Wie viel Kapital Sie für ein Startup einplanen sollten – und wofür
Bei der Gründung eines Unternehmens steht vor allem eins im Mittelpunkt: die Geldfrage. Alles drum herum ist aufregend und spannend, kann aber nicht stattfinden, wenn die Sache mit dem Geld nicht geklärt ist. Es ist wichtig, dabei realistisch zu bleiben. Dinge wie Gehälter, Kreditkartengebühren, Anwaltskosten, Notarkosten, Steuerberater, Büroräume und andere Ausgaben können sich schnell summieren.
Wir helfen Ihnen dabei, die Frage: „Wie viel Geld brauche ich für (m)ein Startup?“, zu beantworten.
Niedrig stapeln
Wenn Sie für eine neue Idee brennen, haben Sie sicher die Erwartung, dass es ein voller Erfolg wird. So ein blinder Optimismus ist zwar nett, aber nicht immer hilfreich. Denn dann kann es dazu kommen, dass Sie mehr Geld investieren, als Ihre Idee vielleicht wert ist. Stapeln Sie also lieber etwas niedriger.
Rechnen Sie mit mehr Problemen, als letztendlich vielleicht eintreten werden und testen Sie Ihre Idee auf kostengünstige Weise.
So können Sie sehen, ob die Kunden Ihr Produkt wirklich brauchen und was sie bereit sind, dafür zu bezahlen.
Kosten schätzen und Art des Unternehmens überdenken
Je nachdem, welche Art von Unternehmen Sie gründen, kommen gleich zu Beginn unterschiedliche Kosten auf Sie zu. Zum einen gibt es die GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Hierbei handelt es sich um die einfachste Rechtsform. Gleiches gilt für ein Einzelunternehmen.
Beide Formen bringen keine direkten Gründungskosten mit sich. Eine GmbH muss indes von einem Notar beurkundet und im Handelsregister eingetragen werden. Daher fallen für die Gesellschaft mit beschränkter Haftung durchaus schon zu Beginn Kosten an. Da Sie normalerweise auch einen Steuerberater brauchen, der die Eröffnungsbilanz berechnet, fallen hier kosten bis zu 1.000 Euro an. Außerdem benötigen Sie mindestens 25.000 Euro Startkapital.
Eine oftmals günstigere Alternative ist die UG. Wenn Sie eine Unternehmergesellschaft gründen, benötigen Sie kein nennenswertes Startkapital. Lediglich Notarkosten fallen hier an, sodass Sie hier schon mit bis zu 300 Euro Gründungskosten wegkommen. Sehr hoch sind die Gründungskosten übrigens bei einer AG (Aktiengesellschaft). Diese Rechtsform setzt ein 50.000 Euro Startkapital voraus. Hinzu kommen um die zweieinhalb Tausend Euro Notarkosten.
Ausgaben decken
Außerdem gilt es, Ihre Ausgaben zu decken. Wie sollen Sie das im ersten Monat anstellen und wie viel benötigen Sie überhaupt? Wächst Ihr Unternehmen schnell, können simultan dazu auch die Kosten steigen. Das sollten Sie ebenfalls nicht außer Acht lassen.
Eines der Hauptgründe, warum viele kleine Startups scheitern, ist, dass ihnen das Geld ausgeht.
Schreiben Sie deshalb unbedingt einen Businessplan und stützen Sie Ihre Prognosen auf realistische Werte.
Soll heißen: Überschätzen Sie nicht die Einnahmen und unterschätzen Sie nicht die Ausgaben eines Startups.
Wissen, welche Art von Kosten Sie haben werden
Um diesen Fehler nicht zu begehen, müssen Sie die Ausgaben kennen. Hier gilt es verschiedene Arten zu berücksichtigen:
- Einmalige Kosten (Gründungsprozess oder einmalige Anschaffung wie Kopierer, Büroeinrichtung usw.)
- Laufende Kosten (regelmäßige diverse Nebenkosten)
- Wesentliche Kosten (für Wachstum und Entwicklung des Unternehmens notwendig)
- Optionale Kosten (geben Sie nur aus, wenn es Ihr Budget zulässt)
- Fixkosten (Miete)
- Variable Kosten (Hängen vom Verkauf des Produkts/der Dienstleistung ab)
Die häufigsten Startkosten
Es ist wichtig, die verschiedenen Arten von Kosten zu verstehen, die Sie als neues Unternehmen haben werden. Theoretisch ist es gut zu beachten, welche Kosten fix, variabel, notwendig oder optional sind. Aber werden wir konkret. Hier ist eine kurze Liste der Kosten, die Sie wahrscheinlich als neues Unternehmen haben werden:
- Kosten für Websites
- Mietfläche für ein Büro
- Büromöbel
- Grundversorgung
- Grundlegende Technologie
- Versicherungs-, Lizenz- oder Genehmigungsgebühren
- Werbung oder Verkaufsförderung/Marketing
- Kosten für Businessplan
- Produktspezifische Kosten
Später kommen natürlich noch Kosten wie Steuer, Gehälter usw. dazu. Die Kosten variieren zudem stark, je nachdem, in welcher Stadt Sie Büroräume mieten oder wie viele Ausgaben Sie für Ihr Produkt haben. Es lässt sich somit nicht pauschal sagen, wie viel Geld Sie benötigen werden. Sie sollten Ihre Kosten aber genau herausfinden und im Blick behalten.
Finanzierungsmethoden
Haben Sie Ihren Cashflow ermittelt bzw. prognostiziert, müssen Sie überlegen, wie Sie das Ganze finanzieren. Wie genau Sie das anstellen, wird nämlich die ersten Jahre Ihres Startups beeinflussen. Darlehen von Familie und Freunden, persönliche Ersparnisse Staats- und Bankdarlehen sowie staatliche Zuschüsse sind nur einige mögliche Finanzierungsquellen.
Zahlreiche Unternehmen nutzen eine Kombination von mehreren Möglichkeiten. Die meisten Startups finanzieren sich jedoch selbst. So sind sie von niemanden abhängig und „spielen“ nicht mit dem Geld anderer Leute.