Tipps für die Betreuung und Förderung von Schulkindern
Vielen Eltern reichen die Unterrichtszeiten ihres Kindes in der Schule nicht aus, da sie berufstätig sind. Daher sind sie auf der Suche nach einer passenden Betreuung für ihr Kind nach Schulschluss. Doch dabei soll das Kind möglichst nicht nur betreut, sondern auch gefördert werden.
Neben der Förderung in der Schule oder der Nachmittagsbetreuung üben viele Eltern auch zu Hause mit ihrem Kind, da es möglichst alle seine Potenziale entfalten soll.
Betreuungsmöglichkeiten für Kinder nach dem Unterricht
Bei der Nachmittagsbetreuung gibt es verschiedene Möglichkeiten, für die sich Eltern entscheiden können. Die wichtigsten sind hier zusammengefasst:
Kinderhort
In einem Hort werden Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse nach dem Unterricht betreut. Diese Einrichtungen sind entweder direkt in die Grundschule integriert oder sie gehören zu Kindertagesstätten und arbeiten eng mit den Schulen zusammen.
In einem Hort werden Kinder bei den Hausaufgaben unterstützt und können anschließend frei spielen oder an Angeboten teilnehmen. Kinderhorte sind eine gute Möglichkeit, um sein Kind auch in den Ferien betreuen zu lassen.
Ganztagsschule
Ganztagsschulen bieten an mindestens drei Tagen in der Woche ein Betreuungsangebot über die normalen Unterrichtszeiten hinaus an. Hier erhalten Kinder ein warmes Mittagessen, werden bei den Hausaufgaben begleitet und können anschließend spielen oder an einem Angebot teilnehmen.
Die Betreuung in einer Ganztagsschule wird nicht immer von pädagogisch ausgebildetem Personal durchgeführt. Ganztagsschulen unterscheiden sich stark in Qualität und Leistung, daher sollte sich die Schule vorher genau angesehen werden.
Es sollte darauf geachtet werden, ob das Nachmittagsprogramm gut organisiert ist und dass, das Mittagessen den Ansprüchen entspricht. Das Nachmittagsangebot ist an einigen Schulen verpflichtet und an anderen kann es freiwillig in Anspruch genommen werden. In einigen Ganztagsschulen wird auch eine Ferienbetreuung angeboten.
Kindertagespflege
Eine weitere Möglichkeit der Betreuung und Förderung der Kinder nach der Schule sind Tagespflegemütter oder –väter. Diese betreuen das Kind entweder zu Hause oder das Kind verbringt den Nachmittag im Haushalt der Tagespflegeperson. In den meisten Fällen werden bis zu fünf Kinder von einer Tagespflegeperson betreut. Dadurch kann sich die Tagesmutter oder der Tagesvater gezielt mit jedem Kind einzeln beschäftigen.
Bei der Wahl einer passenden Kindertagespflegeperson sollte unbedingt auch die Qualifikation geachtet werden und ob diese den eigenen Vorstellungen entspricht.
Tipps zum Erkennen einer guten Nachmittagsbetreuung
Die Nachmittagsbetreuungsangebote unterscheiden oft stark in ihrer Qualität. Folgende Kriterien sprechen für eine gute Nachmittagsbetreuung:
- Auseinandersetzung mit dem pädagogischen Konzept
Das pädagogische Konzept stellt die wichtigsten Grundzüge der pädagogischen Arbeit dar. Über dieses sollte sich vorab umfassend informiert werden, um zu sehen ob die pädagogische Arbeit den eigenen Vorstellungen entspricht. - Probetag vereinbaren
Ob das Kind in der Nachmittagsbetreuung gut aufgehoben ist und sich wohlfühlt, zeigt am besten ein Probetag. Dabei hat man auch gleich die Möglichkeit die Betreuungspersonen näher kennenzulernen und über die Abläufe zu sprechen. - Auf Bewegungsförderung achten
Vor allem im Schulalter ist ein körperlicher Ausgleich wichtig. Daher sollte die Bewegung der Kinder gefördert werden. Dafür kann geschaut werden, welches Außengelände zur Verfügung steht und ob Sportprojekte angeboten werden. - Hausaufgabenbetreuung muss vorhanden sein
Die Hausaufgabenbetreuung ist ein wichtiger Teil der Nachmittagsbetreuung, dafür sollte dem Alter des Kindes entsprechend viel Zeit und Unterstützung angeboten werden. - Auf einen regelmäßigen Austausch mit Betreuern achten
Eine ausgewogene Kommunikation ist besonders wichtig. Es sollten regelmäßig Eltern-Briefe weitergegeben und Elterngespräche angeboten werden.
Schulkinder fördern
Hat das Kind Lernschwierigkeiten, kann ein Nachhilfelehrer hinzugezogen werden. In einigen Schulen werden auch spezielle Fördergruppen zu bestimmten Inhalten angeboten. Neben diesen Möglichkeiten kann das Kind aber auch zu Hause von den Eltern gefördert werden.
Tipps für die Förderung zu Hause
- Fehler zulassen
Das Kind sollte die Möglichkeit haben selbst auszuprobieren und auch mal Misserfolge zu erfahren. Es sollte zum Forschen angeregt werden und ihm deutlich gemacht werden, dass es nicht schlimm ist Fehler zu machen. - Strukturiertes Üben
Für das Üben am Nachmittag sollte eine feste Zeit an einigen Tagen die Woche vereinbart werden. Dabei ist es sinnvoller häufiger, aber dafür kürzer zu arbeiten, da die Konzentrationsfähigkeit von Kindern begrenzt ist. - Wechsel zwischen neuem Wissen und Vertiefung
Es sollte ein Wechsel zwischen Phasen geben, bei denen das Kind unterstützt wird neues Wissen zu erlernen und Phasen, in denen bereits vorhandenes Wissen gefestigt und wiederholt wird. Dabei sollte für die Wiederholung und Vertiefung mehr Zeit eingeplant werden, als für das Erlernen neuen Wissens. - Analog statt digital
Informationen werden besser gemerkt und verarbeitet, wenn sie über Bücher aufgenommen werden. Daher sollte darauf geachtet werden, dass das Kind nicht übermäßig viel vor dem Fernseher oder Computer sitzt, sondern aktiv aus Büchern liest und lernt. - Spielend lernen
Kinder lernen am besten im Spiel. Dies sollte bei der Förderung berücksichtigt werden. Es gibt spezielle Lernspiele wie „Memory“ oder der „LÜK-Kasten“. Es können aber auch einfache Spiele genutzt werden, die ganz nebenbei fördern, wie zum Beispiel „Stadt, Land, Fluss“ zur Sprachförderung.