Giro- und Tagesgeldkonto oder doch eine andere Anlagealternative?
Wer aktuell einen Blick auf die Konditionen seines Girokontos oder Tagesgeldkontos wirft, hat vermutlich nur wenig Grund zur Freude. Ganz im Gegenteil. Wer sich nicht um ein gut verzinstes Angebot sorgt, muss vermutlich sogar komplett auf Zinsen verzichten.
Deshalb ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich nach einer lukrativen Alternative für das Giro- oder Tagesgeldkonto umzuschauen. Hierbei spielt der Zweck der Geldanlage natürlich eine wichtige Rolle.
Maximale Flexibilität bei einem Girokonto oder Tagesgeldkonto
Der große Vorteil eines Tages- oder Girogeldkontos liegt mit der hohen Flexibilität auf der Hand. Denn generell können Inhaber eines Tagesgeldkontos ebenso frei über ihr hinterlegtes Guthaben verfügen wie bei einem Tagesgeldkonto. Doch müssen Inhaber eines Girokontos schon seit längerer Zeit auf jegliche Zinsen verzichten, erhalten Besitzer eines Tagesgeldkontos aktuell noch 0,2 Prozent an Zinsen für auf diesem Konto hinterlegte Einlagen. Dabei ist es bei einem Wechsel zu einer alternativen Anlageform durchaus möglich, eine wesentlich günstigere Variante mit einem Zinsniveau von mindestens 1 Prozent auszuwählen.
Hierbei ist jedoch ein kontinuierlicher Aufwand erforderlich. Denn einerseits müssen Besitzer der Anlageformen alte Konten kündigen und neue Konten eröffnen. Zugleich ist es wichtig, den Markt regelmäßig zu beobachten und im Bedarfsfall auch zu reagieren. Doch welche lukrativen Möglichkeiten stehen privaten Geldanlegern zur Verfügung?
Vorteile von Aktien und Aktienfonds
Eine potentielle Alternative zu diesen Konten sind Aktien oder darauf basierende Anlageprodukte. Wenn Anleger Aktien kaufen, investieren diese unmittelbar in ein Unternehmen, um sich an dessen Gewinnausschüttungen zu beteiligen. Wer sich jedoch als Alternative für einen Aktienfonds entscheidet, investiert einmalig in eine größere Auswahl an mehreren Unternehmen. Der Unterschied zwischen klassischen Aktienfonds und sogenannten ETFs liegt darin, dass ein klassischer Aktienfonds in aller Regel von Fondsmanagern überprüft und regelmäßig umgeschichtet wird.
Im Gegensatz dazu liegen den ETFs in ihrer Zusammensetzung spezielle Indizes wie der Dow Jones oder DAX zugrunde. Klassische Aktienfonds sind durch die Betreuung durch einen Fondsmanager deshalb mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden. Doch mit beiden Modellen können Investoren Rendite erzielen, die die Gewinne eines Tagesgeldkontos deutlich überschreiten. Dennoch müssen sich Anleger darüber im Klaren sein, dass während der Anlagezeit auch Durststrecken mit niedrigen Kursen auftreten können. Diese gilt es zu überwinden. Ein möglicher Minuspunkt ist das Risiko, die Aktien und Fonds bei Bedarf mit deutlichen Abschlägen verkaufen zu müssen. Deshalb ist diese Anlageform eine gute Wahl für alle Privatinvestoren, die ihr Vermögen langfristig anlegen möchten.
Immobilien als lukrative Geldanlage?
Da sich das Zinsniveau schon seit mehreren Jahren auf einem sehr niedrigen Level bewegt, gewinnen Immobilien für Anleger zunehmend an Bedeutung. Generell können Geldanleger mit Immobilien langfristig gute Renditen erzielen, die das Zinsniveau von Tagesgeldkonten deutlich überschreiten. Doch einerseits ist die Transparenz auf dem Immobilienmarkt wesentlich geringer. Andererseits müssen Investoren mit wesentlich höheren Barrieren für einen Markteintritt rechnen. Denn während die Anlage eines Giro- oder Tagesgeldkontos in aller Regel nur wenige Minuten dauert, ist die Investition in eine Immobilie mit wesentlich höherem Aufwand verbunden. Für Laien gestaltet sich beispielsweise die Frage schwierig, wie hoch der Wert einer Immobilie tatsächlich ist und ob sich deren Kauf lohnt. Außerdem sind die Objekte im Regelfall so teuer, dass die Aufnahme eines Kredits unumgänglich ist. Ein Großteil des Kapitals gehört somit einer Anlageklasse an. Von einer ausgewogenen Geldanlage kann somit keine Rede sein.
Deshalb ist es von Fall zu Fall abzuwägen, ob Investitionen in Fondsanteile für Immobilien oder unmittelbare Beteiligungen an Immobilienprojekten nicht die bessere Wahl sind. Als nachteilig könnten sich bei diesen Möglichkeiten wiederum zu hohe Gebühren oder deutlich geringere Sicherheiten von Einlagen erweisen.
Gold zu Geld machen?
Gold ist ein Edelmetall, das seit Jahrhunderten für seinen hohen Wert geschätzt wird. Das Edelmetall galt für lange Zeit als Symbol für Macht und Reichtum. Außerdem ist Gold ein beliebtes Zahlungsmittel, das Sicherheit bietet und in Krisenzeiten noch immer als Währung anerkannt ist. Aus diesen Gründen ist das Edelmetall auch die ideale Anlageform, um das eigene Vermögen abzusichern. Eine Möglichkeit für eine Investition in Gold ist ein Kauf von Aktien von Unternehmen, die Gold abbauen oder damit handeln. Allerdings sind Goldaktien starken Schwankungen ausgesetzt, so dass höhere Gewinne oder Verluste nicht ausgeschlossen sind.
Alternativ besteht die Möglichkeit, das eigene Geld in physisches Geld zu investieren. Die Münzen oder Barren werden dann in Tresoren aufbewahrt und können im Bedarfsfall auch wieder veräußert werden.
Die ideale Anlageform ist nicht schnell gefunden
Die Wahl der richtigen Anlageform hängt von zahlreichen Faktoren ab. Ein ausschlaggebender Aspekt bezieht sich beispielsweise auf die Risikobereitschaft. Damit geht ebenfalls die geplante Anlagenperspektive einher. Wer sein Geld länger als fünf Jahre investieren möchte, trifft mit Investionen in Aktien oder ähnliche Produkte wie Fonds aktuell die beste Wahl.
Wer hingegen auf Flexibilität und Sicherheit setzt, sollte sich hingegen für traditionelle Bankeinlagen entscheiden. Doch in den meisten Fällen ist es ratsam, sich aus Gründen der höheren Rendite für andere Anlageoptionen zu entscheiden.