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Herzschwäche – Ostdeutsche sind häufiger betroffen als Westdeutsche

Herzschwäche
Herzschwäche - Ostdeutsche sind häufiger betroffen als Westdeutsche

Eine aktuelle Untersuchung belegt, dass es in der heutigen Zeit in Ostdeutschland wesentlich mehr Krankenhausaufnahmen aufgrund einer Herzschwäche als in Westdeutschland gibt. Zudem versterben in Ostdeutschland mehr Menschen an der ebenfalls als Herzinsuffizienz bekannten Erkrankung. Diese Resultate wurden nunmehr in einer Studie der HFA Discoveries veröffentlicht.

Herzinsuffizienz ist sogar der deutschlandweit am häufigsten auftretende Grund für eine Einweisung ins Krankenhaus.

Die Unterschiede zwischen Ost und West nehmen zu

Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass sich die Dauer und Anzahl an Krankenhausaufenthalten sowie die Zahl an einem Herztod versterbender Personen in allen Teilen Deutschlands schrittweise annähern wird. Doch laut Experten der Universitätsmedizin Greifswald musste diese Behauptung erst verworfen und mittlerweile sogar das Gegenteil bewiesen werden. Die derzeitige Untersuchung gibt über die Entwicklung von 2000 bis 2017 Aufschluss. Ausgewertete Daten basieren auf einer Gesundheitsberichterstattung des Bundes, die stationäre Routinedaten einmal pro Jahr erhebt.

Die Forscher kamen zu dem Entschluss, dass die Gesamtzahl an Krankenhauseinweisungen durch Herzinsuffizienz deutschlandweit von 2000 auf 2017 deutlich zugenommen hat.

Der Anteil erhöhte sich um 93,3 Prozent von 239.694 Fällen auf 464.724 Fällen pro Jahr. Die Erhöhung war in Ostdeutschland mit Anteil von 118,5 Prozent wesentlich signifikanter als in Westdeutschland mit 88,3 Prozent.

Grunderkrankungen als wichtige Ursache

Im Jahr 2017 galt Herzinsuffizienz mit einem Anteil von 8,2 Prozent an Todesfällen je Krankenhaus sogar als häufigste Todesursache. Während in Ostdeutschland 64 bzw. 65 Todesfälle je 100.000 Einwohner vermeldet wurden, war dieser Anteil mit 43 Todesfällen in Westdeutschland wesentlich geringer. Diese Differenz ist nach Aussagen von Medizinern allerdings nicht nur dem insgesamt vier Jahre höheren Durchschnittsalter in Ostdeutschland geschuldet. Vielmehr gehen Wissenschaftler von einer ungleichen Verteilung von Risikofaktoren aus, die für die Entstehung, das Fortschreiten sowie die Notwendigkeit einer Krankenhausaufnahme durch Herzinsuffizienz verantwortlich sind.

Beispielsweise sind Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes sowie Bluthochdruck in Ostdeutschland weiter als in Westdeutschland verbreitet. Ein weiterer möglicher Grund besteht in unterschiedlichen Strukturen der Patientenversorgung. Bis heute weichen die einzelnen Gesundheitssysteme noch voneinander ab.