Buchhändleralltag und Kundenwahnsinn
Der Job des Buchhändlers scheint auf den ersten Blick recht trocken zu sein. Den ganzen Tag in großen Geschäften rumstehen und auf Kundschaft warten. Sich mit Rechnungen herumschlagen und der Buchhaltung Rede und Antwort stehen.
Das war’s? Nein, damit beginnt das Abenteuer für Buchhändler zumeist erst. Denn der Alltag eines Buchhändlers ist wesentlich abwechslungsreicher.
Der Job des Buchhändlers ist alles andere als trocken
Wer Bücher verkauft, darf natürlich auch gelegentlich selbst einen Blick in die Schmöker werfen. Nein, ein Buchhändler darf nicht, er muss die Bücher studieren. Sich in packende Thriller hineinversetzen, mit Loriot & Co. nach Herzenslust lachen oder im Reiseführer den nächsten Urlaub planen – der Job des Buchhändlers ist doch abwechslungsreicher als gedacht. Immer wieder kommen Buchhändler in den Genuss, kostenfreie Leseexemplare von Verlagen durchzustöbern. Gelegentlich schauen auch waschechte Leseratten vorbei, mit denen es sich über die Bücher zu diskutieren lohnt.
Doch da gibt es noch die andere Gattung an Kunden, die mit weit weniger Wissen überzeugt. Und dieser Kategorie widmete sich das einstige Portal „Buchhändleralltag und Kundenwahnsinn“.
Buchkunden sind nicht immer Buchkenner
Hier wird ein Licht auf Kunden der Buchgeschäfte geworfen, das eines klarstellt: nicht jeder, der einen Buchladen betritt, muss automatisch schon mal ein Buch in der Hand gehalten haben. Gehalten vielleicht. Gelesen? Wohl eher weniger! Dadurch entwickeln sich in Gesprächen mit Buchhändlern Geschichten, die nicht mehr als ein müdes Kopfschütteln verursachen und zum Schmunzeln anregen. Hier eine Kostprobe des Buchhändler-Webblogs, auf den Leser mittlerweile nicht mehr zugreifen können.
Das ist schade. Schließlich wurden hier Geschichten aus dem wahren Leben präsentiert. Hier ein Auszug:
- Kunde: “Guten Tag. Ich will einen Gutschein für ein Buch haben.”
- Buchhändler: “Über welchen Betrag wollen Sie denn einen Gutschein?”
- Kunde: “Weiß ich doch jetzt noch nicht. Weiß doch nicht, was sich meine Frau für’n Buch aussucht.”
- Buchhändler: “Naja, ich müsste schon den Betrag wissen, den ich auf den Gutschein schreiben soll.”
- Kunde: “Nene! Nix auf den Gutschein draufschreiben. Da soll nur >Gutschein für ein Buch< draufstehen.” (Mit einem Gesichtsausdruck à la: “Versteht die Olle denn garnichts?!”)
- Buchhändler: “Ich kann Ihnen leider keinen Blanko-Gutschein ausstellen.”
- Kunde (empört): “Aha, und wieso nich’?!”
- Buchhändler: “Was sollte ich Ihnen bei einem Blankogutschein denn jetzt abkassieren?”
- Kunde: “Wie, ich muss den jetzt bezahlen?”
Bei Erlebnissen wie diesen wird es der eine oder andere Bücherwurm vermutlich fast bereuen, nicht als Buchhändler zu arbeiten. Erfahrungsberichte – natürlich aus dem wahren Leben – wie diese beweisen, wie viel Freude der Alltag des Verkäufers doch bereiten kann.
Dieser Wunsch setzt sich auch beim nachfolgenden Erfahrungsbericht fort, der zweifelsohne unter der Kategorie „skurril“ eingeordnet werden kann. Hier ist lachen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
„Eigentlich entwickelt man als Buchhändler irgendwann ein Gespür für das, was der Kunde möchte, selbst wenn er einem „umgestaltete“ Buchtitel präsentiert. Wenn man nicht weiter weiß, gibt es manchmal eine Art Telefonjoker. Heute rief eine Kollegin an, die nicht weiterwusste.
Kollegin: „Hallo, ich habe hier eine… interessante… Anfrage. Ich komme nicht weiter. Die Kundin sucht ein Buch über Jesus und irgendwas mit Putzmitteln. Und ihr hättet das da gehabt letzte Woche.“
Na, erraten?!- Es war >Die Bibel nach Biff< von Christopher Moore. War doch eigentlich nicht so schwer.“