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Tipps zur richtigen Ernährung von Kaninchen

Ernährung von Kaninchen Tipps

Eine artgerechte, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für Kaninchen. Bei Heimtieren liegt es im Verantwortungsbereich der Tierbesitzer, auf die richtige Ernährung der niedlichen Nager zu achten. Hierbei ist es durchaus legitim, sich am Ernährungsplan wildlebender Kaninchen zu orientieren.

Eine energiearme und rohfaserreiche Ernährung

Wenn man diese Hoppler in freier Wildbahn beobachtet, fällt auf, dass insbesondere frische Wildkräuter und Gräser auf deren Speiseplan stehen. Gepaart mit einigen Blütern und Baumblättern, schöpfen die Tiere aus einem umfassenden Ernährungsrepertoire. Um es mit anderen Worten auszudrücken: das richtige Futter für Kaninchen sollte energiearm sowie rohfaserreich zugleich sein. Denn durch diese Mischung wird nicht nur der komplette Nährstoffbedarf abgedeckt. Zugleich spielt die richtige Ernährung für das Verdauungssystem des Kaninchens eine ausschlaggebende Rolle. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren besitzen Kaninchen nämlich einen sogenannten Stopfmagen, der nur relativ wenige Muskeln aufweist. Aufgrund dieser geringen Muskelmasse kann verarbeiteter Nahrungsbrei nicht selbstständig transportiert werden. Deshalb ist frischer Nahrungsschub dringend erforderlich, um diese Funktion zu übernehmen. Deshalb ist es wichtig, dass den Nagern über den ganzen Tag hinweg Nahrung zur Verfügung steht.

Kaninchen haben einen Stopfmagen

Damit ein Stopfmagen richtig funktionieren kann, nimmt die Nahrungsaufnahme von Rohfasern eine Schlüsselrolle ein. Deshalb setzt sich eine artgerechte Kaninchenernährung zu 80 Prozent aus gut strukturiertem Heu und zum verbleibenden Anteil aus Frischfutter zusammen. Die optimale Ernährung der süßen Nager ist deshalb mit folgenden Fakten verbunden.

Heu trägt zur Zahngesundheit der Tiere bei

Heu ist ein wichtiger Rohfaserlieferant, der für Kaninchen eine essentielle Futtergrundlage bildet. Schließlich sind diese Rohfasern unerlässlich, um zusätzliche Nährstoffe zu liefern und die Funktionsweise der Verdauung zu gewährleisten. Außerdem unterstützt Heu die Zahngesundheit der Tiere, deren Zähne stetig nachwachsen. Um Zahnfehlstellungen und andere gesundheitliche Beschwerden zu vermeiden, müssen diese stets abgerieben werden. Die gleiche Aufgabe übernehmen Zweige, die allerdings kein fester Bestandteil der Nahrung sind. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, in den Kaninchenkäfigen gelegentlich Zweige von Apfel- und Birnenbäumen bzw. Ahorn oder Johannisbeer-, Heidelbeer- und Haselnusssträucher auszulegen.

Mineralien durch Gräser und Kräuter

Außerdem sind Gräser und Kräuter unverzichtbare Nährstoffbomben, die maßgeblich zu einer ausgewogenen Ernährung der Tiere beitragen. Gräser und Kräuter liefern wichtige Mineralien, die optimal zur Nahrungsergänzung beitragen. Allerdings ist es für Kaninchenbesitzer wichtig darauf zu achten, dass die Kräuter den Häschen nicht in unbegrenzter Form zur Verfügung gestellt werden. Anderenfalls erhöht sich das Risiko einer Nährstoff-Überversorgung. Außerdem gelten getrocknete Kräuter als wichtige Alternative zum frischen Kraut. Deshalb sollten Tierfreunde insbesondere dann von dieser Option Gebrauch machen, wenn keine frischen Kräuter wachsen. Generell ist es natürlich wichtig, dass die Nahrung für die Tiere stets gemahlen und unbehandelt ist.

Das richtige Feuchtfutter: Gemüse ist die Nummer 1

Die verbleibenden 20 Prozent der Nahrung sollten in Form von Feuchtfutter überwiegend durch Gemüse verabreicht werden. Sie tun Ihrem Heimtier etwas Gutes, wenn Sie es regelmäßig mit Zucchini, Möhren, Petersilienwurzeln, Paprika, Sellerie, Gurke, Pastinaken und Steckrüben versorgen. Ein regelmäßig variierendes Gemüseangebot ist sinnvoll, um im Futternapf keine Langeweile aufkommen zu lassen. Zudem gewährleisten Kaninchenhalter auf diese Weise eine ausgewogene Ernährung ihrer Haustiere. Besondere Vorsicht gilt im Umgang mit Kohl und Salat. Sowohl Kohl- als auch Salatsorten können bei Kaninchen gesundheitliche Einschränkungen herbeiführen, wenn die Tiere nicht an diese Nahrungsmittel gewohnt sind. Deshalb ist es durchaus ratsam, die Fütterung mit Kohl und Salat in kleinen Mengen zu beginnen und schrittweise zu steigern. Deshalb dürften Gemüsearten wie Grün-, Blumen- und Chinakohl, Rucola, Chicorée, Endivien-, Feld- und Eisbergsalat oder Romanasalat ebenfalls regelmäßig im Futternapf landen.

Übergewicht bei zu viel Obst

Zusätzlich zu Gemüse deckt Obst ebenfalls kleine Mengen des Feuchtfutteranteils ab. Doch aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts müssen diese Mengen gut dosiert werden. Bei übermäßígem Genuss droht den Tieren nicht nur Übergewicht. Zugleich könnte sich die Nahrungsaufnahme negativ auf deren Zahnsubstanz auswirken. Als besonders gut gelten dennoch heimische Obstsorten wie Zwetschgen, Birnen, Äpfel oder Weintrauben. Außerdem darf die Kaninchenkost gelegentlich auch mit Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Cranberries, Bananen, Feigen, Kiwis, Datteln oder Melonen angereichert sein.

Trockenfuttermischungen: nicht immer eine gute Idee

Der Handel stellt außerdem eine riesige Auswahl an Trockenfuttermischungen bereit, die den Kaninchen eine vermeintliche optimale Ernährung attestieren. Doch einige dieser Mischungen sind nicht empfehlenswert, da diese zum Teil für Kaninchen ungeeignete Ernährungsbestandteile enthalten. Als kritisch werden namentlich bezeichnete Bestandteile wie „pflanzliche Nebenprodukte“, „Pressfutter“, „Trockenschnitzel“ oder „Bäckereierzeugnisse“ bewertet, die keinen genauen Rückschluss auf Ingredienzien zulassen. Ist in dem Futter zu viel Getreide enthalten, drohen den Tieren ebenfalls schmerzhafte und partiell folgenschwere Verdauungsprobleme. Deshalb ist es ratsam, von diesen Nahrungsmitteln Abstand zu nehmen oder diese auf ein Minimum zu beschränken.