Bye Bye Berry: Die Tage des Blackberry Smartphones sind gezählt
Mittlerweile ist es offiziell: Die Ära der Blackberry-Smartphones gehört schon bald der Vergangenheit an. Der Hersteller wird sich zukünftig nicht mehr am Wettbewerb um Marktanteile des Smartphone-Markts beteiligen. Deadline ist der August dieses Jahres. Bereits vor vier Jahren kündigte Blackberry an, sich schrittweise von der Entwicklung der Handys zu distanzieren.
Doch damals wollten sich die Anbieter – aus Kulanz zu ihren Kunden – noch nicht ganz vom Smartphone-Markt verabschieden. Dafür übernahm das Elektronikunternehmen TCL Communication die Herstellung der Geräte, deren Marktanteil bereits 2016 nur noch 0,1 Prozent betrug. Mittlerweile ist der Anteil sogar noch geringer.
Blackberry-Smartphones konnten sich nicht mehr gegen die Konkurrenz behaupten
Sicherlich ist dieser geringe Marktanteil auch einer der wichtigsten Gründe dafür, weshalb TCL Communication nun via Twitter das endgültige Aus der Blackberrys angekündigt hat. Nach eigenen Worten bedauere es das Unternehmen sehr, „mitteilen zu müssen, dass TCL Communication ab dem 31. August 2020 keine Mobilgeräte der Marke mehr veräußern wird.“ Als Grund für diese Entscheidung gab das Unternehmen an, dass TCL mittlerweile keine weiteren Rechte mehr hat, um die Handys zu konzipieren, zu produzieren und zu veräußern.
Eine ablaufende Lizenz als wichtiger Grund
Deshalb ist davon auszugehen, dass die Lizenz abläuft, die TCL damals von Blackberry erhalten hatte. Obwohl TCL die Kooperation mit dem kanadischen Unternehmen explizit lobt und unter deren Führung entwickelte Blackberrys als „großartig“ bezeichnet, blieben die großen Erfolge dieses Smartphones von jeher aus. Daran änderte sich auch nichts, als die Hersteller vom alten Blackberry OS Abstand nahmen und den Wechsel auf Android wagten. Eines der Erfolgsgeheimnisse des einstigen Blackberry war dessen typische Tastatur. Die Qualität und das Layout führten dazu, dass Blackberry-Nutzer auf dem Handy vergleichsweise schnell Nachrichten verfassen konnten. Im Gegenzug ist die Tastatur aber auch der Grund dafür, weshalb die Blackberrys langsam aber sicher an Boden verloren. Denn als Apple-Chef Steve Jobs 2007 mit dem iPhone das erste Touchscreen-Smartphone zur Schau stellte, war der Untergang der Kanadier vorprogrammiert.
Es dauerte nicht lange, bis die Touchscreen-Smartphones ihren Durchbruch feierten. Die physische Tastatur verlor an Bedeutung, und damit auch das Blackberry. Der einstige Marktanteil von mehr als 20 Prozent wurde nie wieder erreicht. Heute sind die Blackberry-Modelle in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
TCL bringt schon bald neue Smartphones in Umlauf
Dass die einst bekannten und beliebten schwarzen Smartphones Schritt für Schritt vom Markt verschwinden, werden die meisten Käufer vermutlich überhaupt nicht bemerken. Die einzige Ausnahme sind etwaige Abverkaufsaktionen, über die TCL ab der Sommerzeit die eigenen Lager leeren möchte. Die durch diese Maßnahme frei werdenden Kapazitäten möchte der chinesische Konzern möglicherweise durch eigene Geräte kompensieren. Denn mit Smartphones der Marke Alcatel hat sich das Unternehmen schon lange auf dem Markt etabliert.
Zudem kündigte TCL schon Anfang 2020 drei neue Android-Smartphones auf der Elektronikmesse CES an, denen beispielsweise ein Modell mit 5G-Technologie angehören. Vermutlich werden die vergleichsweise günstigen Handys auch schon bald ihre Weltpremiere feiern.
TCL schmiedet Pläne für die Zukunft
Die Bedeutung dieses Schrittes für das Unternehmen erklärte vor kurzer Zeit TCL-CEO Kevin Wang. Er kündigte an, dass eigene Mobilgeräte und Smartphones schon bald ein wesentlicher Schwerpunkt für die Weiterentwicklung des kompletten TCL-Ökosystems sein werden. Bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Prognose bewahrheitet.