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Abseits vom Massentourismus: Die schönsten Kleinstädte Deutschlands

Marburg mit Schloss
Abseits vom Massentourismus: Die schönsten Kleinstädte Deutschlands | Foto: © Sina Ettmer #78164241 – stock.adobe.com

Ob Berlin, München oder Hamburg: Deutsche Metropolen sind den meisten Menschen ein Begriff. Doch unser Heimatland punktet ebenfalls mit malerischen Kleinstädten, die als Ausflugsziel noch unentdeckt sind. Wir stellen einige der schönsten deutschen Kleinstädte vor.

Tübingen in Baden-Württemberg

Zweifelsohne ist die Universitätsstadt Tübingen eine der schönsten Städte am Neckar. Denn hier treffen Vergangenheit und Gegenwart auf Moderne. Tübingen beheimatet nicht nur Tausende an jungen Studierenden. Tübingen – die Stadt schmaler Gassen, steiler Treppen und spitzer Giebelhäuser – ist weit über die Stadtgrenzen hinaus für ihre malerische Neckarfront mit pastellfarbenen Häuschen und dem Hölderlinturm bekannt.
Einen imposanten Blick auf das Schloss Hohentübingen oder den Hölderlinturm genießen Reisende auf einer Stocherkahnfahrt auf dem Neckar.

Historische Einblicke verspricht das Museum für Alte Kulturen, das zur Universität Tübingen gehört.

Das größte Highlight des Museums ist ein aus Mammut-Elfenbein geschnitztes Wildpferd, das ungefähr 40.000 Jahre alt ist. Forscher entdeckten das Relikt einst in Höhlen der Schwäbischen Alb.

Tübingen
Zweifelsohne ist die Universitätsstadt Tübingen eine der schönsten Städte am Neckar | Foto: © mojolo #164736239 – stock.adobe.com

Kühlungsborn in Mecklenburg-Vorpommern

In Kühlungsborn kommen Ruhesuchende auf ihre Kosten. Ob erfrischendes Bad in der Ostsee, Sandburgen bauen oder sich Sanddornspezialitäten schmecken lassen: Hier ist Erholung vorprogrammiert. Großer Beliebtheit erfreut sich die vier Kilometer lange Strandpromenade, die zum Flanieren einlädt.
Die Ostseeallee ist die ideale Anlaufstelle, um klassische Bäderarchitektur von ihrer schönsten Seite zu bewundern. Eine Augenweide ist der große Yachthafen, der als Anlegeplatz für mehr als 400 Boote dient. Hier geben sich Skipper und Landratten die Klinke in die Hand.

Kühlungsborn
In Kühlungsborn kommen Ruhesuchende auf ihre Kosten | Foto: © Zarathustra #370773117 – stock.adobe.com

Marburg in Hessen

Pittoresk fügt sich Marburg in die bergige Naturlandschaft Hessens ein. Schmale Treppen und Gassen bahnen sich ihren Weg von den Ufern der Lahn bis hoch zum steilen Schlossberg. Das Stadtzentrum zieht mit unzähligen Fachwerkbauten, urigen einladenden Cafés und seinen verwinkelten Gassen die Blicke der Besucher magisch an.

Marburg steckt voller Leben und lockt dank seiner Universität auch viele junge Menschen an.

Die schönsten Fachwerkhäuser der Stadt sind rund um den Marktplatz und in der Ritterstraße zu Hause. Ein weiteres Highlight ist der Grimm-dich-Pfad, der an die weltbekannten Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm erinnert. Eine Besonderheit birgt das acht Meter große Lichtkunstherz. Wählen Besucher die Telefonnummer 06421/590469, erstrahlt das Herz auf Anruf.

Monschau in Nordrhein-Westfalen

Traumhaft schön im Herzen der Eifel gelegen, becirct das nordrhein-westfälische Monschau mit mehr als 300 weißen Fachwerkhäusern und mit Kopfsteinpflaster gesäumten verwinkelten Gassen. Nahe der belgischen Grenze gelegen, ist das 12.000-Seelen-Örtchen vielen Zuschauern aus der ARD-Serie „Eifelpraxis“ bekannt. Über der mittelalterlich anmutenden Kleinstadt thront eine im 12. Jahrhundert erbaute Burg. Wer die Burg nicht zu Fuß erobern möchte, kann die historischen Gemäuer ebenfalls per Bus erreichen.

Eines der schönsten Grundstücke ist das „Rote Haus“, das die bürgerliche Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts in eindrucksvoller Weise widerspiegelt. Wanderer kommen im Naturpark Hohes Venn-Eifel auf ihre Kosten.

Altstadt von Monschau
Traumhaft schön im Herzen der Eifel gelegen, becirct das nordrhein-westfälische Monschau mit mehr als 300 weißen Fachwerkhäusern und mit Kopfsteinpflaster gesäumten verwinkelten Gassen | Foto: © conorcrowe #110416232 – stock.adobe.com

Gotha in Thüringen

Die 46.000-Seelen-Stadt Gotha schrieb in mehrfacher Hinsicht Geschichte. Gotha gilt nicht nur als Geburtsort der SPD. Zugleich galt die Stadt immer wieder als politisches Zentrum, an dem einstige Herrscher ihrem Drang zur Errichtung repräsentativer Bauten freien Lauf ließen. Bereits im frühen 17. Jahrhundert ließ es sich Herzog Ernst I. nicht nehmen, mit dem Schloss Friedenstein den einst größten Schlossneubau der damaligen Zeit zu erbauen.

Allein die Seitenflügel des imposanten Prachtbaus sind stolze 140 Meter lang.

Der größte Juwel des Schlosses ist das Ekhof-Theater. Dieser Schauplatz ist das einzige Theater der Welt, dessen Bühnentechnik aus dem 17. Jahrhundert manuell bedient werden muss. Deshalb geht von der barocken Bühne bis heute ein besonderer Reiz aus.

Coburg in Bayern

Die Geschichte Coburgs geht 1:1 mit der Dynastie der Ernestiner einher, die zwar aus historischer Sicht bedeutungslos waren und dennoch ihre Spuren hinterließen. Erfolgreich betrieben die Adeligen ihre ganz eigene Interpretation von Hochzeitspolitik, so dass das Haus Gotha und Sachsen-Coburg heute mit nahezu jedem Königshaus aus Europa verwandt ist. Wer in dem 41.000-Seelen-Städtchen auf Sightseeingtour gehen möchte, wird deshalb auch nicht enttäuscht.

Architektonisches Aushängeschild ist das prunkvoll ausgestattete Schloss Ehrenburg, dessen neugotische Fassade schon aus weiter Ferne erkennbar ist. Zudem beherbergt die Stadt die Veste Coburg, die für ein knappes halbes Jahr als Zufluchtsort von Martin Luther diente.
Auf zahlreichen Gullydeckeln Coburgs ist außerdem der Stadtheilige Moritz verewigt, der mit seinem unverwechselbar großen Ohrenschmuck und krausem Haar die Blicke aller Besucher magisch anzieht.

Coburg
Die Geschichte Coburgs geht 1:1 mit der Dynastie der Ernestiner einher, die zwar aus historischer Sicht bedeutungslos waren und dennoch ihre Spuren hinterließen | Foto: © Ingo Bartussek #125608098 – stock.adobe.com

Saarlouis im Saarland

Das Beste aus zwei Welten erleben Besucher in Saarlouis hautnah. Die einst schönste Stadt aus Frankreich ist heute die Heimat von rund 35.000 Bewohnern und stand für lange Zeit im Fokus zweier Länder.

Mal zu Frankreich, mal zu Preußen gehörig, blickt die einstige Grenzstadt heute auf ein bewegtes militärisches Erbe zurück.

Neben der Jahrhunderte alten mit Bastionen und Kasernen aufgewerteten Festung lockt Saarlouis mit einem kleinen Markt, auf dem Marktfrauen lauthals um die Aufmerksamkeit zahlungsfreudiger Besucher buhlen. Nicht weit davon ist der große Marke entfernt, der regelmäßig als Schauplatz des größten Volksfestes aus dem Saarland dient. Die bombensicheren Kasematten begeistern heute als riesige Schlemmergalerie und tragen deshalb die treffende Bezeichnung als „längste Theke der Welt“.
Weltenbummler sollten es nicht versäumen, binnen kürzester Zeit in die Nachbarländer nach Metz oder Luxemburg zu gelangen.