Nervennahrung – Ernährung bei Stress
Es gibt einen guten Grund, warum sogenanntes „Comfort-Food“ Freude bereitet, wenn auch nur für einen flüchtigen Moment. Es gibt ebenfalls einen guten Grund, warum Sie sich immer wieder danach sehnen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass erstmal nichts Verwerfliches daran ist, zu essen und sich dabei gut zu fühlen. Gerade während der zurückliegenden Feiertage haben viele die Zeit genutzt, um Essen zu genießen und das Jahr mit ein bisschen mehr Freude ausklingen zu lassen.
Daher ist es vielleicht interessant für Sie zu hören, dass es bei der sogenannten Nervennahrung gar nicht so sehr um das Essen selbst geht – es sind häufig die Erinnerungen, die damit verbunden sind.
Nervennahrung – Vieles dreht sich um Programmverhalten
Wenn Sie an Ihre Kindheit zurückdenken und eine süße Belohnung erhalten haben, haben Sie sich ziemlich gut dabei gefühlt, oder? Wir schauen uns diese Dinge an, die uns in der Vergangenheit ein gutes Gefühl gegeben haben, und wiederholen diese Verhaltensweisen.
Danach kann das Gehirn immer dann, wenn Sie diesen süßen Leckerbissen essen, Erinnerungen an Ihre Kindheit wecken – und an alle positiven Gehirnchemikalien, die damit einhergehen.
Jedes Mal also, wenn diese Endorphine freigesetzt werden, kann sich dieses Muster in Ihrem Gehirn festsetzen. Wir beginnen, Verhaltensweisen zu wiederholen und zu wiederholen, egal ob sie gut oder schlecht für uns sind. Sie setzen schließlich dieselbe Chemikalie frei und ermöglichen uns, dass wir uns gut fühlen. Allerdings ist dieses Gefühl nicht andauernd.
Wie man die Gewohnheit bricht – Wie trainieren Sie Ihr Gehirn?
Achtsamkeit könnte der Schlüssel sein. Wenn Sie auf Ihr Verhalten achten, machen Sie viele Dinge nicht automatisch und finden Wege, diese negativen Verhaltensweisen durch positive zu ersetzen.
Wenn Sie den Drang verspüren, nach Nahrung als Quelle des Trostes zu greifen, halten Sie inne und denken Sie:
- Was sind Ihre wahren Beweggründe für den Griff zur Nervennahrung?
- Werden Sie den Genuss wirklich genießen, den Geschmack, jeden Krümel- oder werden Sie es nur wegen des vertrauten Ansturms, den er mit sich bringt, machen?
Sie können auch versuchen, die Wurzel dieser Gewohnheiten zu finden. Bei einigen Menschen kommt die Liebe zu Süßigkeiten zum Beispiel durch die Kindheit. Süßigkeiten waren bei vielen immer Leckereien, die sie mit ihren Eltern geteilt haben. Wenn es Ihnen auch so geht, sind diese Süßigkeiten mit der Freude und Verspieltheit der Kindheit verbunden oder Sie fühlen sich einem Elternteil dadurch sehr nahe.
Anstatt nach diesen Nahrungsmitteln als Trostquelle zu greifen, sollten Sie demnach vielleicht Ihre Eltern anrufen, um eine Verbindung herzustellen. Wege zu finden, um diese Gewohnheiten zu unterbrechen und sie dann durch andere positive Dinge zu ersetzen, ist einer der Schlüssel, um diese Gewohnheiten zu ändern.
Für immer auf Nervennahrung verzichten?
Das heißt natürlich nicht, dass Sie ganz auf Nervennahrung verzichten sollten. Wie oben erwähnt, bringt ein süßer Leckerbissen ab und zu Freude! Es hebt Ihre Stimmung! Es schmeckt unglaublich! Versuchen Sie einfach zu erkennen, wann Sie diese Süßigkeiten verwenden, um eine emotionale Lücke zu füllen, anstatt das Essen selbst zu schätzen.
Bei einigen Leuten kann es funktionieren, die Süßigkeiten zu reduzieren. Andere müssen vielleicht erst einen „kalten Entzug“ machen, um sich dann langsam zu steigern und zu erkennen, wie viele Süßigkeiten noch im Rahmen sind. Der Körper wird sich danach sehnen, was Sie ihm geben. Das heißt: Wenn Sie viele Süßigkeiten essen, sehnt sich Ihr Körper danach. Essen Sie aber überwiegend gesunde Lebensmittel, wird sich Ihr Körper automatisch nach dieser Nahrungsquelle sehen. Es lohnt sich also nachhaltig, seine Nahrungsgewohnheiten umzustellen und die Verhaltensweisen zu ändern.