Diagnose Affenpocken: Droht eine neue Pandemie?
Die Affenpocken breiten sich weltweit immer stärker aus. Kein Wunder, dass Millionen an Menschen derzeit eine Art Déjà-vu erleben. Automatisch stellt sich die Frage, ob nun eine neue Pandemie droht.
Keine neue Pandemie in Sicht
Das Affenpocken-Virus breitet sich aus. Während weltweit mittlerweile mehrere hundert Fälle bekannt sind, haben sich in Deutschland auch schon die ersten Personen infiziert.
Experten sprechen zwar über eine Epidemie, doch eine neue Pandemie ist nicht in Sicht.
Der Grund: Die beiden Virentypen unterscheiden sich deutlich voneinander.
Gemeinsamkeiten mit Covid-19
Ebenso wie Covid-19 werden Affenpocken als Zoonose eingestuft. Eine Zoonose ist eine Erkrankung, die von Tieren auf Menschen oder umgekehrt übertragen wird. Nach aktuellen Aussagen des RKI – des Robert-Koch-Instituts – sind Affenpocken hauptsächlich in West- sowie Zentralafrika unter Nagetieren stark verbreitet.
Pocken gehören zu sogenannten DNA-Viren. Das bedeutet, dass diese Viren wesentlich stabiler als RNA-Viren sind, denen beispielsweise Corona angehört. Die Viren mutieren permanent, sodass bereits vorhandenes Wissen übertragen wird. Spezielle Therapien stehen für die Variante nicht zur Verfügung. Allerdings ist die Variola-Impfung bei Affenpocken wirksam. Jedoch sind zum jetzigen Zeitpunkt keine weitreichenden Impfkampagnen geplant.
Relativ geringe Infektionsrisiken
Im Gegensatz zu Affenpocken ist das Coronavirus wesentlich leichter von Person zu Person übertragbar. Hinzu kommt, dass sich Aerosole in der Luft schnell und einfach verbreiten. Besonders schwierig ist die Situation vor allem deshalb, weil Corona-Infizierte andere Personen auch bei fehlenden Symptomen anstecken können. Deshalb ist es relativ unwahrscheinlich, sich mit Affenpocken zu infizieren.
Nach Informationen des RKI erfolgt eine Infektion mit Affenpocken überwiegend über Gewebe, Blut sowie Ausscheidungen von infizierten Tieren.
Eine Übertragung zwischen Menschen erfolgt deshalb nur bei engem Kontakt. Nach Aussagen der WHO ist das Ansteckungsrisiko bei Massenveranstaltungen recht hoch. Dennoch sind gegen Covid 19 durchgeführte Hygienemaßnahmen auch gegen Variola-Varianten wirkungsvoll. Jedoch ist es nicht auszuschließen, dass der Infektionsverlauf tödlich endet.
Symptome bei einer Affenpocken-Infektion
In den meisten Fällen verursacht das Virus milde Symptome wie Rückenschmerzen, Pusteln, Fieber oder geschwollene Lymphknoten. Weil einige Betroffene allerdings auch an schweren Verläufen leiden, führten die ersten Länder mittlerweile schon eine Quarantänepflicht ein.
Das Virus ist Medizinern seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Gelegentlich traten vor allem in Zentral- und Westafrika kleine Ausbrüche auf. In diesem Zusammenhang äußerte sich das RKI und bemerkte, dass die breite Bevölkerung nach aktuellem Stand keine gesundheitliche Gefährdung befürchten muss. Deshalb ist derzeit nicht davon auszugehen, dass drastischere Maßnahmen wie abgesagte Veranstaltungen oder Reisebeschränkungen drohen.