Wasserfilter – Alles, was man wissen muss

Es ist der Quell unseres Lebens und doch viel zu oft verunreinigt. Obwohl Trinkwasser als sicher gilt, finden sich auch in Deutschland Spuren, die keiner in seinem Körper haben will. Wir zeigen, wie man Wasser richtig filtert und welche Möglichkeiten Verbraucher haben.
Warum Wasser filtern?
Obwohl die Trinkwasserverordnung hierzulande als eine der besten der Welt gilt, kann nicht sichergestellt werden, dass das Wasser auch frei von Bakterien, Keimen und Schwermetallen ist. Doch warum ist das so? Das liegt weniger an der Qualität des Wassers als viel häufiger an den hauseigenen Wasserversorgungsinstallationen. Rohre sind häufig in die Jahre gekommen und sorgen dafür, dass Blei, Kupfer oder Zink ungewollt über den Wasserhahn in unseren Organismus geraten. Das schmeckt man meist raus und lässt sich bei genauerer Beobachtung in vielen deutschen Haushalten feststellen.
Auch Chlor ist im Trinkwasser vorhanden. Der desinfizierende Stoff, den die meisten aus dem Schwimmbad kennen, säubert das Wasser. Dabei sind die Mengen in Deutschland unbedenklich – jedoch hinterlässt das Mittel einen unangenehmen, wenig erfrischenden Geschmack. Die meisten Bakterien und Keime werden vom Stoff zwar abgetötet, bei größeren Ruhrbrüchen oder dem Rückfluss von Abwasser reicht der Schutz jedoch nicht länger aus – dann gelangen Schädlinge auch in unser Trinkwasser.
Selbst wenn das nicht passiert, sind hormonelle Rückstände im Leitungswasser eine ernstzunehmende Angelegenheit.
Über Verhütungsmittel, Medikamente oder auch die Landwirtschaft fließen sie in unser Trinkwasser und werden von der herkömmlichen Wasserversorgung nicht herausgefiltert. So geraten sie in unseren Organismus und stellen unseren Hormonhaushalt auf den Kopf. Vor allem bei Langzeitexposition, im Kindesalter und bei Schwangeren kann das gravierende Folgen haben – die Rede ist von veränderter Fruchtbarkeit, verzögerter Pubertät und der Unterstützung von Krebszellen.

Umkehrosmose – Vollständige Reinigung
Die effektivste Möglichkeit, um Trinkwasser zu reinigen ist die Umkehrosmose. Die komplexe Technik wurde ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt, ist mittlerweile aber auch für zu Hause anwendbar. In einem komplexen physikalischen Prozess wird das Leistungswasser in Schmutz- und Wasserpartikel aufgespalten. Das Wasser wird so auf molekularer Ebene voneinander getrennt, wobei gereinigtes Osmosewasser und Abwasser entstehen. Die Trennung geht sogar so weit, dass hormonelle Rückstände aus dem Trinkwasser herausgefiltert werden – das schafft kein anderes Filterprodukt. Neben kleinsten Fungiziden und Herbiziden werden auch Asbestrückstände aus dem Wasser entfernt. Selbst Uran, Mikroplastik, Nitrat, Viren, Bakterien, Keime oder einfach nur Kalk verschwinden durch die raffinierte Filtertechnik. Was viele interessieren wird: Auch das zahnmedizinisch angewandte Fluorid entfernt die Anlage. Der Stoff, der künstlich dem Trinkwasser zugefügt wird, wird zwar prophylaktisch gegen Karies, konnte jedoch in Studien als potenziell gesundheitsgefährdend festgemacht werden.
So gibt es einige Hinweise, die darauf hindeuten, dass der Stoff die Intelligenz von Kindern beeinträchtigen könnte.
Daneben filtert das System auch alle weiteren Mineralien heraus. Das hat jedoch geringe Auswirkungen, denn die meisten Menschen stellen ihre Mineralstoffdeckung durch die Nahrung her und nicht wie häufig angekommen durch das Trinkwasser.
Osmosesysteme stellen also perfekt reines, schadstofffreies Wasser her. Doch was kosten sie? Hier kommt uns die technologische Entwicklung der letzten Jahre zugute. Kostete ein funktionierendes System noch 2015 mehrere hundert Euro, so gibt es vollfunktionsfähige Versionen heute bereits ab 100 €. Die wirklich guten Modelle, bei denen auch ein Tank integriert ist, und das Abzapfen keinerlei Wartezeit voraussetzt, beginnen etwa ab 299 €. Das Gerät wird dabei unter der Spüle installiert und mit dem Wasserhahn verbunden. So hat man jederzeit gereinigtes Wasser, frisch aus dem hauseigenen Wasserhahn.
Aktivkohlefilter – Die schnelle Lösung
Wer anfangs nicht so viel Geld investieren möchte, und dennoch gereinigtes Wasser haben will, kann auf einfache Aktivkohlefiltergeräte zurückgreifen. Diese gibt es bereits ab 20 €. Die Kannen verfügen über einen Aktivkohlefilter, der nach mehreren hundert Anwendungen ausgewechselt wird. Der Vorteil: Aktivkohle reinigt das Wasser von Rost, Asbest, Mikroplastik, Viren und Bakterien. Durch die kleineren Poren und Kanäle der Aktivkohle passen die Schadstoffe nicht durch und setzen sich so im Sieb fest. Das Ergebnis ist ein von vielen Schadstoffen gereinigtes Wasser, das ebenso deutlich besser schmeckt.
Übrig bleiben Hormone, die nicht von der Aktivkohle gefiltert werden können. Dennoch sind die handlichen Filter eine geeignete Lösung, für alle, die gerade anfangen, sich für ihre Trinkwasserqualität zu engagieren. Auch wer viel auf Reisen ist, greift häufig auf ein mobiles Aktivkohlegerät zurück. Denn nicht alles herauszufiltern ist immer noch besser, als gar nicht zu reinigen.

Ionentauscher – Umfangreicher Kalkschutz
Die dritte Art der Wasserfilterung kommt hauptsächlich dann zu tragen, wenn es darum geht, das Wasser von Kalk zu reinigen. Wenn es zu teuer ist, Rohre zu ersetzen, macht es vor allem in Mehrfamilienhäusern Sinn, einen Ionentauscher zu installieren. Er entfernt Calcium- und Magnesiumionen, Mineralien die wir als Kalk kennen. Jeder wird das schon einmal selbst am eigenen Leib erfahren haben.
In manchen, vor allem älteren Häusern, schmeckt das Wasser metallisch.
Das kann nicht nur auf Dauer für die Gesundheit schädlich sein, sondern auch teure Geräte wie Waschmaschinen, Heizungen und Kaffeemaschinen schädigen. Abhilfe schafft ein Ionentauscher, der meist im Keller installiert wird. Dabei tauscht er die unerwünschten Calcium- und Magnesiumionen gegen Natrium oder Wasserstoff aus. Bis auf den Kalk entfernt er jedoch nichts weiter. Gegenüber der Umkehrosmose besitzt er den Vorteil, das Wasser eines gesamten Hauses zu reinigen und nicht nur das einer einzelnen Wasserquelle.
Fazit
Wasserfiltern ist trotz hoher Trinkwasservorgaben in vielen Fällen angebracht. Die Umkehrosmose entfernt alle unerwünschten Stoffe aus dem Wasser und stellt dabei reines Trinkwasser her. Eine billigere, nicht ganz so umfassende Alternative bieten Aktivkohlefilter, wohingegen Ionentauscher effektiv Kalk entfernen.