Hauptsaison in Europa: Über ein Drittel aller Flüge waren verspätet oder ausgefallen
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In der Sommerzeit von Juni bis August gab es mit Tausenden an Flügen massive Probleme. Deshalb haben Millionen an Fluggästen Anspruch auf eine Entschädigung.
In Deutschland ist die Quote besonders hoch. Insgesamt 45 Prozent aller Flüge waren von Verspätungen oder gar einem Flugausfall betroffen. Nur in drei Ländern ist die Situation noch schlechter.
Probleme im Flugverkehr
Streiks und Personalmangel erzeugten zur Haupt-Reisesaison 2022 massive Probleme im Flugverkehr.
Von Juni bis August hatte mehr als jeder europaweit startende Flug eine Verspätung oder fiel sogar komplett aus.
Das bedeutet, dass folglich bis zu 3,6 Millionen Passagiere auf eine Entschädigung bestehen könnten.
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Millionen an betroffenen Passagieren
Den Angaben von Airhelp zufolge waren insgesamt 68 Millionen an Fluggästen von den Problemen betroffen. Darunter befanden sich etwa 8,3 Millionen Passagiere mit einem Abflug aus Deutschland. In ganz Europa wurden Flüge von insgesamt 3,7 Millionen Reisenden gestrichen.
Besonders häufig entstanden Probleme bei Flügen in Belgien, Ungarn und Tschechien. Bei Flügen mit Abflug aus diesen Ländern erreichte über die Hälfte das Ziel erst verspätet. Hierzulande war der Anteil mit 45 Prozent aller Flüge ebenfalls überdurchschnittlich hoch.
Wann besteht ein Anspruch auf Entschädigung?
Der Blick auf Flug-Statistiken vor der Corona-Pandemie beweist, dass sich der Anteil an Verspätungen und Flugausfällen seitdem deutlich erhöht hat. Im Jahr 2019 traten derartige Probleme bei etwa 30 Prozent aller Flüge auf. In diesem Jahr hat sich der Anteil auf bis zu 36 Prozent erhöht.
Bei Flugausfällen oder einer Verspätung von über drei Stunden können Flugreisende auf eine Entschädigung bestehen.
Allerdings muss die Voraussetzung gewährleistet sein, dass die Fluggesellschaften selbst für die entstandenen Probleme verantwortlich sind.
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Wann sind Airlines in der Kompensationspflicht?
Nach Informationen von Airhelp litten im Sommer 2022 insgesamt 5,8 Millionen Fluggäste unter schwerwiegenden Komplikationen. Lagen außergewöhnliche Umstände wie medizinische Notfälle oder Unwetter vor, unterliegen die Airlines zwar keiner sogenannten Kompensationspflicht.
Doch bei Streiks liegt ein anderer Fall vor. Nach Aussagen der Verbraucherschützer dürfen rund 3,6 der betroffenen 5,8 Millionen Passagiere deshalb eine Entschädigung einfordern. Rund 1,1 Millionen der Flugreisenden wurden hierzulande mit den Problemen konfrontiert. Dementsprechend sind mit Blick auf einen europaweiten Vergleich insbesondere Airlines an deutschen Flughäfen für viele Verspätungen und Flugausfälle verantwortlich.
Keine Besserung in Sicht?
Rechtsexperten bestätigen zudem, dass sich die Situation in den nächsten Monaten vermutlich nicht entspannen wird. Außerdem müssen viele betroffene Passagiere damit rechnen, dass viele Fluggesellschaften die Entschädigungen nicht freiwillig zahlen werden.
Flugreisenden steht es jedoch frei, einen Entschädigungsanspruch bis zu drei Jahre rückwirkend geltend zu machen.