Heizen und Lüften in Zeiten der Corona-Krise
Mittlerweile ist allgemeinhin bekannt, dass sich in geschlossenen Räumen besonders große Ansammlungen an infektiösen Aerosolen bilden. Regelmäßiges richtiges Lüften trägt dazu bei, das Übertragungsrisiko zu minimieren. Doch wie lässt sich das Lüften zur Winterzeit mit effizientem Heizen vereinen?
Regelmäßiges Lüften als effektive Maßnahme
Von Schulen über Bürogebäude bis hin zum eigenem Heim – überall werden Maßnahmen ergriffen, um einer Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken.
Dennoch ist man überall darauf bedacht, dass sich die Heizkosten trotz des Lüftens im Rahmen halten.
Zu diesem Thema äußert sich die Kommission Innenraumlufthygiene, die zu einer möglichst hohen Zufuhr von Frischluft in Innenräumen rät. Nach aktuellem Kenntnisstand ist regelmäßiges Lüften eine der wichtigsten Maßnahmen, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Dabei ist es wichtig, gekippte Fenster zu vermeiden.
Bei einem angekippten Fenster erfolgt einerseits nicht der notwendige Luftaustausch. Stattdessen steigert sich der Energieverbrauch jedoch deutlich.
Querlüften für wenige Minuten
Ein anderer Effekt stellt sich beim Querlüften ein, indem weit geöffnete und gegenüberliegende Fenster via Durchzug die alte Raumluft gegen Frischluft austauschen. Für diesen Vorgang genügt eine Lüftungsdauer von maximal fünf Minuten.
Sind allerdings keine gegenüberliegenden Fenster vorhanden, kommt alternativ mehrmaliges tägliches Stoßlüften in Betracht. Hierbei sollten im Optimalfall die Innentüren geöffnet werden, um eine optimale Luftzirkulation zu erreichen. Allerdings sollten Wohnungs- und Hausbesitzer darauf achten, dass sich infektiöse Aerosole durch die Lüftung nicht in andere Räume ausbreiten können. Obwohl die Temperatur in den Räumen beim Stoß- und Querlüften um einige Grad absinkt, steigt diese bei geschlossenen Fenstern schnell wieder an. Beschränkt sich die Lüftungsdauer auf wenige Minuten, ist es auch nicht erforderlich, dabei die Heizung auszuschalten.
Die richtige Thermostat-Stufe wählen
Gemäß Statistischem Bundesamt sowie dem Umweltbundesamt verursacht die Heizung ungefähr drei Viertel des Energieverbrauchs in Privathaushalten.
Wer richtig heizt, kann die Heizkosten jedoch um bis zu 250 Euro pro Jahr reduzieren.
Der Verbrauch der Heizenergie hängt zudem von der Verbauung der Heizkörper sowie der Thermostateinstellung ab. Nach Expertenaussagen empfiehlt es sich, die Heizkörper-Thermostate auf die Stufen 2 bis 3 einzustellen. Ist niemand zu Hause, genügt es, die Stufen 1 bis 2 zu nutzen. Zur Gewährleistung einer idealen Wärmeabgabe sowie zur Verringerung der Heizzeiten dürfen die Heizkörper nicht angestrichen oder verkleidet sein.
Vorteile einer Lüftungsanlage
Eine kontrollierte Lüftungsanlage ist eine weitere sinnvolle Möglichkeit für Hausbesitzer, um eine Bildung von Aerosolen zu vermeiden. Diese Anlage führt den Räumen einerseits Frischluft zu und saugt verbrauchte Luft im Gegenzug ab.
Eine erhöhte Ansteckungsgefahr müssen Nutzer der Anlagen nicht befürchten. Ganz im Gegenteil. In diesem Jahr führte die Goethe-Universität in Frankfurt/Main eine Studie durch, bei der über fünf Tage ein Luftreiniger in einer Klasse 27 Schülern und Lehrer überprüft wurde. Bei dieser Untersuchung kamen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass eine halbe Stunde nach dem Aktivieren der Lüftungsanlage rund 90 Prozent aller Aerosole beseitigt waren.
Fördermaßnahmen nutzen
Moderne Lüftungsanlagen funktionieren, indem sie Außenluft filtern. Indem dadurch gefilterte Frischluft zugeführt und verbrauchte Luft abgesaugt wird, minimiert sich das durch Aerosole ausgelöste Infektionsrisiko massiv.
Möchten Hausbesitzer eine solche Lüftungsanlage installieren, stehen ihnen sogar spezielle Fördermaßnahmen zur Verfügung. Das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ offeriert eine Förderung von für Lüftungsanlagen, die Hausbesitzern entweder einen Förderkredit oder einen Zuschuss bis zu 10.000 Euro einräumt.