Bundesweiter Kinostart – Worauf müssen sich Besucher einstellen?
Die Folgen des Coronavirus gingen natürlich auch an der deutschen Filmindustrie nicht spurlos vorüber. Zahlreiche Kinofilme mussten ihre Filmstarts verschieben. Alle Kinos wurden bundesweit geschlossen. Diese Entscheidung wurde bereits vor einigen Monaten getroffen, da es schlichtweg zu aufwendig gewesen wäre, alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten.
Eine große Herausforderung für die Filmbranche
Doch nach und nach lockern sich die Quarantäne-Regeln. Die ersten Kinosäle sind unter Einhaltung bestimmter Auflagen wieder geöffnet. Dennoch geht deren Eröffnung nicht reibungslos vonstatten. Schließlich entscheidet jedes Bundesland selbst, wann die Kinos wieder Besucher begrüßen dürfen.
Diese Regelung stellt die Filmindustrie vor eine große Herausforderung.
Jedes Bundesland trifft seine eigenen Regelungen
In Deutschland ist es üblich, dass der Kinostart eines Films bundesweit erfolgt. Doch nicht alle 16 Bundesländer haben sich bei der Wiedereröffnung der Lichtspielhäuser auf einen konkreten Termin geeinigt. Die Daten einzelner Bundesländer weichen voneinander ab. Wie soll eine Veröffentlichung von Filmen jedoch unter diesen Umständen gewährleistet werden?
Erschwerend kommt hinzu, dass auch nur eine geringe Anzahl an Zuschauern und Zuschauerinnen zugelassen ist, um Ansprüche an den Sicherheitsabstand zu erfüllen.
Der deutsche Filmmarkt funktioniert „nur als Einheit“
Zu diesem Thema äußerte sich Christian Bräuer als Vertreter des Verbands AG Kino. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung betonte der Vorstandsvorsitzende der Gilde deutscher Filmkunsttheater, dass der deutsche Filmmarkt nur einheitlich richtig funktioniert. Deshalb ist es seiner Meinung nach unerlässlich, dass Kinos auch eine gemeinsame Eröffnung anstreben. Die Daten für eine Wiedereröffnung standen schnell fest.
Mit einigen Ausnahmen nahmen viele Kinos bundesweit ihr Geschäft wieder am 2. Juli 2020 auf.
Durch diese gemeinsame Vereinbarung sei es für die Einrichtungen möglich, Filme vorzubereiten, Hygienekonzepte zu realisieren und erforderliche Umbauten vorzunehmen. Parallel ist eine Gestaltung eines vielfältigen Programms geplant, um Menschen allen Alters erneut ein kulturelles Erlebnis zu gönnen.
Eine strenge Einhaltung von Hygieneregeln
Zugleich wendet sich der Verband an die Länder, um Regelungen für Sicherheitsabstände bei Kinobesuchen genau zu durchdenken. Umso wichtiger ist es, Hygieneregeln zu berücksichtigen, Kontaktverfolgungen zu ermöglichen und Sitzplätze intelligent zu verteilen.
Wird tatsächlich ein Abstand von 1,5 Metern zwischen einzelnen Sitzen eingehalten, würde sich die Auslastung der Säle auf 25 bis 30 Prozent reduzieren. Unter diesen Bedingungen leidet nicht nur die Programmvielfalt. Zugleich wären Preiserhöhungen unter den Umständen unumgänglich.
Autokinos als Alternative
In einigen größeren Städten dürfen Zuschauer alternativ Autokinos besuchen. Wer jedoch keinen Zugriff auf ein Auto hat, muss mit dem „klassischen Kinobesuch“ vorliebnehmen. Gesonderte Bedingungen gelten ebenfalls für den Einlass. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung eines Sicherheitsabstands von 1,5 Metern. Zugleich müssen Kinobetreiber eine Lösung für das Belüftungsproblem finden.
Während Kinosäle aufgrund der Sicherheitsabstände überwiegend leer bleiben, kommt eine Öffnung für kleinere Kinotheater überhaupt nicht in Betracht. Deshalb ist es durchaus möglich, dass Verleiher größere Blockbuster überhaupt nicht anbieten. Demzufolge ist das Risiko zu hoch, dass sich die Investition nicht auszahlt. Im Gegenzug bedarf es jedoch dieser attraktiven Filme, um das Publikum anzulocken: Eine schwere Entscheidung.
Maskenpflicht bis zum Erreichen des Sitzplatzes
Um einen unnötigen Kontakt mit anderen Kinobesuchern zu vermeiden, sollten Eintrittskarten nach Möglichkeit im Vorfeld bestellt werden. Während des Kinoaufenthalts besteht Maskenpflicht, bis man am zugewiesenen Platz angelangt ist. Im Anschluss dürfen Besucher die Maske abnehmen.