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Kann Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch verwendet werden?

Sonnencreme
Kann Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch verwendet werden?

Der Sommer ist da! Die meisten Menschen warten schon (sehn-)süchtig darauf, dass die Sonne endlich ihre volle Kraft zum Ausdruck bringt. Doch nicht alle freuen sich auf die wärmenden Strahlen. Ihre Haut zum Beispiel mag übermäßigen Sonnenkonsum nicht. Die Sonnenstrahlen mit ultraviolettem A (UVA) und ultraviolettem B (UVB) verursachen nämlich Sonnenbrand, vorzeitiges Altern und teilweise sogar Krebs. Hier kommt die Notwendigkeit eines SPF-Schutzes ins Spiel.

Wenn Sie jemals nur eine alte Flasche Sonnenschutzmittel herumliegen hatten, haben Sie sich vielleicht gefragt: Läuft Sonnenschutzmittel ab? Dieser Artikel beleuchtet diese sehr wichtige Frage.

Wie lange hält Sonnenschutz?

Natürlich wäre es nachhaltiger, alte Sonnencreme noch zu verwenden, anstatt diese zu entsorgen. Leider birgt dieses Vorgehen aber das Risiko, dass der UV-Schutz nicht mehr ausreichend garantiert werden kann. Ob der Schutz noch vorhanden ist oder nicht, liegt insbesondere daran, wie alte Sonnencreme gelagert wurde.

Als Orientierung können Sie zudem zwei Aufdrucke auf der Flasche nutzen: das MHD und das Tiegelsymbol.

Bei ersterem handelt es sich um das klassische Mindesthaltbarkeitsdatum. Wie auch bei Lebensmitteln zeigt es an, wie lange das Produkt eine Wirksamkeit gewährleisten kann. Letzteres, also das Tiegelsymbol, ist dagegen ein Richtwert, wie lange Sie bereits geöffnete Sonnencreme verwenden sollten.
Es handelt sich dabei um ein kleines Symbol (geöffnete Dose) mit einer Zahl daneben. Meist steht hier 12M für 12 Monate Wirksamkeit ab Öffnungszeitpunkt.

Wie lange hält Sonnenschutz?
Ob der Schutz noch vorhanden ist oder nicht, liegt insbesondere daran, wie alte Sonnencreme gelagert wurde

Unterschied zwischen chemischen und physikalischen (mineralischen) Sonnenschutzmitteln

Einige Experten sind der Meinung, dass es einen Unterschied zwischen chemischen und physikalischen Sonnenschutzmitteln gibt. So sollen physikalische (oder mineralische) Sonnenschutzmittel im Vergleich zu chemischen Sonnenschutzmitteln stabiler und daher normalerweise länger haltbar sein. Der Hauptunterschied zwischen beiden besteht darin, dass physikalische Sonnenschutzmittel auf der Haut sitzen, um UVA- und UVB-Strahlen zu reflektieren, während chemische Sonnenschutzmittel UV-Strahlen in Wärme umwandeln.

Sobald Sonnenschutzmittel abgelaufen sind, werden UV-Strahlen weniger wirksam blockiert, wodurch sich das Risiko für Sonnenbrand und Hautkrebs erhöht. Darüber hinaus kann die Einwirkung von direktem Sonnenlicht und hohen Temperaturen dazu führen, dass Sonnenschutzmittel mit der Zeit weniger wirksam werden. Demnach können Hitze und Sonne die Chemikalien zersetzen und sie unwirksam machen sowie möglicherweise die Haut reizen.

Unterschied zwischen chemischen und physikalischen (mineralischen) Sonnenschutzmitteln
Unterschied zwischen chemischen und physikalischen (mineralischen) Sonnenschutzmitteln

Kann abgelaufene Sonnencreme unbedenklich verwendet werden?

Sonnencreme soll laut dem Hersteller nach der Öffnung also innerhalb von zwölf Monaten verbraucht werden bzw. garantiert er, dass das Mittel bis zum angegebenen MHD wirksam ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Wirkung nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sofort weg ist. Vielmehr kann der UV-Schutz im Laufe der Zeit einfach nachlassen, was wiederum mit einem erhöhten Risiko von Sonnenbrand und Hautkrebs einhergeht.

Entgegenwirken können Sie, indem Sie alte Sonnencreme einfach großzügiger auftragen – also ungefähr doppelt so viel Schicht Creme nutzen.

Ein weiterer Indikator sind offensichtliche Veränderungen: Wie riecht die Sonnencreme? Haben sich Geruch oder Konsistenz verändert? Sollte Ihnen etwas ungewöhnliches auffallen, müssen Sie die Sonnencreme entsorgen.

Wie man Sonnenschutzmittel aufbewahrt, damit es wirksam bleibt

Halten Sie Sonnenschutzmittel in gutem Zustand, indem Sie es an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Wenn der Behälter übermäßiger Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung (z.B. im Auto) ausgesetzt wird, können seine Inhaltsstoffe (wie bereits erwähnt) weniger wirksam werden.
Im Freien können Sie die Cremes schützen, indem Sie die Flasche in ein Handtuch wickeln oder in den Schatten stellen. Wenn Sie längere Zeit in der Sonne sind, bietet es sich zudem an, die Sonnencreme in einer Kühltasche aufzubewahren. Apropos kühl: Zu Hause sollte der UV-Schutz bestenfalls im Kühlschrank auf den nächsten Einsatz warten.

Ist abgelaufener Sonnenschutz besser als kein Sonnenschutz?

Es stellt sich schon heraus, dass abgelaufener Sonnenschutz besser ist als kein Sonnenschutz. Zumindest dann, wenn das Verfallsdatum nur geringfügig überschritten ist und der Sonnenschutz normal aussieht, sich normal anfühlt und normal riecht.

Wenn Sie mit abgelaufenem Sonnenschutzmittel in der Sonne gefangen sind, gibt es außerdem noch andere Möglichkeiten des Sonnenschutzes, zum Beispiel Sonnenschutzkleidung.

Dies umfasst alles von Hüten über Langarm-T-Shirts bis hin zu einem Ganzkörperanzug. Sie können Kleidung mit UPF (UV-Schutzfaktor) kaufen, die direkt in den Stoff integriert ist. Abgelaufener Sonnenschutz ist vielleicht besser als kein Sonnenschutz, aber es ist immer wichtig, einen Sonnenschutz zu haben, wenn Sie im Freien sind – übrigens bei Regen oder Sonnenschein gleichermaßen.