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So giftig kann der Rauch von Waldbränden sein

Rauch beim Waldbrand
So giftig kann der Rauch von Waldbränden sein

Rauch von Waldbränden hat in diesem Jahr in vielen Ländern zu einem trüben und dunklen Himmel geführt. Jüngste Forschungen haben ergeben, dass Waldbrandrauch nicht nur eine Reihe giftiger Chemikalien enthält, sondern auch das Risiko erhöhen kann, sich mit Atemwegsviren wie dem Coronavirus zu infizieren.

Auch wenn Waldbrände überwiegend in einem Teil eines Landes entstehen, kann der Rauch dieser Brände Tausende von Kilometern entfernte Gebiete betreffen. So können bestimmte Bereiche den Luftqualitätsindex 100 erreichen, was bedeutet, dass Mitglieder empfindlicher Gruppen aufgrund der Partikel von Waldbränden gesundheitliche Auswirkungen haben könnten.

Wie wird die Luftqualität bestimmt?

Die Luftqualität wird durch vier oder fünf verschiedene Partikeln bestimmt: Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid – und das ergibt einen Luftqualitätsindex. Die Luftqualität wird dabei auf einer nummerierten Skala von 0 bis 500 gemessen.

Von 0 bis 50 handelt es sich um eine gute Luftqualität, 50 bis 100 wird als mäßig/nicht gut eingestuft und alles über 150 oder 200 ist schlecht.

Tatsächlich erhöht jede Messung zwischen 151 und 300 (und höher) die Gesundheitsrisiken für alle.

Luftqualitätsindex
Die Luftqualität wird durch vier oder fünf verschiedene Partikeln bestimmt: Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid – und das ergibt einen Luftqualitätsindex

Schlechte Luftqualität beeinträchtigt die Gesundheit

Das liegt daran, dass bei einer Messung zwischen 151 und 300 (oder höher) PM 2,5, also winzige Partikel in der Luft sind, die die Sicht beeinträchtigen und die Luft trüb erscheinen lassen. Mit PM 2,5 ist Feinstaub gemein, deren aerodynamischer Durchmesser weniger als 2,5 µm beträgt.

Die Theorie ist, dass Feinstaub, sobald er kleiner als 2,5 Mikrometer ist, klein genug ist, um sich in der Lunge einzunisten und zugrundeliegende Lungenerkrankungen verursachen oder verschlimmern kann. Sei es Asthma, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder natürlich COVID-19. Die Entfernung zu den Waldbränden könnte jedoch dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Je mehr Lauffeuerrauch verdünnt werden kann, wenn er von einem zum anderen Gebiet wandert, desto besser.

Feinstaub
Die Theorie ist, dass Feinstaub, sobald er kleiner als 2,5 Mikrometer ist, klein genug ist, um sich in der Lunge einzunisten und zugrundeliegende Lungenerkrankungen verursachen oder verschlimmern kann

Studienergebnisse: PM 2,5 erhöht das Risiko von COVID-19

Einige Forscher des Desert Research Institute (DRI) in Nevada führten Studien durch. Die Ergebnisse waren eindeutig: Rauch von Waldbränden kann die Anfälligkeit für das Coronavirus, das COVID-19 verursacht, erheblich erhöhen.

Die Forscher fanden einen fast 18-prozentigen Anstieg der COVID-19-Fälle nach einem längeren Waldbrand-Rauchereignis im Jahr 2020 in Reno, Nevada.

Die Ergebnisse zeigten demnach einen erheblichen Anstieg der COVID-19-Positivitätsrate in Reno während einer Zeit, in der das Gebiet von starkem Waldbrandrauch durch kalifornische Waldbrände betroffen war.

HEPA-Luftfilter können bei Luftqualitätswarnungen schützen

Theoretisch können wir können alle HEPA-Luftfilter in unseren Innenräumen bzw. unseren Wohnräumen haben. Dieser kann mindestens 99,97 Prozent der Verunreinigungen und alle in der Luft befindlichen Partikel mit einer Größe von 0,3 Mikron (µm) entfernen. HEPA-Luftfilter, wie auch der Luftfilter in unseren Klimaanlagen, sind somit ein entscheidender Schutz vor den Gefahren von Feinstaub durch Waldbrandrauch.

Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit wir in Deutschland Angst vor Waldbränden haben müssen. Angesichts der Klimakrise vielleicht nicht ausgeschlossen, aktuell aber eher unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz helfen Luftfilter auch, Pollen oder andere Partikel aus der Luft zu filtern und so eine reinere Luft in den Wohnräumen zu schaffen.

HEPA Luftfilter
HEPA-Luftfilter können bei Luftqualitätswarnungen schützen

Was bringen herkömmliche Luftreiniger?

Auch ohne Waldbrände schwirren in Deutschland genug Feinstaub und Schimmelpilzsporen herum. Nach Angaben von Wissenschaftlern der Universität Mainz atmen wir bei jedem Atemzug eine bis zehn der Sporen ein. Zwar ist diese geringe Menge an Schimmelsporen harmlos, Feinstaub allerdings nicht. Die Partikel können sogar in den Blutkreislauf und in unsere Organe gelangen. Und tatsächlich befinden sich in Wohn-/Innenräumen noch mehr als draußen im Freien.

Dennoch lohnt sich die Anschaffung eines herkömmlichen Luftreinigers nur für Personen, die unter Atemwegserkrankungen, Allergien oder Ähnliches leiden. Die meisten Stoffe, die ein Luftreiniger beseitigt, sind für gesunde Menschen nämlich kein Problem. Immerhin können herkömmliche Luftreiniger aber Pollen und groben Hausstaub entfernen. Um Feinstaub, chemische Gase, Gerüche und Bakterien zu entfernen, brauchen Sie einen Ionisator, ein Luftwäscher oder Luftreiniger mit Filtersystem.