Reise Blog

Die wilde Mongolei – Auf den Spuren von Dschingis Khan

Die wilde Mongolei
Die wilde Mongolei – Auf den Spuren von Dschingis Khan | Foto: ©Christian Kornacker #140731871 – stock.adobe.com

Stadt- und Strandurlaub war gestern – wer heute noch etwas erleben will, macht Urlaub in Zentralasien. Kaum ein Land liegt so nah an einer ursprünglichen Zeit, die heute ganz verloren scheint. Eine Zeit voller rauer Natur, ursprünglichem Überleben und der Schönheit unserer Erde. Wer solche Erfahrungen sucht, kann in der Mongolei sein Glück finden. Wir zeigen, worauf sich Urlauber freuen können.

Wichtiges vor der Reise

Die Mongolei ist ein weitläufiges Land zwischen China und Russland. Das Auswärtige Amt klassifiziert Reisen in den zentralasiatischen Staat als sicher. In Großstädten ist dennoch Vorsicht vor typischer Kleinkriminalität gefragt. Besonders Taschendiebstahl und Trickbetrügerei kommen immer wieder vor. Mit der nötigen Vorsicht sollte das jedoch kein Problem sein. Wer die ärmeren Viertel meidet und bei Nacht nicht in abgelegenen Gassen unterwegs ist, tut sich und seiner Sicherheit etwas Gutes.

Für einen Aufenthalt von unter 30 Tagen brauchen Reisende aus dem DACH-Raum kein Visum.

Als beliebteste Reisezeit gelten die Sommermonate von Juni bis September, wo die Temperaturen bei angenehmen 16 – 32 °C liegen. Hier ist die Landschaft schön begrünt und die meisten Tierwelt meist aktiv. Die Winterzeit kann kalt und hart werden – was für einige Reisende bestimmt auch attraktiv ist.

Vor Ort bietet sich der Kauf einer lokalen SIM-Karte an, mit der man für wenige Euro über die mobilen Daten erreichbar bleibt.

Die Mongolei ist ein weitläufiges Land
Die Mongolei ist ein weitläufiges Land zwischen China und Russland | Foto: ©takepicsforfun #239163430 – stock.adobe.com

Ulaanbaatar – Buddhismus und UdSSR

Wir starten unsere Entdeckungsreise durch das Land in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Zwischen Bergen und Wüsten stehen hier Hochhäuser, buddhistische Tempel und orientalische Märkte. Dabei hat die 1,5-Millionen-Stadt eine bewegte Geschichte. Erst im 17. Jahrhundert unter dem Namen Örgöö gegründet, entstand sie lange nach der Zeit Dschingis Khans. Hier entwickelten sich eine Reihe buddhistischer Tempel, die bis heute bestehen. Einer von ihnen ist der Winterpalast des Bogd Khan, ein beeindruckender Bau aus altem Holz. Auch das Gandan-Kloster ist sehenswert und überzeugt mit schönen Buddha-Statuen.

Doch das Gesamtbild der modernen Mongolei wird deutlich, sobald der russische Einfluss spürbar wird. Als Handelspunkt zwischen China und Russland stand die Stadt in der zentralasiatischen Steppe mehrere Jahrhunderte unter dem Einfluss der Zaren. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg besetzten russische Truppen das Land und machten es zur sowjetischen Teilrepublik. Das wird besonders am Dsaisan-Denkmal deutlich. Neben typisch sowjetischen Mosaiken finden Besucher hier einen der besten Aussichtspunkte der Stadt, der vor allem nachts, wenn die Lichter der Hochhäuser in bunten Farben funkeln, einen Abstecher wert ist.

Ulaanbaatar
Wir starten unsere Entdeckungsreise durch das Land in der Hauptstadt Ulaanbaatar | Foto: ©Michal #354009226 – stock.adobe.com

Hustai National Park – Wilde Pferde

Kaum einer wird in die Mongolei reisen, nur um in der Hauptstadt Ulaanbaatar zu bleiben. Wo das Abenteuer wirklich beginnt, ist in den unendlichen Weiten des Landes. Nicht weit von der Hauptstadt entfernt, kommen wir dem Geiste von Dschingis Khan endlich näher.

Das Reitervolk eroberte ein Reich, das von Peking bis nach Europa reichte.

Hier im Hustai National Park verspürt man ihr Vermächtnis bis heute. Denn ohne die starken Pferde wäre ihr Eroberungszug undenkbar gewesen. Diese laufen hier ganz im Freien, in einer grünen Landschaft, die man sich weiter gar nicht vorstellen kann. Der Hustai National Park erstreckt sich über 50.600 Hektar und beherbergt Hirsche, Wölfe und ein alteingesessenes Naturvolk.
Jeder, der es hierhin geschafft hat sollte selbst einmal auf den Sattel steigen. In rasanter Geschwindigkeit gleitet man durch die unendlichen Weiten der Steppe und spürt, dass man am Leben ist. Am besten eignen sich Pferde-Touren, die unkompliziert von Ulaanbaatar aus gebucht werden können. Einige beinhalten eine Übernachtung im traditionellen Jurtenlager.

Orchon-Tal – Tempel Dschingis Khans

In der Mitte des Landes liegt das Orchon-Tal mit grünen Bergen, eisklaren Flüssen und tiefen Wäldern. Auch hier bieten Pferde das optimale Erlebnis, um authentisch in die Steppe einzutauchen.

Wer es komfortabler mag, und auch ohne Reiseguide unterwegs sein möchte, mietet einen Geländewagen und begibt sich von Ulaanbaatar aus in die Zentralmongolei. So können Urlauber die ehemalige Hauptstadt des mongolischen Reiches entdecken. Erbaut im 13. Jahrhundert ist die Stadt eines der wenigen Relikte, die vom ehemaligen Weltreich noch übriggeblieben sind. Einst glänzten hier pompöse Paläste, heute sind nur noch die Stadtmauern und ein paar Tempel übrig. Die Erfahrung ist es jedoch wert – die Stimmung ist unbeschreiblich und macht den Ausflug in Dschingis Khans Steppe erst richtig vollkommen.

Orchon-Tal
In der Mitte des Landes liegt das Orchon-Tal mit grünen Bergen, eisklaren Flüssen und tiefen Wäldern | Foto: ©EinBlick #131017795 – stock.adobe.com

Wüste Gobi – Bajandsag und Khongoryn Els

An der Grenze zu China zeigt sich ein anderes Bild. Wer das Glück hat, mit dem Auto unterwegs zu sein, kann sich auf Bilder freuen, die einem keiner zuhause glauben wird. Die Wüste Gobi ist einer der trockensten und abgelegensten Orte unserer Erde. Das zeigt sich nirgends so gut, wie in Bajandsag. Hier, wo die Wüstensteine in Rot und Orange leuchten, lernen wir eine andere Mongolei kennen. Die „Flammenden Klippen“ erinnern mehr an einen Sciene-Fiction-Epos, als an jegliches Erlebnis dieser Erde und versetzen uns in einen Zustand der absoluten Sprachlosigkeit.

Die nächstgrößten Städte sind Bulgan und Dalandsadgad, wo Urlauber atmosphärisch in ehemaligen Sowjet-Hotels übernachten.

Nur wenige Stunden entfernt zeigen sich schon von Weitem die goldenen Dünen von Khongoryn Els. Das einzigartige Wüstengebiet ist vor allem für seine Geräuschkulisse bekannt. Die Winde, die hier entlang der Dünen peitschen, erzeugen Geräusche, die klingen wie eine Herde wütender Gegner. So versetzte der Ort einst Marco Polo und seine Gefährten ins Schaudern vor den Mongolen.

Fazit

Eine Reise in die Mongolei ist ein ergreifendes Erlebnis. Ob die faszinierende Mischkultur Ulaanbaatars, die Weiten von Hustai und dem Orchon Tal oder der Überlebenskampf in der Wüste Gobi – auf den Spuren von Dschingis Khan wird man wohl nicht nur dem Mongolenherrscher, sondern auch sich selbst näherkommen.