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Rechtsschutzversicherung: Worum handelt es sich und für wen ist es sinnvoll

Rechtsschutzversicherung
Rechtsschutzversicherung: Worum handelt es sich und für wen ist es sinnvoll | Foto: © mapoli-photo #357893844 – stock.adobe.com

Ein Rechtsschutzversicherer übernimmt unter bestimmten Umständen die Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen: Mit einer Rechtsschutzversicherung setzen Versicherte ihr Recht ohne finanziellen Risiken durch. Anwälte und Gerichtsprozesse sind teuer, die Versicherung kommt unabhängig vom Ausgang für die anfallenden Kosten auf.

Wann zahlt eine Rechtsschutzversicherung konkret? Welche Bereiche decken die Policen ab? Und was sollten Interessierte beim Abschluss einer Rechtsschutzpolice beachten? Dieser Beitrag klärt auf!

Die grundlegende Funktionsweise einer Rechtsschutzversicherung

Rechtsschutzversicherungen ermöglichen ihren Versicherten, sich gegen Klagen zu wehren oder selbst juristische Schritte einzuleiten. Mit der Kostenübernahme beseitigen sie die finanziellen Hürden, die mit einer rechtlichen Auseinandersetzung einhergehen. Sie bezahlen die Kosten für den Anwalt und für das Gericht, zudem übernehmen sie weitere Ausgaben wie die Rechnungsbeträge für Sachverständige.

Diese Policen reduzieren das Risiko von Rechtsstreitigkeiten.

Gewinnen Beteiligte einen Gerichtsprozess, muss in der Regel die unterlegene Partei die gesamten Kosten inklusive Anwaltsgebühren begleichen. Bei einem Sieg vor Gericht entstehen deshalb keine finanziellen Nachteile. Allerdings kann niemand mit Sicherheit wissen, dass das Gericht in seinem Sinne entscheidet. Zudem müssen Mandaten einen Teil der Kosten vorschießen.
Eine Rechtsschutzversicherung schafft Abhilfe, weshalb sie auch von der Verbraucherzentrale grundsätzlich empfohlen wird! Mit diesem Versicherungsschutz beauftragen Versicherte ohne finanzielle Gefahren und Vorleistungen einen Anwalt.

Funktionsweise einer Rechtsschutzversicherung
Rechtsschutzversicherungen ermöglichen ihren Versicherten, sich gegen Klagen zu wehren oder selbst juristische Schritte einzuleiten | Foto: © Monster Ztudio #260252316 – stock.adobe.com

In diesen Fällen leistet die Versicherung

Die Rechtsschutzversicherung zahlt aus nachvollziehbaren Gründen nur unter gewissen Voraussetzungen. Ansonsten würden bei streitlustigen Versicherten enorme Kosten auf sie zukommen. Erstens muss der Rechtsfall zum versicherten Rechtsbereich gehören, zweitens setzt der Versicherer Erfolgsaussichten voraus. Drittens darf der Rechtsstreit nicht in einem Ereignis vor Versicherungsabschluss oder während der Wartezeit begründet sein. Last, not least: Die vereinbarte Versicherungsübernahme begrenzt die Kostenübernahme.

Viele Interessierte werden sich fragen, wie die Versicherung die Erfolgsaussichten beurteilt. Dieses Kriterium hört sich schwammig an. Hierfür gibt es jedoch standardisierte Verfahren: Versicherer setzen entweder auf den Stichentscheid oder ein Schiedsgutachterverfahren.
Beim Stichentscheid formuliert der vom Versicherten beauftragte Rechtsanwalt eine ausführliche Begründung, in welcher er die Erfolgschancen darlegt. Diese Stellungnahme ist für die Kostenübernahme hinreichend, wenn sie professionelle Kriterien erfüllt. Bei einem Schiedsgutachterverfahren schaltet dagegen der Versicherer einen Rechtsanwalt ein.

Verschiedene Arten der Rechtsschutzversicherung

Auf dem Versicherungsmarkt haben sich im Bereich Rechtsschutzversicherung vier Varianten etabliert: Privatrechtsschutz, Berufsrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz und Wohnrechtsschutz. Versicherte können mit einem einzelnen Paket wie dem Berufsrechtschutz gezielt ihre Risiken abdecken oder ein Bündel an Rechtsschutzversicherungen abschließen.

Privatrechtsschutz

Der Privatrechtsschutz bezieht sich auf diverse Rechtsstreitigkeiten, die im Zusammenhang mit Verträgen entstehen können.

Auch Auseinandersetzungen mit Finanzämtern und Sozialbehörden schließt er ein.

Einige Bereiche wie das Ehe- und Unterhaltsrecht sowie das Erbrecht umfasst der Versicherungsschutz dagegen nicht. Es lohnt ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen.

Privatrechtsschutz
Der Privatrechtsschutz bezieht sich auf diverse Rechtsstreitigkeiten, die im Zusammenhang mit Verträgen entstehen können | Foto: © Gina Sanders #45599622 – stock.adobe.com

Berufsrechtsschutz

Beim Berufsrechtsschutz können sich Versicherungsnehmer auf die Unterstützung bei Kündigungsschutzklagen verlassen.
Weitere typische Rechtsfälle sind: Vorgehen gegen Abmahnungen und Klagen bei ausbleibenden Lohnzahlungen.

Verkehrsrechtsschutz

Im Rahmen des Verkehrsrechtsschutzes helfen Versicherungen bei Auseinandersetzungen mit Behörden, Kfz-Versicherern oder anderen Verkehrsteilnehmern. Der Rechtsschutz umfasst Fälle im Verkehrsstrafrecht, im Ordnungswidrigkeitenrecht und im Zivilrecht.

Wohnrechtsschutz

Eine Wohnrechtsschutzversicherung können Mieter oder Eigentümer vereinbaren. Mieter nutzen die Versicherungsleistungen zum Beispiel, wenn sie sich gegen Mieterhöhungen, zweifelhafte Betriebskostenabrechnungen oder eine Kündigung des Mietverhältnisses wehren wollen.

Wohnrechtsschutz
Eine Wohnrechtsschutzversicherung können Mieter oder Eigentümer vereinbaren | Foto: © peterschreiber.media #246333122 – stock.adobe.com

Kosten und Nutzen abwägen: Für wen empfiehlt sich eine Police?

Interessierte an einer Rechtsschutzversicherung sollten gründlich abwägen, ob sich die Versicherungsprämien in ihrem Fall lohnen. Ein entscheidender Aspekt ist das Risiko: Es kommt erstens darauf an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Rechtsstreit in dem jeweiligen Bereich entstehen könnte.

Wer zum Beispiel seit Jahrzehnten bei einem Arbeitgeber arbeitet und ein vertrauensvolles Verhältnis pflegt, benötigt vermutlich keine Rechtsschutzpolice.

Anders verhält es sich bei einem Arbeitgeber, der für fragwürdige Praktiken bekannt ist. Zweitens interessiert bei diesen Überlegungen, welche Kosten bei einer rechtlichen Auseinandersetzung drohen. Halten sich diese Kosten in einem überschaubaren Rahmen, können Mieter, Arbeitnehmer und Co. auf eine Absicherung verzichten. Zudem empfiehlt es sich, Alternativen zu prüfen. Mieter erhalten als Mitglied eines Mieterschutzvereins ebenfalls Rechtsschutz, Arbeitnehmer können einer Gewerkschaft betreten.

Rechtsschutzversicherung abschließen: Angebote vergleichen

In vielen Fällen zahlt sich der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung aus. Wichtig ist, vor dem Aabschluss einen ausführlichen Versicherungsvergleich durchzuführen.
Beim Preis-Leistungs-Verhältnis finden sich erhebliche Unterschiede. Die Admiral Direkt beispielsweise ermöglicht die freie Anwaltswahl und überzeugt durch hohe oder unbegrenzte Versicherungssummen. Sie begrenzen die Wartezeit auf höchstens drei Monate und die Selbstbeteiligung auf eine niedrige Summe von 200 bis 300 Euro.

Mit einer Rechtsschutzversicherung risikolos Interessen durchsetzen

Eine Rechtsschutzpolice erleichtert den Zugang zum Recht: Wenn andere Möglichkeiten wie die Mitgliedschaft in einem Mieterverein nicht infrage kommen, ist der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung die richtige Wahl. Mit einem gründlichen Versicherungsvergleich sichern sich Versicherte eine günstige und leistungsstarke Lösung!