Einen Bürostuhl kaufen: Welches Modell passt zu mir?
Rückenschmerzen sind eine der am häufigsten auftretenden Volkskrankheiten der Deutschen. Für diese Beschwerden gibt es zwar viele Gründe.
Doch stundenlanges Sitzen vor dem Computer und ein passiver Arbeitsstil im Büro tragen maßgeblich zu Rückenschmerzen bei.
Gesundheitlichen Beschwerden vorbeugen
Oftmals entstehen Verkrampfungen und Verspannungen, da der menschliche Körper eigentlich regelmäßige Bewegung braucht. Längeres Sitzen beansprucht hingegen das Stützskelett und die Muskulatur. Um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, ist es umso wichtiger, einen gut geeigneten Bürostuhl auszuwählen.
Stundenlanges Sitzen – möglicherweise sogar im Rundrücken – belastet die Gelenke, Bandscheiben und Muskeln sehr.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Sitzposition negativ auf die Verdauung, Konzentrationen und Atmung auswirkt. Wer täglich viele Stunden „in Lümmelhaltung“ vor dem PC verbringt, belastet die Hals- und Lendenwirbelpartie deutlich. Es folgen muskuläre Verspannungen oder Fehlhaltungen.
Sich stetig verändernde Sitzpositionen wirken sich hingegen positiv auf die Gesundheit aus. Dadurch entstehen Wirbelsäulenschwingungen, welche die komplexe Rückenmuskulatur anregen. An der Wirbelsäule entlang verlaufende Gelenke sind stetig in Bewegung.
Zudem führen veränderte Sitzpositionen dazu, dass die Blutzirkulation, Sauerstoffversorgung sowie Stoffwechselprozesse des Gehirns angeregt werden. Dadurch steigert sich automatisch die Konzentration und Aufmerksamkeit.
Für ein besseres Arbeitsklima
Um unangenehmen gesundheitlichen Beschwerden vorzubeugen, spielt ein ergonomischer und rückengerechter Bürostuhl ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein rückengerechter Drehstuhl oder Chefsessel zahlt sich schließlich nicht nur gesundheitlich aus.
Da sich viele Aufgaben mit einem guten Bürostuhl einfacher erledigen lassen, tragen die Stühle automatisch zu Arbeitserleichterung bei. Zudem zielen gute Bürostühle darauf ab, Schon- oder Fehlhaltungen auf ein Minimum zu reduzieren sowie Störungen des Bewegungsablaufs entgegenzuwirken.
Individuelle Präferenzen berücksichtigen
Während ein orthopädischer Bürostuhl die Rückengesundheit unterstützt, verursacht ein falsch ausgewähltes Modell schlimmstenfalls erhebliche Schäden.
Umso wichtiger ist es, einen Stuhl auszuwählen, der individuellen Bedürfnissen am ehesten gerecht wird.
Neben Belastungszeiten wirken sich persönliche Vorlieben sowie die Art zu verrichtender Aufgaben maßgeblich auf die Wahl eines geeigneten Modells aus.
Vorteile eines ergonomischen Bürostuhls
Ein großer Vorteil eines ergonomischen Bürostuhls besteht darin, dass deren Nutzer individuelle Einstellungen vornehmen können. Besondere Aufmerksamkeit gilt beispielsweise der Einstellung der Sitzhöhe.
Nutzer der Bürostühle sollten die Sitzhöhe so einstellen, dass der Oberschenkel leicht zum Knie hin abfällt und hierbei eine Linie bildet. Diese Sitzposition sollte darauf ausgerichtet sein, etwas Einstellungsspielraum nach unten und oben zu haben. Ebenso wichtig ist eine Sitztiefenfederung, um das Körpergewicht während des Hinsetzens abzufedern.
Mit oder ohne Kopf- und Nackenstütze?
Ein ergonomischer Schreibtischstuhl zeichnet sich ebenfalls durch eine Sitztiefe aus. Diese Sitztiefe ist erreicht, wenn Sie einen sicheren Kontakt zur Rückenlehne haben und zwischen der Sitzvorderkante sowie Kniekehle dennoch drei bis vier Finger in quer gehaltener Form dazwischen passen.
Abhängig vom Gewicht und der Körpergröße sind unterschiedliche Sitzflächen erforderlich.
Die Auswahl richtet sich jeweils nach dem subjektiven Empfinden. Inwiefern eine Kopf- oder Nackenstütze erforderlich ist, obliegt persönlichen Präferenzen der Käufer. Fällt die Entscheidung für dieses Extra, ist es jedoch wichtig, dass die Stütze in ihrer Tiefe und Höhe den eigenen Körperproportionen angepasst werden muss. Eine nicht verstellbare Kopf- oder Nackenstütze ist nicht gut für einen Bürostuhl geeignet.
Besonderheiten der Rückenlehne
Ganz gleich, ob Drehstuhl oder typischer Chefsessel: Bei jedem Bürostuhl ist es wichtig, dass die Rückenlehne der Größe und Form angepasst ist. Um sich während der Arbeit ebenfalls nach hinten strecken zu können, darf der obere Teil der Rückenlehne nicht nach hinten abgerundet oder zu breit sein. Bewegliche Aufhängungen bieten ebenfalls Vorteile.
Zusätzlich ist jede gute Rückenlehne mit einer sogenannten Lordosenstütze ausgestattet. Bitte achten Sie darauf, dass dieser untere und nach vorn gewölbte Bereich eigenständig in der Höhe verstellbar und in seiner Form der kompletten Rückenlehne angepasst ist. Wichtig ist, dass diese Lordosenstütze einen aufrichtenden und deutlich spürbaren Halt erzeugt.
Tipps zur Wahl der Armlehnen
Bei einem guten Bürostuhl ist es üblich, dass dessen Nutzer die Armlehnen in ihrer Höhe und Breite verstellen können. Dadurch ist es einfach, die Armlehnen optimal den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen. Die Größe der Armlehnen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Erfahrungsgemäß sollten Sie beim Heranrollen eines Stuhls zuerst mit dem Bauch und nicht mit den Armlehnen an die Tischkante stoßen.
Eine optimale Höheneinstellung der Armlehnen führt dazu, dass die Schultern entlastet werden, ohne diese nach oben zu schieben. Die Breiteneinstellung sollte so gewählt sein, dass die Arme weder abgespreizt noch eingezwängt werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Armlehnen stabil genug sind, um sich darauf beim Aufstehen abzustützen. Im Optimalfall sind die Armlehnen außerdem nicht zu lang.
Bewegungskonzept für den Rücken
Generell gilt: Je mehr Zeit eine Person auf dem Bürostuhl verbringt, desto höher sollten die Ansprüche an den Sitzkomfort sein. Die Beweglichkeit der Sitzfläche sowie die Einstellungen und Ausformung der Rückenlehne sollten darauf abzielen, dass Nutzer ihre Sitzhaltung so häufig wie möglich anpassen können.
Dennoch sollten sich Käufer ebenfalls vor Augen führen, dass es nicht den ultimativen perfekten Bürostuhl gibt. Stattdessen ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören und sich ebenfalls an Erfahrungsberichten anderer Verbraucher zu orientieren.