchsvolles Ganzkörpertraining, das nahezu alle Muskelgruppen beansprucht. Es stärkt insbesondere die Rumpfmuskulatur, die vor allem in der modernen Arbeitswelt unterbelastet ist. Auch geht der Sport intensiv auf die Arme, die Schultern und den Rücken. Das schafft auf längere Sicht eine stabilere Körperhaltung und sorgt für mehr Selbstvertrauen. Gleichzeitig verbessert sich die Beweglichkeit und die Körperkoordination.

Anders als bei vielen anderen Indoor-Sportarten wird beim Bouldern nicht nur die Kraft trainiert, sondern auch die Präzision und Kontrolle der einzelnen Bewegungen.

Das hat viele Vorteile auf den Gesamtorganismus. Dass regelmäßiges Bouldern die Kraftausdauer und Beweglichkeit steigert, zeigen auch Studien der Deutschen Sporthochschule Köln. Durch die gleichmäßige Verteilung der Belastung auf den gesamten Körper reduziert sich das Verletzungsrisiko immens. Außerdem fördert das Training die Knochendichte und kann so helfen, Erkrankungen wie Osteoporose langfristig vorzubeugen.

Mentale Vorteile des Boulderns

Neben den körperlichen Vorteilen bietet Bouldern auch mehrere mentale Vorteile. Jede Route erfordert strategisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und volle Konzentration. Es geht darum, den effizientesten Weg zu finden, die Griffe und Tritte zu nutzen. Dieses „Problemlösen an der Wand“ fordert den Geist und kann Stress abbauend wirken. Gerade deshalb ist Bouldern nach der Arbeit so beliebt.

Eine Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zeigte, dass Bouldern depressive Symptome reduzieren kann. Die Herausforderung, sich auf eine bestimmte Route zu konzentrieren und dabei körperlich vielseitig aktiv zu sein, wirkt sich positiv auf die Psyche aus. Gleichzeitig stärkt das Überwinden von schwierigen Routen das Selbstbewusstsein und die allgemeine Belastbarkeit. Das kann in allen Aspekten des Lebens hilfreich sein.

Mentale Vorteile des Boulderns
Neben den körperlichen Vorteilen bietet Bouldern auch mehrere mentale Vorteile | Foto: ©EdNurg #126089878 – stock.adobe.com

Bouldern für Anfänger

Der Einstieg ins Bouldern ist einfach. Anfänger sollten sich zunächst mit den Grundtechniken vertraut machen, wie dem sicheren Greifen und Treten, sowie dem Halten ihrer Balance. Viele Kletterhallen bieten Einsteigerkurse an, in denen die Grundlagen umfassend und in aller Ruhe vermittelt werden.

Zu Beginn ist es wichtig, einfache Routen mit niedrigen Schwierigkeitsgraden zu wählen, um sich langsam an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen.

Regelmäßiges Training verbessert die Technik und baut die nötige Kraft auf. Dabei sollte stets auf eine ausreichende Aufwärmphase und das Dehnen der Muskeln geachtet werden, damit Verletzungen vermieden werden.

Bouldern im Freien

Neben den Kletterhallen erfreut sich das Bouldern an natürlichen Felsen großer Beliebtheit. Outdoor-Bouldern bietet nicht nur eine größere Herausforderung, sondern auch ein intensives Erlebnis im Freien. Beliebte Bouldergebiete, wie Fontainebleau in Frankreich oder die Sächsische Schweiz in Deutschland, ziehen jährlich Tausende Kletterbegeisterte an.
Für das Bouldern im Freien sind jedoch zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie Crashpads – tragbare Matten zur Sturzsicherung – und Kletterchalk – ein Pulver zur Verbesserung des Grips – notwendig. Zudem ist es ratsam, in Begleitung zu bouldern, um im Notfall Hilfe zu haben und die Sicherheit zu erhöhen.

Bouldern im Freien
Neben den Kletterhallen erfreut sich das Bouldern an natürlichen Felsen großer Beliebtheit | Foto: ©Maridav #498863039 – stock.adobe.com

Tipps für Fortgeschrittene

Für erfahrene Boulderer geht es oft darum, ihre Technik zu verfeinern und komplexere Routen zu bewältigen. Der Fokus liegt auf schwierigen Bewegungsabfolgen, Überhängen und dynamischen Sprüngen.

Fortgeschrittene arbeiten häufig an ihrer Ausdauer, indem sie längere Boulderprobleme oder sogenannte Traverses – das seitliche Klettern entlang einer Wand – angehen.

Zusätzlich profitieren Fortgeschrittene von Krafttraining und Mobilitätsübungen, um ihre Leistung weiter zu steigern. Viele Hallen bieten spezielle Kurse oder Workshops an, die auf die Bedürfnisse erfahrener Kletterer zugeschnitten sind.

Fazit

Bouldern ist ein vielseitiger Sport, der sowohl körperliche als auch mentale Vorteile bietet. Es stärkt die Muskulatur, fördert Koordination und Beweglichkeit und wirkt sich positiv auf die Psyche aus.
Egal, ob Anfänger oder Profi – Bouldern ist eine herausfordernde und zugleich spaßige Sportart, die immer neue Ziele setzt und nie langweilig wird. Ob in der Halle oder am Felsen, dieser Sport verbindet Fitness, Kreativität und Gemeinschaft auf einzigartige Weise.